Berlin. Die Supermarkt-Kette „Real“ ist pleite. Bis Ende März 2024 sollen alle Filialen geschlossen oder an Wettbewerber verkauft worden sein.
Die Supermarkt-Kette Real plant bis zum 31. März 2024 die letzten „Mein Real“-Märkte zu schließen. Für 18 Standorte hätte das Unternehmen neue Betreiber gefunden: 14 Märkte gehen an die Konkurrenten Rewe Group, drei Märkte an Kaufland und eine Filiale an Edeka, wie Real am Montag mitteilte. Das Bundeskartellamt müsse den Plänen teils noch zustimmen. Die restlichen 45 Märkte würden bis zum 31. März 2024 geschlossen, da für diese Standorte „trotz intensiver Bemühungen bisher kein Abnehmer“ gefunden worden sei.
Real: Schließung wegen Insolvenzverfahren
Die SB-Warenhauskette „Mein Real“ hatte im September einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Davon seien mehr als 5000 Beschäftige in 62 Märkten sowie der Zentrale in Mönchengladbach betroffen, hieß es seinerzeit. Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung sollte es ermöglichen, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und Verhandlungen mit Wettbewerbern über die mögliche Übernahme von Standorten zu führen.
Lesen Sie auch: Geld sparen bei Aldi und Co.: Diese Apps helfen beim Einkauf
Eigentümer der Kette ist der Finanzinvestor SCP. Er hatte das Unternehmen im Juni 2022 zunächst abgegeben, im Mai 2023 angesichts einer „kritischen wirtschaftlichen Verfassung“ aber wieder zurückerworben. SCP hatte die Real-Kette mit ihren damals 276 Märkten 2020 vom Handelskonzern Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen.
Kaufland, Edeka, Globus und Rewe sicherten sich eine große Zahl der attraktivsten Filialen. Das Unternehmen mit den verbliebenen 62 Standorten ging dann im Sommer 2022 an das Family Office der Unternehmerfamilie Tischendorf, bevor es dann im Mai von SCP zurückerworben wurde.
Auch interessant: Lebensmittel weiter teuer: 300 Euro für alle Bedürftigen?
Sozialplan für Mitarbeiter: 5000 Menschen bei „Real“ beschäftigt
Bojan Luncer, Vorsitzender der Geschäftsführung der real GmbH, sagte, mit der Übertragung von 18 „Mein-Real“-Märkten sei für etwa 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine langfristige Perspektive gesichert. „Trotz intensiver Bemühungen ist die Schließung von Märkten angesichts der schwierigen Lage der real GmbH jedoch unvermeidlich.“ Mit dem Betriebsrat würden Gespräche mit dem Ziel geführt, einen Interessenausgleich und Sozialplan für die Mitarbeiter abzuschließen. Derzeit sind rund 5000 Menschen bei Real beschäftigt.
Lesen Sie auch: Discount-Erfinder Aldi testet Online-Lebensmittelhandel