Kunst-Wittgenstein. Im kommenden Jahr feiert Monika Horchler gemeinsam mit Federico und Carmine Del Galdo 20 Jahre Haferkiste. Ein Grund zum Feiern - und in Erinnerung schwelgen.

„Die Haferkiste ist unser Zuhause, egal ob privat oder im Restaurant. Ein Zuhause, wo wir viele Gäste empfangen“, sagt Monika Horchler. Gemeinsam mit ihrem Partner Carmine Del Galdo und dessen Bruder Federico Del Galdo hat sie die Haferkiste wieder zum Leben erweckt. Im kommenden Jahr feiern sie dort das 20-jährige Bestehen. Grund zum Feiern - und in Erinnerungen schwelgen.

Die Haferkiste selbst gibt es schon länger. „Seit mehr als 200 Jahren wird das Haus nun schon gastronomisch genutzt. Es ist ein Haus mit viel Geschichte, zahlreiche Gäste gingen und gehen hier ein und aus. Wir freuen uns immer, wenn Menschen zu uns kommen und von alten Zeiten erzählen, verbunden mit schönen Erinnerungen an dieses traditionsreiche Haus“, heißt es unter anderem auf der Homepage des Waldhotels, das zum einen direkt an der B62 und gleichzeitig idyllisch in der Natur liegt.

Heute werden in dem Waldhotel lediglich noch drei Zimmer zur Buchung angeboten, der Fokus liegt auf dem Restaurant, auch eine Bierstube und ein Biergarten gibt es. „Anders wäre das aber vom Personal auch nicht zu schaffen“, so Horchler. Vor Corona habe es immer Aushilfen gegeben, nach Corona sehe das leider anders aus. „Viele sind während der Pandemie in andere Berufe abgewandert.“ Sie selbst steht nun mit ihrem Partner und dessen Bruder allein im Restaurant, um die Gäste zu bedienen. „Es ist stressig, aber wir schaffen das. Wir lieben unseren Job.“ Monika Horchler selbst ist gelernte Hotelfachfrau, hat in den vergangenen Jahren viele Kunden, die heute zu den Stammkunden gehören, bedient. „Es ist schön, mit den Gästen ins Gespräch zu kommen, gemeinsam eine gute Zeit zu haben. Das ist doch das Schönste an unserem Beruf“, sagt sie.

Federico Del Galdo, Monika Horchler und Carmine Del Galdo (von links) haben 2005 das Waldhotel übernommen.
Federico Del Galdo, Monika Horchler und Carmine Del Galdo (von links) haben 2005 das Waldhotel übernommen. © Waldhotel „Haferkiste“ | Waldh otel "Haferkiste"

Ihre Highlights aus 20 Jahren Haferkiste? „Dazu gehören unter anderem die vielen Oldtimertreffen, die wir hier hatten oder auch die vielen Gäste vom Motorsport. Allgemein hat sich zu unseren Gästen eine große Herzlichkeit und Wärme aufgebaut“, sagt sie. „Natürlich gehört auch die Geburt meiner Kinder zu den Höhepunkten, aber das ist sicherlich für jede Mutter so.“ Familie und Job - „ohne die Unterstützung der Familie wäre das nicht möglich gewesen“.

Denn die ersten Jahre in der Haferkiste waren sehr arbeitsreich für die Gastronomen. „Die Anfänge waren schon schwierig, nicht nur aufgrund der vielen Auflagen. Es gab keine Wasseraufbereitungsanlage mehr und auch ein Bioklärwerk musste unter anderem installiert werden. Das hatten wir uns leichter vorgestellt.“ Dennoch: Sie würden den Schritt jederzeit wieder gehen. „Wir haben ihn bis heute nie bereut.“

„Die Haferkiste ist unser Zuhause, egal ob privat oder im Restaurant. Ein Zuhause, wo wir viele Gäste empfangen.“

Monika Horchler
Waldhotel Haferkiste

Schon beim Besichtigungstermin waren sie und ihr Partner „schockverliebt“ in das heimelige Lokal. „Als wir hereinkamen, lagen noch lila Tischdecken auf dem Tisch mit pinken Mitteldeckchen und grünen Servierten. Die Nischen hatten alle noch kleine Vorhänge“, erinnert sich Monika Horchler noch genau an den Moment zurück. Die Entscheidung für die Haferkiste war schnell gefallen. „Wir haben damals sehr viel Zeit in die Eröffnung gesteckt. Wenn man sich selbstständig macht, sollte man wissen, dass es einige Zeit braucht, bis es läuft, wie erhofft.“ Sie selbst verzichteten lange auf Urlaub, heute gönnen sie sich lediglich eine kleine Auszeit. „Wir haben Kinder und die wollen auch ihre Verwandten in Italien sehen. Es ist ein wenig schade, dass es einmal im Jahr dann heißt: Macht ihr schon wieder zu?“ Das aber sei die Ausnahme. „Wir haben wirklich tolle Kunden und werden auch von vielen Vereinen unterstützt, die regelmäßig zu uns kommen.“

Am Abend ist das Waldhotel derzeit weihnachtlich beleuchtet. Auch eine Bierstube gehört zum Waldhotel Haferkiste.
Am Abend ist das Waldhotel derzeit weihnachtlich beleuchtet. Auch eine Bierstube gehört zum Waldhotel Haferkiste. © WP | Ramona Richter

Besonders beliebt seien vor allem die deftigen Gerichte oder aber saisonale Speisen wie Spargel oder Pfifferlinge. „Wir hatten uns zu Beginn extra eine Fischvitrine angeschafft, das aber war nicht so gefragt“, sagt Monika Horchler und lacht. „Wir haben dann den Fisch eingefroren und lange zu Hause Fisch gegessen.“ Im Restaurant selbst bieten die Gastronomen heute einen Mix aus italienischer und deutscher Küche an. Daran soll sich auch in den kommenden Jahren nichts ändern. „Wir wollen bis zum Rentenalter hier bleiben.“

Dass sie nun 20 Jahre Haferkiste feiern - „das haben wir uns natürlich immer gewünscht“, sagt Horchler. Im kommenden Jahr soll daher gemeinsam mit den Gästen gefeiert werden. Was genau zum 20. Geburtstag geplant ist, werde in den kommenden Wochen entschieden. Unsere Redaktion wird zeitnah berichten.

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