Russlands Angriff auf die Ukraine setzt auch den Tieren sehr zu. Der Bär Yampil soll jetzt in Schottland ein neues Zuhause bekommen.
Russlands Angriffskrieg in der Ukraine traumatisiert nicht nur Menschen und treibt sie in die Flucht sondern auch Tiere. In den Zoos im Kriegsgebiet ist es nahezu unmöglich geworden, Affen, Löwen und Co. zu versorgen.
"Krieg und Konflikte sind eine schreckliche Sache und sehr traumatisch für die Menschen. Es wird oft vergessen, dass es auch für Tiere traumatisch ist", sagte Romain Pizzi, Cheftierarzt des schottischen Zoos Five Sisters, dem US-Nachrichtensender CNN.
Deshalb will der schottische Zoo jetzt einen asiatischen Schwarzbären adoptieren, der ein schweres Trauma erlitten hat. Der 12 Jahre alt Bär war eines der wenigen Tiere, die im vergangenen Jahr nach einem Angriff russischer Soldaten im verlassenen Zoo im Dorf Jampil in Donezk überlebten.
Doch er wurde schwer verletzt – er hatte eine Gehirnerschütterung erlitten, als eine Granate in der Nähe seines Käfigs explodierte, und war nur noch wenige Tage vom Tod entfernt, heißt es in einer Erklärung des Five Sisters Zoos.
Krieg in der Ukraine: So traumatisiert sind auch die Tiere
Jetzt soll Yampil – benannt nach dem Dorf, in dem er gefunden wurde – in Schottland eine Chance auf ein neues Leben in Frieden bekommen. Anfang nächsten Jahres wird er in sein neues Zuhause, rund 32 Kilometer westlich der schottischen Hauptstadt Edinburgh, aufbrechen.
Doch der Krieg hinterließ auch bei Yampil seine Spuren. Er ist traumatisiert. In einem Videoanruf außerhalb von Yampils derzeitigem Gehege bei der Naturrettungsorganisation Natuurhulpcentrum im Nordosten Belgiens sagte Pizzi, Tiere könnten ebenso wie Menschen langfristige Traumata erleiden und benötigten fachärztliche Betreuung.
Vor Kurzem besuchten Pizzi und der leitende Raubtierpfleger des Five Sisters Zoos, Gary Curran, den Bären in Belgien. Dort hat er die Möglichkeit, "Stress abzubauen" und wird auf gesundheitliche Probleme überwacht.
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So will der Zoo dem Bären ein gutes Leben ermöglichen
"Wir wollen sicherstellen, dass das, was wir für ihn als Zufluchtsstätte in Schottland bauen, seinen Bedürfnissen entspricht." Die Anlage solle speziell auf ihn zugeschnitten sein, "je nach dem, welches Trauma er erlitten hat und welche Anpassungsstörungen er möglicherweise erlitten hat", sagte Pizzi zu CNN.
Der Zoo hatte bereits in der Vergangenheit Bären und andere Tiere gerettet, vor allem aber aus Zirkussen und Straßenrestaurants. Jetzt hörte er zum ersten Mal über das Natuurhulpcentrum von Yampil.
Chefraubtierpfleger Curran sagte dem Sender: "Ich war ziemlich aufgewühlt darüber und es ist irgendwie unvorstellbar, was er durchgemacht hat." Deshalb wolle der Zoo sein Bestes geben, "um sicherzustellen, dass wir für den Rest seines Lebens ein Zuhause schaffen, egal, was es kostet."
Die Mitarbeiter des Zoos hoffen, dass sie ihm ein gutes Leben in Schottland ermöglichen können, wo er "ein glücklicher, normaler Bär" werden kann. Der Zoo sagte in einer Erklärung, dass für das neue Gehege von Yampil eine Investition von rund 200.000 Pfund erforderlich sei, und ruft die Menschen dazu auf, zu spenden. (cha)
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