Bad Laasphe. Neueröffnung in Bad Laaspher Bahnhofstraße: Junges Paar bietet ab sofort deutsche Küche an. Welche Rolle Alfons Schuhbeck dabei spielt.
Das „Bistrowerk Esskultur“ in der Bad Laaspher Bahnhofstraße 44 ist eröffnet. Cemal Capkanman und seine Frau Hayan Youssef haben sich hier ihren Traum von der Selbstständigkeit erfüllt und setzen dabei auf deutsche Küche. Und das hat einen guten Grund.
Pizza oder Döner kann man an jeder Straßenecke in Wittgenstein bekommen. Currywurstbuden sind Rarität und noch seltener ist inzwischen deutsche Küche. Was auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheint, entpuppt sich im Gespräch mit den beiden jungen Unternehmern als recht logisch. Der in Dortmund aufgewachsene Cemal Capkanman hat eine Karriere vom Aushilfskellner bis zum Küchenchef hingelegt. Und gelernt hat er nicht irgendwo: „Ich habe im Vereinshotel von Borussia Dortmund, im Hotel Lennhof gelernt“, berichtet der Koch. „Anschließend habe ich mich für das Reisen entschieden“, sagt er. Stationen bei Alfons Schuhbeck in München und im Salzburger Land folgten. Bis er Capkanman dann vor zehn Jahren im Jagdhof Glashütte anheuerte. „Dort habe ich auch meine Frau kennengelernt“, sagt er. Später folgten Stationen im Lahntalhotel, in der Villa Vita oder dem Esszimmer in Marburg und zuletzt als Küchenchef im Landratsamt Marburg.
„Wir werden wöchentlich wechselnde Gerichte haben und setzen auf saisonale Küche und regionale Lebensmittel.“
Jetzt startet das Ehepaar neu durch, mit einem eigenen Projekt. „Wir planen das schon seit vier Jahren und haben uns viele Gedanken gemacht“, sagt Cemal Capkanman. In dem Ladenlokal, das zuletzt vor zehn Jahren die Filiale einer Bäckerei beherbergte, entsteht das „Bistrowerk Esskultur“. Hier wollen Capkanman und Youssef ihren Kunden schnelle Snacks auf die Hand, aber auch Kaffee und vor allem einen echten deutschen Mittagstisch mit wöchentlich wechselnden Gerichten anbieten.
Morgens liegt das Augenmerk auf Schülern und Menschen auf dem Weg zur Arbeit, die sich ein zweites Frühstück mitnehmen wollen, und sich über warme Frikadellen oder warmen Leberkäse genauso freuen wie über Geflügel oder vegetarisches Essen. Ab 11 Uhr soll es dann um den Mittagstisch gehen. „Wir werden wöchentlich wechselnde Gerichte haben und setzen auf saisonale Küche und regionale Lebensmittel“, sagt Cemal Capkanman. Wild und Fleisch aus der Region kommen auf den Tisch, handgemachte, frische Spätzle und, und, und. Außerdem hat er sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Die Gerichte sollen maximal 15 bis 16 Euro kosten.
Damit das alles funktioniert, hat sich der Profikoch auch eine Profiküche installiert. Neben Regionalität setzen die beiden auch auf Nachhaltigkeit: „Wir verwenden kompostierbare Verpackungen“, erläutert Capkanman.
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Und auch seine Frau denkt schon an die Zukunft. Während der Coronazeit haben die beiden angefangen, ihr Gemüse selbst in Hochbeeten zu ziehen. Das reicht noch nicht, um den Bedarf eines Restaurants zu decken. Aber die Idee, von selbstgemachten Fruchtaufstrichen, Chips aus Roter Beete und andere selbstgemachte Produkte könnten das Angebot in Zukunft abrunden. Dabei will Hayan Youssef auch die vegetarische Lebensweise einfließen lassen.
Das „Bistrowerks Esskultur“ ist montags bis samstags von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet. Mittagstisch gibt es ab 11 Uhr. Entweder zum Mitnehmen oder an einem der 16 Plätze im Lokal.