Bad Berleburg. Nach 21 Jahren endet die Zusammenarbeit zwischen den Berleburger Schützen und der Veltins Brauerei. Konkurrenz bekommt den Zuschlag.

Die Nachricht überrascht: Nach 21 Jahren endet die Zusammenarbeit zwischen der Sauerländer Brauerei Veltins und dem Schützenverein Berleburg. Nach Informationen dieser Zeitung liefert künftig wieder der Klassenprimus Krombacher das Bier für die Veranstaltungen des Schützenvereins. Der Wechsel ist deshalb bedeutsam, weil das Schützenfest in Berleburg neben dem in Olpe zu den umsatzstärksten in Südwestfalen gehören - für die Brauer.

In Bad Berleburg wurden in diesem Jahr von Freitagabend bis Sonntagabend 16.130 Liter Gerstensaft verzapft, um eine Vergleichsgröße zu nennen. Für das Schützenfest in Olpe wurden 2022 beispielsweise 19.200 Liter angeliefert. Ob sie auch getrunken wurden, ist nicht bekannt. Aber die Größenordnungen werden deutlich. Die beiden wichtigen Schützenfeste sind damit wieder in der Hand des Getränkeriesen aus Kreuztal.

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Der 1. Vorsitzende des Schützenvereins, Christian Hainbach, bestätigt auf Anfrage unserer Redaktion den Wechsel des Bierlieferanten. Der Beschluss wurde in der vergangenen Vorstandssitzung am 29. November gefasst. „Es ist normal, dass wir in bestimmten Abständen unseren Marktwert bestimmen. Nun war es wieder an der Zeit“, erläutert Hainbach die Hintergründe. Auf die vergangenen Jahre mit Veltins blickt der Schützenhauptmann positiv. „Es war eine sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Veltins-Brauerei.“ Unter anderem waren in diesem Jahr erstmalig Biertanks statt Fässer im Einsatz gewesen.

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Die Brauerei Veltins selbst wollte sich zu dem Wechsel nicht äußern. „Es handelt es sich dabei um ganz normale vertriebliche Vorgänge, die wir in der Regel nicht weiter kommentieren“, so Kerstin Raschke, Sprecherin bei der Brauerei Veltins in Meschede-Grevenstein. Auch die Krombacher Brauerei wollte sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht öffentlich hierzu äußern.

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Fakt ist: Es ist nicht die erste Zusammenarbeit für die Brauerei aus dem Siegerland und den Berleburger Schützen. Bis zum Wechsel vor 21 Jahren wurde in Berleburg der Gerstensaft aus Krombach ausgeschenkt. 2003 wurde dann beim Schützenauftakt im Bürgerhaus erstmals das Bier aus Grevenstein serviert, nachdem man sich zuvor mit 16 zu 13 Stimmen für den Brauereiwechsel entschieden hatte. Schon damals sorgte der Wechsel in der Odebornstadt für Gesprächsstoff. Zeitweise war vom „Bierkrieg“ die Rede, der richtigerweise „Bieterkrieg“ hätte heißen müssen, weil die Brauereien den Verein mit unterschiedlichen Angeboten überzeugen wollten. Damals hieß der Sieger Veltins. „Der neue Vertrag läuft erst einmal zwei Jahre“, berichtete unsere Redaktion zum Wechsel im April 2003. Doch aus zwei Jahren wurden am Ende stolze 21 Jahre. Und nun ist Krombacher am Zapfhahn.