Berlin. . Das Tauchboot “Titan“ galt seit Sonntag als verschollen. Am Donnerstag dann die erschreckende Erkenntnis: Es ist wohl implodiert.
Nach tagelangem Zittern gibt es seit Donnerstag die tragische Gewissheit: Die fünf Insassen der "Titan" haben nicht überlebt. Das geht aus den Statements der US-Küstenwache und des Unternehmens OceanGate hervor. Das Tauchboot der Firma hatte fünf Männer zum Schiffswrack der Titanic befördern wollen. Nach einem plötzlichen Abbruch der Kommunikation galt es seit Sonntag als verschollen.
Zunächst stand die begrenzte Sauerstoffversorgung als lebensgefährliches Problem im Raum: Behörden zufolge hätte es nur bis Donnerstagmittag MESZ gereicht. Seitdem am selben Nachmittag in 3800 Meter Tiefe und rund 500 Meter von der Titanic entfernt Trümmerhaufen mit Teilen des vermissten Tauchboots gefunden wurden, liegt allerdings ein anderer Verdacht nahe: Die Tauchkapsel mit den Expeditionsteilnehmern im Alter von 19 bis 77 Jahren ist höchstwahrscheinlich implodiert.
Name | Titanic |
Standort | Rund 600 Kilometer vor Neufundland (Kanada) |
Baubeginn | 31. März 1909 |
Gewicht | 52.310 Tonnen |
Länge | 269 Meter |
Unglück | April 1912 |
Entdeckt | 1 September 1985 |
Titanic-Mission: Tauchboot offenbar implodiert
Zahlreiche Menschen weltweit haben das Unglück verfolgt – und stellen sich nun die Frage: Was ist eine Implosion?
Bei einer Implosion handelt es sich um das physikalische Gegenstück einer Explosion: Im Falle einer Implosion spricht von einem schlagartigen Zusammenbruch eines Objekts durch einen äußeren Überdruck. Da sich der Druck von außen nach innen bewegt, wird ein Hohlraum zerstört.
Bei einer Explosion ist das Kräfteverhältnis umgekehrt: Hier bewegt sich der Druck von innen nach außen, wie hier das lateinische "ex" für "aus" und "heraus" untermalt.
Titanic-Fotostrecke: Verschwundenes U-Boot gefunden
In einer Meerestiefe von 3800 Metern, auf welcher Höhe sich das Wrack der Titanic befindet, hat die Tauchkapsel nicht dem Wasserdruck standhalten können. Experten zufolge sei der Druck in einer derartigen Tiefe so massiv, dass "Titan" wahrscheinlich im Bruchteil einer Millisekunde kollabiert ist.
Wenn der Außendruck deutlich höher als der Innendruck ist, reicht der kleinste strukturelle Defekt, um eine Implosion auszulösen. Die Behörden gehen bei dem Tauchboot von einer Implosion infolge eines Kollapses der Druckkammer aus.
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Berichten zufolge habe die US-Marine die mutmaßliche Implosion bereits am Sonntag mit Geräten zur Überwachung von Unterwassergeräuschen erfasst. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf einen Vertreter der Marine, der anonym bleiben wollte, berichtet, sei die Implosion kurz nach dem Kontaktabbruch aufgenommen worden.