Rinthe/Berghausen. Bad Berleburg investiert 240.000 Euro in Brandschutz und die Sicherheit der Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr in Rinthe und Berghausen.

Strahlende Gesichter bei den Löschgruppen von Rinthe und Berghausen: So einen Festtag für die Feuerwehr hat man in Rinthe lange nicht gefeiert. Um genau zu sein, in den vergangenen Jahrzehnten nur zwei Mal. Ein neues Feuerwehr-Einsatzfahrzeug wird vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Rinthe übergeben. Der freudige Anlass in der kleinsten Löschgruppe der Stadt lässt sich mit einer weiteren Fahrzeugübergabe an die Löschgruppe Berghausen noch steigern. Die erhält ein Mannschaftstransportfahrzeug.

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Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg, Bernd Fuhrmann, übergab am Freitagabend die Schlüssel für die roten Autos, die für eine Weiterentwicklung der Feuerwehr stehen. Das neue Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-W der Rinther Feuerwehr hat künftig nicht nur Platz für seine Staffelbesatzung aus sechs Feuerwehrleuten, sondern auch 900 Liter Wasser an Bord. Fast das doppelte des bisherigen Fahrzeugs. Es ist geländegängig und mit Werkzeugen für Waldbrandbekämpfung und einfacher technischer Hilfe ausgestattet. „Wir haben außerdem großen Wert auf die Beleuchtung und Beklebung gesetzt. Die Sichtbarkeit und Sicherheit unserer Einsatzkräfte sind uns wichtig“, formuliert es Bernd Fuhrmann. Die Ausstattung orientiere sich dabei am neuen Bad Berleburger Fahrzeugkonzept, dass schon bei mehreren Einheiten mit neuen Löschfahrzeugen umgesetzt worden ist. Der Preis sei auch kein Geheimnis. 180.000 Euro investiert die Stadt in das in Görlitz gebaute Löschfahrzeug. „Die Kosten sind zweitrangig“, so Fuhrmann. Oberste Priorität hätte die Sicherheit der Feuerwehreinsatzkräfte.

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„Wir haben außerdem großen Wert auf die Beleuchtung und Beklebung gesetzt. Die Sichtbarkeit und Sicherheit unserer Einsatzkräfte sind uns wichtig“

Bernd Fuhrmann
Bürgermeister

Für die Löschgruppe Berghausen gab es ebenfalls eine Ersatzbeschaffung. Der allererste Mannschaftstransportwagen der Stadt Bad Berleburg, ein Nissan Baujahr 2003, der zwar in Berghausen stationiert war, aber von allen 18 Löschgruppen genutzt worden war, ist in die Jahre gekommen. Ersetzt wird er durch einen VW-Bus mit langem Radstand. Der Neunsitzer soll für Fahrten zu Eisätzen und Lehrgängen benutzt werden und ist auch als „mobile Sirene“ im Katastrophenfall unterwegs. Für dieses Fahrzeug wurden 60.000 Euro investiert.

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„Haken dran“, sagt Stadtbrandinspektor Matthias Limper. „Wir haben zwei weitere Punkte des Brandschutzbedarfsplans erledigt“. Der Feuerwehrchef lobt vor allem die Zusammenarbeite mit Peter Mengel und dessen Team aus der Abteilungsleiter Brand- und Bevölkerungsschutz im Rathaus. Gemeinsam habe man ein Konzept für Fahrzeugstandards erarbeitet, das immer weiter umgesetzt wird. Und mit Blick auf das Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-W ist sich Limper sicher: „Damit ist die Löschgruppe für einen Großteil der Einsatzlagen gerüstet.“ Und Limper lobte auch die Löschgruppe Rinthe als „hochmotivierte Truppe.“

Vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Rinthe übergibt Bürgermeister Bernd Fuhrmann (Mitte) zwei neue Feuerwehrfahrzeuge. Stadtbrandinspektor Matthias Limper (rechts) erhält die Schlüssel.
Vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Rinthe übergibt Bürgermeister Bernd Fuhrmann (Mitte) zwei neue Feuerwehrfahrzeuge. Stadtbrandinspektor Matthias Limper (rechts) erhält die Schlüssel. © WP | Lars-Peter Dickel

Löschzugführer Andreas Martin lobte zwei „rundum durchdachtes Fahrzeuge“ und nannte die Beschaffung auch „ein Zeichen der Wertschätzung für die Feuerwehr.“ Der Berghäuser erinnerte noch einmal an die schwierige Anfangszeit mit dem allerersten Mannschaftstransportbus, den die Bad Berleburger Wehr vor 21 Jahren angeschafft hatte. Es war nicht einmal feuerwehrrot, weil Nissan die Farbe RAL 3000 nicht im Angebot hatte. Diese Skepsis sei schnell gewichen und das Fahrzeug wöchentlich an andere Löschgruppen „verliehen worden“. Dass es 21-Jahre durchgehalten habe, lag an der guten Pflege durch die Feuerwehrleute.

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Holder Dörnbach von der Löschgruppe Rinthe erinnerte an die zweieinhalb Jahre Planung, die der Arbeitskreis in das neue Feuerwehrauto gesteckt hat, das jetzt ein ebenfalls über 20 Jahre altes TSF ersetzt. Doch das Rinther Fahrzeug wechselt wohl noch nicht in den „Ruhestand“. Es geht an die Löschgruppe Schwarzenau, um dort bei einer langwierigen Straßenbaustelle den Brandschutz sicherzustellen.

Rinthes Ortsvorsteher Bernd Stabel freute sich als Feuerwehrmitglied ebenfalls über das zweite Mal, dass Rinthe in der Geschichte der Löschgruppe ein neues Feuerwehrfahrzeug bekomme. Stabel betonte aber auch, dass in der kleinsten Ortschaft Bad Berleburgs immerhin zehn Prozent der Einwohner in der Freiwilligen Feuerwehr sind.

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