Detmold. Drei Jugendliche sollen einen Obdachlosen getötet und den Angriff auch noch gefilmt haben. Jetzt müssen sie sich vor Gericht verantworten.

Nach dem gewaltsamen Tod eines Obdachlosen im Oktober 2023 in Horn-Bad Meinberg verhandelt das Landgericht Detmold ab dem 19. Februar gegen drei Jugendliche. Die Anklage gegen die drei 15-Jährigen lautet auf Mord, wie das Landgericht Detmold mitgeteilt hat. Wegen ihres Alters findet der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Die drei Jugendlichen sollen laut den Ermittlungen unter Einfluss von Alkohol und Drogen auf dem Außengelände eines Kindergartens in dem Ort im Kreis Lippe zufällig auf den Obdachlosen getroffen sein. Der 47-Jährige ist in der Szene im Stadtteil Horn im Teutoburger Wald bekannt. Nach einer kurzen Unterhaltung soll das Trio beschlossen haben, den Mann körperlich anzugreifen. Dabei filmte einer der Jugendlichen den Angriff. Nach gezielten Faustschlägen gegen den Kopf fiel der Obdachlose auf den Boden. Dort sollen die Angreifer weiter auf ihn eingeschlagen haben. Einer der Angeklagten soll laut Anklage ein Messer gezogen und mindestens viermal auf den 47-Jährigen eingestochen haben. Dabei hielten die anderen beiden das Opfer fest und schlugen auch weiterhin zu.

Ermittler sichern die Spuren am Tatort in Horn-Bad Meinberg - hier sollen Jugendliche im Oktober 2023 einen Obdachlosen getötet haben. Nun stehen sie vor Gericht.
Ermittler sichern die Spuren am Tatort in Horn-Bad Meinberg - hier sollen Jugendliche im Oktober 2023 einen Obdachlosen getötet haben. Nun stehen sie vor Gericht. © dpa | Christian Müller

Jugendliche hatten die Aufnahmen weitergegeben

Die Angeklagten verließen den Tatort laut Anklage und ließen den Mann mit lebensgefährlichen Verletzungen zurück. Er starb dort wenig später. Laut den Mitteilungen von Polizei und Staatsanwalt kurz nach der Tat hatten die Jugendlichen die Aufnahmen weitergegeben. Dadurch war die Polizei ihnen auf die Spur gekommen. Die Jugendlichen waren zum Tatzeitpunkt 14 und 15 Jahre alt. Sie hatten den Angriff gegenüber den Ermittlern eingestanden.

Bis zum 23. Februar hat das Gericht zwei weitere Verhandlungstermine angesetzt. (dpa)

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