Bad Laasphe. Die Feuerwehr der Stadt Bad Laasphe zieht Bilanz und bekommt mit Maximilian Kombächer als stellvertretenden Leiter Verstärkung an der Spitze.

Gefahrenabwehr, Brände bekämpfen, Katastrophenschutz – die Feuerwehr hat viele Aufgaben. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Laasphe rückte dieses Jahr bereits 18-mal aus. 2024 waren es insgesamt 177 Einsätze, wie der Leiter der Feuerwehr, Dirk Höbener, bei der Jahresdienstversammlung mitteilte. Die meisten Einsätze erfolgten zum Einsatzstichwort TH1 – Technische Hilfe 1. „Das kann ein umgestürzter Baum sein, eine Tragehilfe oder eine kleinere technische Hilfe am Einsatzort“, erklärt Dirk Höbener. Aber auch einige Brände riefen die Laaspher Wehren auf den Plan. Elfmal gab es einen Einsatz mit einem Brand in einem Wohnhaus (Feuer 4). Die höchste Stufe – Feuer 6 – gab es glücklicherweise nicht. „Das wäre ein Brand in einem Krankenhaus oder Pflegeheim, darauf können wir verzichten“, sagt Höbener.

Die neue dreifache Spitze der Laaspher Feuerwehr: Maik Hobrath, Maximilian Kombächer und Dirk Höbener (v.l.).
Die neue dreifache Spitze der Laaspher Feuerwehr: Maik Hobrath, Maximilian Kombächer und Dirk Höbener (v.l.). © WP | Annelie Manche

Laaspher Feuerwehr bekommt neuen stellvertretenden Leiter

Und weil einiges für die Laaspher Feuerwehr zu tun ist, bekommt der Leiter der Feuerwehr neue Unterstützung: Maximilian Kombächer wurde von Bürgermeister Dirk Terlinden zum stellvertretenden Leiter der Feuerwehr ernannt. Damit hat die Laaspher Wehr nun eine neue dreifache Spitze mit Leiter Dirk Höbener und den stellvertretenden Leitern Maik Hobrath und Maximilian Kombächer.

„Bei über 170 Einsätzen im Jahr fällt der Familienausflug auch mal ins Wasser, Familienfeiern werden gestört, die Nachtruhe unterbrochen. Keiner geht gerne aus dem Haus, wenn er weiß, dass er nicht wieder freundlich empfangen wird. Das gilt zu Hause als auch beim Arbeitgeber.“

Dirk Höbener
Leiter der Feuerwehr Bad Laasphe
Dirk Höbener, Leiter der Feuerwehr Bad Laasphe, führte durch die Jahresdienstversammlung.
Dirk Höbener, Leiter der Feuerwehr Bad Laasphe, führte durch die Jahresdienstversammlung. © WP | Annelie Manche

Aber auch um den Nachwuchs müssen sich die vier Abteilungen der Laaspher Feuerwehr keine Gedanken machen. Die Kinderfeuerwehr verlor zwar 16 Mitglieder – aber nur, weil diese in die Jugendfeuerwehr wechselten. Stadtkinderfeuerwehrwartin Carina Jung zählt 70 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren beim Nachwuchs. „Die Kinderfeuerwehr ist weiblich – es sind 37 Mädchen“, sagt Jung. Und auch Stadtjugendfeuerwehrwartin Jennifer Hof ist „unwahrscheinlich stolz darauf, dass die Jugendarbeit der Feuerwehr im dreistelligen Bereich liegt. Ich freue mich, dass Jugendliche den Weg zu uns finden und hoffentlich bei uns bleiben“, sagt sie. Insgesamt sind 177 Kinder und Jugendlichen bei der Laaspher Feuerwehr aktiv.

Das Blaulicht-Gefühl bei der Feuerwehr

Bei den Erwachsenen ist die Situation eine andere: Während Wehrleiter Dirk Höbener im vergangenen Jahr über den Einbruch der aktiven Mitgliederzahlen sprach, konnte 2024 ein kleiner Anstieg verzeichnet werden – von 155 auf 157 Aktive. „Der Dienstplan wurde verändert. Leider war dadurch keine signifikante Steigerung erkennbar. Aber ich bin ein Optimist. Das ist keine Kurzstrecke, sondern eher ein Marathon“, sagt Dirk Höbener. „Viele kleine Schritte ergeben auch eine Strecke. In den vergangenen Tagen sind noch zwei Mitglieder dazugekommen.“ Und der Leiter der Feuerwehr hat „lieber weniger, auf die ich mich verlassen kann, als 200, die nicht gut ausgebildet sind“, stellt er klar. „Die Zeiten haben sich geändert. Ehrenamtliches Engagement steht bei vielen nicht mehr an erster Stelle“, sagt er weiter.

„Dieses Gefühl, wenn gerade alles geklappt hat, etwas richtig gut funktioniert hat. Zum Beispiel, nachdem eine eingeklemmte Person aus einem Fahrzeug befreit wurde und die Prognose gut ist oder der Blick von Eltern, wenn man das Kind befreit hat. Das ist das Blaulicht-Gefühl.“

Thomas Tremmel
Kreisbrandmeister

Kreisbrandmeister Thomas Tremmel greift das Thema mit der Frage auf: „Warum machen wir das? Jede Woche Feuerwehr. Weg von der Arbeit, Schule, Freunden, Familie.“ Um Menschen zu helfen, das sei klar. Für ihn sei es aber „das Feuerwehr-Gefühl, das Blaulicht-Gefühl“. „Es kommt immer wieder auf. Jeder, der es kennt, weiß, was ich meine. Dieses Gefühl, wenn gerade alles geklappt hat, etwas richtig gut funktioniert hat. Zum Beispiel, nachdem eine eingeklemmte Person aus einem Fahrzeug befreit wurde und die Prognose gut ist oder der Blick von Eltern, wenn man das Kind befreit hat. Das ist das Blaulicht-Gefühl“, sagt Tremmel.

Auf dem Wilhelmsplatz stand ein Feuerwehrauto, während sich die Kameradinnen und Kameraden im Haus des Gastes zur Jahresdienstversammlung getroffen haben.
Auf dem Wilhelmsplatz stand ein Feuerwehrauto, während sich die Kameradinnen und Kameraden im Haus des Gastes zur Jahresdienstversammlung getroffen haben. © WP | Annelie Manche

Investitionen in die Feuerwehrgerätehäuser

Aber nicht nur die Mitglieder, sondern auch die Ausrüstung ist wichtig. Ende November bekam die Laaspher Feuerwehr vier neue Einsatzfahrzeuge. Und auch die Feuerwehrhäuser werden modernisiert. Wehrleiter Dirk Höbener freut sich besonders auf das neue Feuerwehrgerätehaus in der Laaspher Kernstadt: „Das wird wohl das größte Projekt der Feuerwehr der Stadt Bad Laasphe werden“, so Höbener. Und er hofft, dass er den „Einzug ins neue Feuerwehrgerätehaus als aktiver Leiter schafft“. Doch nicht nur in Bad Laasphe wird gebaut: In Feudingen soll eine neue Garage entstehen und der Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Rüppershausen soll fertiggestellt werden. „Haushaltsmittel in Höhe von sieben bis zehn Millionen Euro stehen dafür bereit“, sagt Bürgermeister Dirk Terlinden.

Insgesamt wurden zwölf Feuerwehrkameradinnen und -kameraden bei der Jahresdienstversammlung befördert.
Insgesamt wurden zwölf Feuerwehrkameradinnen und -kameraden bei der Jahresdienstversammlung befördert. © WP | Annelie Manche

„Was in den Abteilungen geleistet wird, ist mit Geld nicht zu bezahlen“, sagt Leiter Dirk Höbener. „Der Dank geht auch an die Ehefrauen und Ehemänner, Partnerinnen und Partner. Bei über 170 Einsätzen im Jahr fällt der Familienausflug auch mal ins Wasser, Familienfeiern werden gestört, die Nachtruhe unterbrochen. Keiner geht gerne aus dem Haus, wenn er weiß, dass er nicht wieder freundlich empfangen wird. Das gilt zu Hause als auch beim Arbeitgeber“, stellt Höbener klar.

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