Berlin. Italien zieht jährlich Wintersportler mit schneebedeckten Pisten in den Apennin. Doch dieses Jahr fehlt dem Land die weiße Pracht.
Normalerweise herrscht um diese Zeit Hochbetrieb im Skigebiet Monte Livata bei Rom. In der Regel tummeln sich zahlreiche Familien und Wintersportler auf den Pisten. Doch jetzt stehen die Sessellifte still. Denn für die Skipisten fehlt ein entscheidendes Detail: der Schnee.
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Urlaub in Italien: Wintertourismus vor dem Aus
Es schneit zwar ab und zu. Aber für eine feste Schneedecke reicht es nicht, meint Maurizio Monaco, Besitzer des Restaurants „Il Cristallo di neve“. „Der März-Schnee bleibt nicht liegen“, sagte der Restaurantbesitzer der Zeitung „La Repubblica“. „Draußen sind sechzehn Grad, es fühlt sich an wie Spätfrühling.“
Das Restaurant von Monaco ist eines der wenigen, die Anfang März noch geöffnet haben. Seit der Schnee ausbleibt, haben die meisten Gaststätten wegen der schlechten Ertragslage nur noch am Wochenende geöffnet. Laut dem örtlichen Bürgermeister Domenico Petrini haben Hoteliers, Bäcker und Hausbesitzer teilweise einen Totalschaden erlitten.
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Italien klagt über Wassermangel: Einwohner müssen mit Wasser versorgt werden
Die Trockenheit in Italien ist für die gesamte Apenninenregion eine Katastrophe. Selbst Schneekanonen könnten wegen Wassermangels nicht eingesetzt werden. Da es weder fließendes Wasser noch Stauseen gebe, müssten die Häuser mit Tankwagen versorgt werden, berichtet „La Repubblicca“. Auch dem Skigebiet Campo di Felice in L‘Aquila droht wegen des Schneemangels das finanzielle Aus. Die Einnahmen seien um 60 Prozent zurückgegangen, sagte Vincenzo Fiaschetti, der dort an einem Skilift arbeitet, der Zeitung. „Die Skifahrer wollen es weiß um sich herum haben, sonst kommen sie nicht.“
Auch in Ovindoli am Monte Magnola auf 1200 bis 1600 Metern Höhe habe es zwischen September und Mitte Januar keinen Schnee gegeben, sagte ein örtlicher Lehrer der italienischen Zeitung. Nur noch drei Kilometer Skipiste seien übrig geblieben.
Wegen Schneemangel: Fast 90 Prozent der Pisten in Italien werden künstlich beschneit
Um die negativen Auswirkungen auf den Wintertourismus einzudämmen, wird zunehmend auf künstliche Beschneiung gesetzt. Nach Schätzungen des Umweltschutzverbandes Legambiente ist Italien mit 90 Prozent künstlich beschneiter Pisten das Alpenland, das am stärksten auf künstliche Beschneiung setzt. Zum Vergleich: In Österreich werden rund 70 Prozent aller Pisten künstlich beschneit, in der Schweiz nur 50 Prozent. Obwohl die Olympischen Spiele 2026 in Italien stattfinden sollen, wächst die Sorge vor Schneemangel.
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