Berlin. Die Phlegräischen Felder, ein Supervulkan bei Neapel, geben weiterhin keine Ruhe: Nach neuen Erdstößen flüchteten Anwohner ins Freie.
Neue Erdbeben in Italien: Die Umgebung von Neapel in unmittelbarer Nähe zum Vesuv ist am Sonntagvormittag von Erdstößen erschüttert worden. Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) gab die Stärke mit 3,7 an und verortete, wie bereits oft in den vergangenen Monaten, das Epizentrum in den Phlegräischen Feldern. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Die Feuerwehr meldete keine stärkeren Schäden.
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Das Erdbeben und darauffolgende schwächere Erdstöße waren jedoch in mehreren Gebieten Neapels und der Umgebung deutlich zu spüren gewesen. Viele Menschen seien verängstigt gewesen und aus Sorge auf die Straßen gelaufen, berichteten mehrere Medien.
Die Phlegräischen Felder, ein Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität in der Region Kampanien im Süden Italiens, werden seit geraumer Zeit von vielen kleinen Erdbeben heimgesucht. Meistens sind es allerdings kleine und kaum spürbare Erschütterungen, die die Erdkruste in dem Areal schwächen. Immer wieder warnen Forscher vor diesem Phänomen. Seit elf Jahren gilt für das Gebiet die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft.
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Wichtige Fragen und Antworten: Was ist ein Supervulkan?
Ein Supervulkan kennzeichnet sich durch Eruptionen, die ein außergewöhnlich großes Volumen an Material freisetzen – weit über die Menge, die bei kleineren vulkanischen Ereignissen beobachtet wird. Diese Eruptionen resultieren in der Bildung einer Caldera, einem großen Krater, der durch das Kollabieren des Geländes über der entleerten Magmakammer entsteht, anstelle eines traditionellen Vulkankegels.
Wie oft brechen Supervulkane aus?
Supervulkan-Eruptionen sind extrem selten und finden im Durchschnitt nur alle 100.000 Jahre statt. In der historischen Zeit war keiner der bekannten Supervulkane aktiv.
Gibt es eine wissenschaftlich exakte Definition für Supervulkane?
Eine einheitliche wissenschaftliche Definition für Supervulkane gibt es nicht, aber Eruptionen mit einem Vulkanexplosivitätsindex (VEI) von 7 oder höher (teilweise auch erst ab VEI 8) werden in der Regel als Supervulkan-Eruptionen betrachtet. Entscheidend für diese Einstufung ist vor allem die Menge des ausgestoßenen Materials und die Höhe der Eruptionssäule.