Berlin. Roman Gottschalk wuchs als Sohn der TV-Legende Thomas Gottschalk auf. Im Interview spricht er über seine Kindheit und Zukunftspläne.
- Thomas Gottschalk gehört zu den bekanntesten Personen Deutschlands
- Nun drängt sein Sohn Roman Gottschalk ins Rampenlicht
- Im Interview spricht er über seine Kindheit als Sohn der TV-Legende
Jahrelang hielt sich Roman Gottschalk aus der Öffentlichkeit heraus, nun zieht es den Sohn von TV-Dino Thomas Gottschalk (73) auch vor die Kamera. Der 40-Jährige hat kürzlich seinen Youtube-Channel „Golf mit Gottschalk“ an den Start gebracht. Bereits im September 2023 hat er mit uns über seine Kindheit, die Trennung seiner Eltern und seinen prominenten Vater gesprochen.
Sie sagen, Ihre Kindheit war ganz normal. Aber es war doch sicher schwer, mit 15 aus Deutschland wegzugehen und in die USA zu ziehen.
Roman Gottschalk: Nun, es war etwas schwierig, weil ich immer „der Deutsche“ war. Das erzeugte schon ein Fremdheitsgefühl. Es war am Anfang wirklich nicht leicht, Freunde zu finden. Aber nach und nach hat das geklappt. Eben auch durch das Golfspielen in der Schule. Da habe ich viele Freunde gefunden.
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Auch wenn Sie im Gegensatz zu Ihrem Vater ein eher stiller Typ sind, finden Sie schnell Freunde?
Gottschalk: Ich bin ja nur im großen Kreis still, mit vielen Leuten. Aber wenn ich Menschen näher kenne, dann taue ich schon auf. Und dann schließe ich auch Freundschaften. Und dann bin ich ein sehr loyaler Freund.
In Deutschland mussten Ihre Eltern Sie vor den Paparazzi beschützen.
Gottschalk: Ja, meinen Eltern war es sehr wichtig, dass mein Bruder und ich beschützt und geschützt aufwuchsen. In Amerika mussten wir uns alle keine Sorgen machen. Man kannte uns ja nicht. Da musste sich mein Vater aber auch erstmal dran gewöhnen. Im Restaurant zum Beispiel, da war in Deutschland natürlich immer ein Tisch für uns frei. Hier aber nicht. Das musste auch mein Vater lernen (lacht).
In Deutschland war es genau anders, da traten Sie sogar inkognito, besser, unter falschem Namen auf.
Gottschalk: Ja, ich wollte unbedingt an einem Skirennen teilnehmen. Und hab mich unter dem Namen meines Freundes angemeldet. Roman Heidenreich.
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War das nicht ein komisches Gefühl?
Gottschalk: Doch, schon. Ich wurde ja Zweiter. Und war dann doch etwas traurig, weil mein Name nicht auftauchte. Da sieht man den anderen Namen und denkt, oh Gott, warum steht jetzt nicht mein wirklicher Name drauf.
Gottschalk-Sohn: „Ich wollte meinen Vater für mich haben“
Gab es Momente, in denen Sie es schlimm fanden, der Sohn von Thomas Gottschalk zu sein?
Gottschalk: Nein, nicht generell. Es gab aber Momente, in denen ich genervt war.
Welche Momente waren das?
Gottschalk: Wenn ich einfach meinen Vater für mich haben wollte. Als ich noch klein war. Da waren wir in der Stadt, er hat mich von der Schule abgeholt. Und dann kam natürlich jeder zu ihm. Jeder wollte etwas von ihm. Ein Autogramm, ein kurzes Gespräch. Und mein Vater machte das natürlich. Er unterschrieb und unterschrieb. Mein Vater ist halt so einer, der immer zugänglich sein wollte. So kannten die Leute ihn ja aus dem Fernsehen. Und so wollte er eben einfach auch in der Realität sein. Das aber hab ich erst später verstanden.
Sie waren noch ein Kind, als sie umzogen nach Kalifornien. Wie fanden Sie das?
Gottschalk: Heute liebe ich es hier. Ich bin froh, hier zu leben. Aber am Anfang war es schon schwer. Mein Englisch war ok, aber man musste das Kulturelle lernen, sich an die Leute gewöhnen, diesen Slang und so. Das hab ich am Anfang nicht kapiert. Das war schwer für mich. Ich musste auch Sommerkurse nehmen, um mein Englisch aufzubessern. Damit ich mithalten konnte.
Was ist das Schöne an Kalifornien?
Gottschalk: Ich bin hier mit meiner Familie nicht in L.A., wo jeder denkt, man sieht die Stars. Sondern wir leben in San Diego. Da ist meine Frau aufgewachsen. Ihre Familie wohnt in der Nähe, was schön ist für meinen kleinen Sohn. Hier ist es so gelassen, jeder ist freundlich. Man kann sich gesund ernähren. Das ist für mich leichter als in Deutschland, da will ich immer das gute Bier trinken.
Was mögen Sie an Deutschland besonders? Nur das Bier?
Gottschalk: Ach was, nein, viel, viel mehr. Aber es ist schon ein bisschen Klischee. Ich liebe meinen Fußball, ich liebe Bayern München, ich liebe die deutsche Nationalmannschaft. Und ich liebe München, da bin ich aufgewachsen. Ist mein zweites Zuhause. Meine Mutter hat da ein Apartment. Da bin ich jetzt öfter. Schon toll. Ich war jetzt mit meiner Familie drei Wochen da. Die Leute sind auch toll. Oft heißt es ja, die haben da alle schlechte Laune. Das stimmt aber nicht. Wenn man mit einem kleinen Kind unterwegs ist, da sind alle wahnsinnig freundlich.
Und gibt es nichts in Deutschland, was Sie nicht mögen?
Gottschalk: Vielleicht das Wetter. Oder, dass es keine Klimaanlage in Restaurants gibt.
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Sie gehen wahrscheinlich sehr oft in Restaurants. Wie wichtig ist Geld für Sie? Hat Ihr Vater Sie sparsam erzogen? Bekamen Sie Taschengeld?
Gottschalk: Ja, ich hab Taschengeld bekommen, aber nun ja, also ich sag' es mal so: Ich war sehr privilegiert. Aus heutiger Sicht betrachtet, muss ich sagen: Es war fast ein bisschen zu viel. Ich muss jetzt doch ein bisschen dazulernen, was das Geld angeht. Ich muss schließlich an meine Zukunft denken und die meiner Familie. Meine Eltern waren immer für mich da. Sie haben mich schon auch sehr verwöhnt. Das ist so eine Sache, die ich jetzt ernster nehmen muss. Ich hoffe, dass mit dem Youtube-Kanal ein bisschen was herauskommt für meine Zukunft und für die Familie. Bei meinem falschen Umgang mit dem Geld hilft mir auch meine Frau. Da bin ich sehr froh.
Ihrem kleinen Sohn werden Sie das sicher auch beibringen.
Gottschalk: Auf jeden Fall. Aber ich merke, dass es gar nicht so einfach ist. Man muss öfter Nein sagen. Jetzt geht es ja noch um Lego und solche Sachen. Aber da muss ich mir noch mehr Gedanken machen. Meine Eltern haben mir sehr viel gegönnt, wofür ich natürlich auch sehr dankbar bin, nur muss ich bei meinem Sohn mehr aufpassen. In den USA machen viele Leute Sommerjobs, bei Starbuck oder so. So etwas habe ich nie gemacht. Ich musste mich zu sehr auf die Schule konzentrieren. Das werden wir anders machen. Meine Frau hatte auch Ferienjobs übernehmen müssen. Das ist gut für die Entwicklung. Ich bin froh, dass sie mir zeigt, dass man auch anders aufwachsen kann.
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Sie wurden sehr behütet erzogen. Wie haben Sie die Trennung Ihrer Eltern erlebt. Fanden Sie es in Ordnung?
Gottschalk: In Ordnung, nun, eine Trennung ist eine Trennung. In Ordnung war es vielleicht nur, weil ich da schon 35 Jahre alt war. Meine Frau war erst 15, als sie die Trennung ihrer Eltern durchmachte. Als erwachsener Mann ist das etwas anderes. Aber es ist nie leicht, so etwas zu verkraften. Jetzt möchte ich einfach nur eine gute Beziehung mit meinem Vater und meiner Mutter. Man will keiner Seite schaden.
Ist es schwierig?
Gottschalk: Es ist anders, nicht mehr wie früher. Man muss sich daran gewöhnen. Aber ich habe ja meine eigene Familie. Dennoch: Ich möchte meinen Vater sehen, mit ihm eine gute Verbindung haben. Und mit meiner Mutter auch. Man muss jetzt sehen, wie man es gut hinbekommt. Es war ja immer leicht, Weihnachten, alle zusammen. Jetzt muss man eben alles aufteilen und organisieren.
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Welche Gemeinsamkeiten haben Sie mit Ihrem Vater?
Gottschalk: Oh, mein Vater hat so ein großes Charisma. Meins kommt vielleicht nicht so raus. Aber wenn ich mich wohlfühle, dann könnte es sein, dass ich schon auch etwas von diesem Charisma habe.
Wie sieht es mit dem Humor aus? Sind Sie sich da auch ähnlich?
Gottschalk: Sein Humor ist toll. Und er ist so schlagfertig. Vor allem hat er diese so typische coole Art, auch die habe ich noch nicht. Das sagt er mir auch immer. Ich bin ein bisschen ernst, zurückhaltend. Mein Vater gibt sich sehr locker. Das können ja wenige. Wenige Deutsche, aber auch wenige Amerikaner.
Sie wollen lockerer werden?
Gottschalk: Ja, schon. Mein Vater gibt mir ja Tipps.
Was sagt er?
Gottschalk: Er sagt: Lach doch mal mehr! Ist doch nur Golf! Ja, ich versuch es. Aber man muss ja auch authentisch bleiben. Ich habe ja nie gedacht, dass ich diesen Weg gehe. Die Welt mit Social Media ist nicht das große Showbiz, aber man begibt sich schon in die Öffentlichkeit und muss sich überlegen, wie man sich darstellt. Wenigstens mein Sohn liebt es, wenn er mich vor der Kamera sieht. Er lacht sich kaputt, wenn er die Folgen sieht. Ich bin da schon sehr stolz drauf. Und ich finde es gut, dass mein Vater sieht, dass ich auch etwas mache. Dass auch etwas aus mir geworden ist.