Berlin/Paris. Seit Tagen gibt es in Frankreich Ausschreitungen. Neben Paris sind inzwischen viele andere französische Urlaubsregionen betroffen.
Seit dem Tod eines 17-Jährigen durch den Schuss eines Polizisten am Dienstag wird Frankreich von heftigen Unruhen erschüttert. Die Polizei nahm in den Nächten jeweils Hunderte Menschen fest. Es kam zu Plünderungen, Brandanschlägen und Gewalt zwischen Polizisten und Randalierern.
Die Ausschreitungen betreffen vor allem den Großraum Paris sowie Marseille, Lyon, Pau, Straßburg, Toulouse, Bordeaux und Lille. Die weltberühmte Pariser Einkaufsmeile Champs Élysées wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag von einem großen Polizeiaufgebot unter Einsatz von Tränengas geräumt. Auch in Nizza kam es zu Plünderungen. Viele der Orte sind bei Urlaubern beliebt. Was bedeuten die Krawalle für Reisen nach Frankreich?
Urlaub in Frankreich: Auswärtiges Amt aktualisiert Reisehinweise
Das Auswärtige Amt aktualisierte am Samstag seine Reise- und Sicherheitshinweise angesichts der Ausschreitungen. „Informieren Sie sich über die aktuelle Lage an dem Ort Ihres Aufenthalts und meiden Sie weiträumig Orte gewalttätiger Ausschreitungen“, heißt es in dem veröffentlichten Hinweis. Dies gelte für einige Stadtviertel und Vororte von Paris, vor allem in Nanterre, sowie andere größere Städte Frankreichs.
Zudem sollten je nach Reiseziel deutliche Einschränkungen bei der Programmgestaltung einkalkuliert werden, vor allem in den Abend- und Nachtstunden. Das Auswärtige Amt verweist darauf, dass im Großraum Paris der öffentliche Personennahverkehr zwischen 21 und 6 Uhr eingeschränkt sei. Amiens, Clamart, Colmar, Neuilly-sur-Marnes und Compiègnetadt haben nächtliche Ausgangssperren zwischen 21 bzw. 23 und 6 Uhr verhängt. Teilweise sind nur einzelne Stadtviertel betroffen, auch gilt die Ausgangssperre oft nur für Minderjährige unter 16 Jahren. Befristet ist die Ausgangssperre in den meisten Fällen bis zum 3. Juli 2023, 6 Uhr.
Ausschreitungen auch in Belgien und der Schweiz
Inzwischen haben die Auseinandersetzungen auch Belgien und die Schweiz erreicht. Ein Teil des öffentlichen Nahverkehrs musste in Brüssel eingestellt werden. Vor allem das beliebte Brüsseler Viertel Anneessens ist von den Aufständen betroffen. Hier befindliche Sehenswürdigkeiten wie den Place Anneessens sollten Reisende lieber meiden.
In der Schweizer Stadt Lausanne nahe der Grenze zu Frankreich nahm die Polizei am Samstagabend sieben Menschen fest, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Allerdings gibt es bisher noch keine expliziten Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes für die Schweiz oder Belgien. (bef/dpa)
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