Berlin. „Wetten, dass..?“ sieht in der Halle anders aus als an den TV-Geräten. Das Fernseh-Publikum ist näher dran – und verpasst doch einiges.
Insgesamt fast 20 Jahre lang war Thomas Gottschalk das Gesicht von „Wetten, dass..?“. Am 25. November feierte der 73-Jährige nun sein großes Show-Finale in Offenburg. Dafür führte er wie immer an der Seite berühmter Gäste und starker Wettkandidatinnen durch den Abend. Doch einige Momente entgingen den Zuschauenden zuhause. Was Sie im TV nicht gesehen haben und welche Promis sich in den Pausen am besten verstanden haben, erfahren Sie hier.
„Wetten, dass..?“: Der Animateur heizt dem Publikum mit Witzchen ein
Immer wieder muss sich Thomas Gottschalk Kritik für seine Altherrenwitzchen anhören. Der Animateur der Show, der sich nur als Christian vorstellt und einen goldenen Zweiteiler mit passender Krawatte trägt, scheint das Studio-Publikum schon vor dem Start der Live-Sendung darauf vorzubereiten. Mit seinen eigenen Altherrenwitzen. „Heute Abend ist alles erlaubt, auch dem Nachbarn in die Hose fassen“, läutet Christian den Abend ein. Was er damit meint: Die Zuschauenden sollen heute besonders viel Lärm machen.
Mehrmals ruft Christian: „Hallo Publikum!“, und das Publikum ruft zurück. Dann probt er mehrmals den Applaus mit den Zuschauenden, lässt sie mit den Füßen trampeln, die Frauen „kreischen“ und die Männer „wie im Fußballstadion“ grölen. Christian präsentiert auch die Regeln des Abends: nicht in die Kamera winken und die Produktion nicht stören, wenn einer der Kameramänner mal näher an den Zuschauerrängen steht.
Später wird Christian dem Publikum noch mehrere Aufgaben geben. Zum Beispiel, dass es bei Take That die Handylichter schwenken soll. Und manchmal signalisiert der Animateur der Menge sogar, dass sie klatschen soll, wenn ein Gottschalk-Witz nicht landet. Etwa, als die beiden Gabelstapler-Fahrerinnen nur die weiblichen Promis auf der Couch umarmen und der Moderator sich über seine ausbleibende Umarmung beschwert.
„Wetten, dass..?“: Gottschalk gibt sich vor der Sendung nahbar
Der Star-Auflauf beginnt um 20 Uhr, eine Viertelstunde bevor die Live-Sendung startet. „Wetten, dass..?“-Erfinder Frank Elstner tritt mit seiner Ehefrau Britta ins Studio, die beiden nehmen in der ersten Reihe Platz. Wenig später schreitet unter lautem Applaus auch Gottschalk selbst in das helle Scheinwerferlicht. Obwohl die Kameras da noch aus sind, landet er einen Witz nach dem anderen. Das Publikum ist so gut animiert, dass Christian beinahe überflüssig wird.
„Mit solchen Anzügen habe ich auch mal angefangen“, wirft Gottschalk diesem quasi im Vorbeigehen zu. „Darfst du überhaupt so lange aufbleiben?“, fragt der Moderator ein elfjähriges Mädchen, dem er die Hand schüttelt. Zu jedem Selfie hat der Showmaster einen passenden, lustigen Spruch parat. Das Publikum belohnt Gottschalk mit Gelächter, Applaus und Standing Ovations.
Gottschalk erzählt, dass heute Abend 2500 Karten verkauft worden seien, insgesamt 70.000 Menschen hätten sich für die begehrten Tickets und einen Platz im Losverfahren beworben. Dann verschwindet er in dem beleuchteten Tunnel, aus dem er pünktlich um 20.15 Uhr zum ersten Mal vor dem Fernsehpublikum präsentieren wird. Und auch im Studio ist der Applaus erneut so laut, dass man Gottschalks Stimme in den ersten drei Minuten kaum hört.
„Wetten, dass..?“: Frank Elstner hat seinen eigenen Fernseher
Im Fernsehen haben die Zuschauenden freie Sicht auf die Couch und die makellos geschminkten Gesichter der Promis darauf. Im Studio sieht das Ganze etwas anders aus, denn vor dem berühmten „Wetten, dass..?“-Sofa ist extrem viel los: Fünf Kameras, insgesamt 16 Mitarbeitende, ein mobiler Fernsehbildschirm und der Mitarbeiter mit den berühmten Spickzetteln für Gottschalk selbst bewegen sich vor der Hauptbühne hin und her. Dazu schwenken zwei weitere Kameras an zwei riesigen Kränen vor dem Studiopublikum von links nach rechts.
Was Sie im Fernsehen nicht sehen: die Hektik einer solchen Produktion. Bewegt sich zum Beispiel einer der Wettkandidaten von der Seitenbühne in Richtung seines Wettpaten, läuft eine kleine Traube Menschen mit und hält die Kamera drauf. Einen kleinen Eindruck von der Ausstrahlung im ZDF bekommen die Studiogäste übrigens über einen herkömmlichen Fernseher, der die meiste Zeit vor der ersten Reihe steht – dort, wo Frank Elstner und seine Gattin sitzen.
„Wetten, dass..?“: Shirin David und Helene Fischer – Der lustigste Moment
Den lustigsten Moment des Abends liefern die Crews um Helene Fischer und Shirin David nach dem Auftritt der beiden Künstlerinnen. Während sich Gottschalk und Take That den Wetteinsatz der ehemaligen Boyband einlösen, ertönt hinter den Kulissen der Jubel einer Frauengruppe, die ihren gelungenen Auftritt zu feiern scheint. Gottschalk hält kurz irritiert inne, geht aber nicht weiter auf die Geräusche ein.
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„Wetten, dass..?“-Außenwette: Der beste Moment für eine Toilettenpause
Keine Werbung, viel Action: Wer bei „Wetten, dass..?“ im Studio sitzt, kann nicht so leicht im Bad oder in der Küche verschwinden wie die Zuschauenden zuhause. Ein Moment bietet sich den Menschen im Studio aber besonders für den kurzen Gang aufs Klo: die Außenwette mit Hazel Brugger. Als die Schweizer ihre 7-Tonnen-Bahn den Berg hochzerren, kommt merklich Bewegung ins Publikum, viele huschen die Treppen hinunter Richtung Foyer.
Auch auf der Hauptbühne ist in der kurzen Sendepause, in denen sich die Zuschauenden zuhause auf die Schweizer Außenwette konzentrieren, viel los: Eine Mitarbeiterin bringt neue Getränke für die Promis auf der Couch, andere pudern die Gesichter der Gäste ab, und wieder andere wuseln mit Headsets und Zetteln entlang des riesigen Sofas.
„Wetten, dass..?“: Welche Promis sich in den Pausen unterhalten haben
Beim Auftritt von Superstar Cher kommt Bewegung in die Couch-Besetzung: Während die Lichter im Studio und die Aufmerksamkeit der Zuschauenden am TV und im Studio auf die Sängerin und ihr Weihnachtslied gerichtet sind, springt einer der Promi-Gäste auf und setzt sich um: Es ist Matthias Schweighöfer, der sich kurzerhand neben Helene Fischer setzt und mit ihr plaudert.
Doch auch an anderer Stelle kann einer nicht sitzenbleiben: Jan Josef Liefers lehnt sich kniend zu Shirin David hin, es folgt ebenfalls ein kurzer Plausch. Dann wendet sich auch Liefers der Schlagersängerin zu: Die beiden umarmen sich herzlich und nehmen nebeneinander Platz. Aufmerksamen Zuschauenden wird es aufgefallen sein: Als Chers Auftritt vorbei ist und die Studiolichter wieder angehen, haben Shirin David und Helene Fischer die Plätze getauscht.
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„Wetten, dass..?“: Der Abschied von Thomas Gottschalk
Es wird fast ein bisschen sentimental im Studio, als Gottschalk am Ende seiner letzten Show auf seinem eigenen Bagger aus dem Studio fahren darf. Wie passend, dass aus den geöffneten Kulissen ein grelles Licht am Ende der Messehalle scheint und der Bagger geradewegs darauf zuzufahren scheint.
Doch Gottschalk fährt an diesem Abend nicht in das Licht hinein, sondern steigt vom Bagger auf und läuft zurück zum Publikum. Vielleicht ein Zeichen. Denn auch wenn die heutige Sendung das Ende von Thomas Gottschalk bei „Wetten, dass..?“ sein mag, ist eines sicher: Seinen Fans wird der Showmaster auch auf anderen Wegen erhalten bleiben.