Berlin. Mit einem Metalldetektor begab sich eine Familie in Norwegen auf die Suche nach einem verlorenen Ohrring. Sie fanden etwas Besseres.
Wer kennt das nicht? Zur Feier des Tages trägt man seine Lieblingsohrringe, womöglich ein Familienerbstück, fasst sich ans Ohr und merkt voller Schrecken, dass das kostbare Geschmeide nicht mehr da hängt, wo es hängen sollte.
Etwas in dieser Art passierte einem nicht näher bezeichneten Mitglied der norwegischen Familie Aasvik, die auf der kleinen, abgelegenen Insel Jomfruland vor der Südostküste zu Hause ist. Die wenigsten Menschen werden allerdings wie die Aasviks einen Metalldetektor zur Hand haben, mit dem man sich auf die Suche nach dem Edelmetall machen kann.
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Mit der Gerätschaft in den Händen durchforsteten die Aasviks ihren umfangreichen Garten, bis der Metalldetektor unter einem großen Baum tatsächlich anschlug. Wie das "Smithsonian Magazin" berichtet, begann die Familie zu graben und förderte nach kurzer Zeit zwar nicht den Ohrring, dafür aber zwei bronzene Schmuckstücke zu Tage. Die Familie benachrichtigte die Behörden, und wenig später konnten Experten diese als Broschen aus der Wikingerzeit identifizieren.
Die Archäologen fanden weiterhin heraus, dass die größere der Broschen wohl dazu genutzt wurde, die Träger eines Frauenkleides zusammenzuhalten, die Funktion der kleineren ist bisher unklar. Beide hatten Darstellungen von Tieren und geometrischen Mustern eingraviert und waren ursprünglich mit einer Goldschicht überzogen.
Laut einer ersten Datierung müssen die Broschen etwa 1200 Jahre alt sein und gehörten wohl einst einer Wikingerfrau, die unter dem Baum begraben worden war. Damit ist nach Ansicht der Archäologen auch belegt, dass einst Wikinger auf der Insel gelebt haben. Bereits vor einiger Zeit hatten Forscher am Strand von Jomfruland die Überreste mysteriöser Steinhaufen entdeckt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Wikinger damit ihren Anspruch auf das Land dokumentierten.
Zuletzt hatte es mit Hilfe von Metalldetektoren immer wieder erstaunliche Funde gegeben. So hatte ein Mann vor einigen Wochen auf der norwegischen Rennesøy Schmuckstücke entdeckt, die laut Datierung sogar 1500 Jahre alt sind. In der englischen Grafschaft Somerset war auf diese Weise zuletzt eine Brosche aus dem Frühen Mittelalter gefunden worden.
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Die Wikingerzeit in Europa wird von Historikern auf den Zeitraum zwischen 800 und 1050 nach Christus datiert. Die Wikinger waren als Krieger auf dem gesamten Kontinent gefürchtet, sie unternahmen immer wieder Raubzüge und legten dabei ganze Dörfer in Schutt und Asche. Darüber hinaus waren sie aber auch gewiefte Händler und Kaufleute. Dabei gründeten sie auch neue Städte. Der Wikinger Leif Eriksson soll um das Jahr 1000 sogar mit seinem Schiff bis nach Nordamerika vorgestoßen sein, etwa 500 Jahre vor Christoph Kolumbus. (tok)
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