Berlin. Forscher haben ein neues Superfood entwickelt. Welche Vorteile Fleischreis bietet und wie er im Kampf gegen die Klimakrise helfen kann.
Die Ernährung bietet viele Möglichkeiten für zukunftsträchtige Entwicklungen. In der Forschung gibt es gerade zahlreiche Ansätze, die überaus vielversprechend erscheinen. So haben in Südkorea Forscher der Yonsei Universität ein neues Hybridessen entwickelt, das die Ernährung völlig verändern könnte: Fleischreis.
Das bedeutet nicht, dass dort einfach nur auf einen Teller Reis ein paar Stücke Fleisch gelegt werden. Laut der BBC sind in Fleischreis Fett- und Muskelzellen von Rindern enthalten, die im Labor gezüchtet wurden. Dafür gibt es den Begriff „kultiviertes Fleisch“ – der bedeutet, dass keine Tiere dafür geschlachtet werden müssen.
Im Vergleich zu herkömmlichem Fleisch ist Fleischreis klimafreundlich
Dadurch ist die Herstellung des neuen
deutlich weniger klimaschädlich als normale Fleischproduktion. Wie aus den Daten der Yonsei Universität hervorgeht, wird pro Produktion von 100 Gramm Protein beim Fleischreis 6,27 Kilogramm Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Bei herkömmlicher Fleischproduktion ist dieser Wert fast achtmal so hoch.
Im Vergleich zum klassischen Reis hat der Fleischreis laut den Forschern der Yonsei Universität acht Prozent mehr Protein und sieben Prozent mehr Fett. Er erscheint also als eine vielversprechende Energiequelle für den menschlichen Körper.
Viehzucht setzt zu viele Emissionen frei
Gegenüber der BBC erklärte Forscherin Sohyeon Park: „Normalerweise beziehen wir das benötigte Eiweiß aus der Viehzucht, aber die Viehzucht verbraucht viele Ressourcen und Wasser und setzt eine Menge Treibhausgase frei.“ Der Fleischreis könnte also auch die Probleme abmildern, die durch den aktuell sehr hohen Fleischkonsum entstehen. Durch die Tierhaltung werden inzwischen so viele Emissionen freigesetzt, dass daraus erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt entstehen.
Deshalb sind die Forscher aus Südkorea bei Weitem nicht die ersten, die mit kultiviertem Fleisch experimentieren. Der erste Burger, der ausschließlich im Labor produziert wurde, wurde schon 2013 in London gegessen. In Singapur werden die ersten kultivierten Hähnchenprodukte frei im Handel verkauft.
Doch natürlich gefällt längst nicht allen die mögliche Zukunft der Ernährung: In Italien hat die Regierung von Giorgia Meloni laborgezüchtetes Fleisch zu verboten – die einheimische Essenskultur soll dadurch geschützt werden.
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