Berlin. Noch immer sind viele Details zur Struktur der Milchstraße nicht endgültig erforscht. Eine aktuelle Studie gibt nun neue Hinweise.
Blickt man von der Erde aus mit dem bloßen Auge in den Himmel, wirkt die Milchstraße wie ein breites Band heller Sterne. Eigentlich hat unsere Heimatgalaxie allerdings eine ganz andere Form: Nämlich die einer Spirale mit mehreren Armen. Wieviele Arme das jedoch genau sind, darüber diskutiert die Wissenschaft immer wieder – viele Details zur Form der Milchstraße sind bis heute nicht endgültig erforscht.
Bis zuletzt war die Forschung davon ausgegangen, dass die Galaxie eine Spirale mit insgesamt vier Auslegern ist. Tatsächlich könnte das allerdings falsch sein. Eine neue Studie eines Forschungsteams aus China deuten nun nämlich an, dass die Milchstraße eigentlich doch nur zwei Hauptarme haben könnte.
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Milchstraße könnten nur zwei statt vier Spiralarme haben
Für die Untersuchung, die in der Fachzeitschrift "Astrophysical Journal" veröffentlicht wurde, werteten die Forschenden der Chinesischen Akademie der Wissenschaften präzise Daten hochmoderner Messgeräte aus. Dabei kamen Sie zu dem Ergebnis, dass die Milchstraße lediglich zwei statt vier Arme besitzen könnte. "Anhand der genauen Positionen sehr junger Objekte schlagen wir zum ersten Mal vor, dass unsere Galaxie eine mehrarmige Morphologie aufweist, die aus einer zweiarmigen Symmetrie in den inneren Teilen besteht", schreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrer Untersuchung.
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Dabei handele es sich sehr wahrscheinlich um den sogenannten Norma- und den Perseus-Arm. Diese würden sich vom inneren Teil der Galaxie zum äußeren ausdehnen und dort mit dem Centaurus- and Sagittarius-Arm verbinden. Zudem beobachteten die Forschenden einige weitere unregelmäßige Spiral-Arme im äußeren Bereich der Galaxie. Die Ergebnisse würden eine mögliche Alternative für zukünftige Untersuchungen von galaktischen Strukturen darstellen, so die Astronominnen und Astronomen. (csr)
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