Bad Laasphe. Das Thema Netto-Markt in der Lahnstraße in Bad Laasphe wurde 2022 vertagt. Jetzt ist ein neues Einzelhandelskonzept da. So geht es weiter.
Kommt ein Netto-Markt nach Bad Laasphe oder nicht? Das Thema lief 2022 rauf und runter in den örtlichen Medien. Ein Investor war da, die Pläne lagen vor. Über Monate wurde das Für und Wider in der Politik diskutiert. Ist der Bedarf da oder reichen die Angebote der Nahversorger im Industriegebiet in kurzer Entfernung aus? Auch über den Standort wurde gesprochen. Das Grundstück an der Lahnstraße, neben dem Parkplatz gegenüber dem Rathaus, wurde schließlich ausgewählt. Im Juni beschloss der Rat dann, die Entscheidung zu vertagen.
„Nach Abwägung der Vor- und Nachteile einer Ansiedlung des Marktes in unmittelbarer Nähe zum Rathaus überwiegen für unsere Fraktion die Nachteile.“
Die FDP hatte damals eine Entscheidung herbeiführen wollen, „um den Investor und die beteiligten Vermittler nicht länger im Unklaren zu lassen und besonders gegenüber den Bürgern eine klare Meinung zu vertreten“, hieß es damals. Doch eine endgültige Entscheidung wurde nicht getroffen. Mit der Begründung, dass zuerst das Einzelhandelskonzept aktualisiert und die Stadtplaner-Stelle besetzt werden solle. Auch über eine mögliche Bürgerbefragung zu dem Thema, die in der Sitzung von der FDP vorgeschlagen wurde und im Ratssaal für Applaus sorgte, wurde ebenfalls nicht mehr abgestimmt.
Ein neues Einzelhandelskonzept für die Stadt Bad Laasphe liegt vor
Jetzt steht der FDP-Antrag vom 21. April 2022 wieder auf der Tagesordnung der kommenden Ratssitzung am 4. November. Denn ein neues Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Bad Laasphe liegt vor, der Rat stimmte im Juli 2024 dafür. Mit dem neuen Konzept hat die Lahnstadt eine „zentrale Grundlage für die planungsrechtliche Steuerung der örtlichen Einzelhandelsentwicklung“, wie es auf der Internetseite der Stadt heißt.
„Der Rat der Stadt Bad Laasphe hat sich bisher noch nicht endgültig festgelegt, ob die Bereitstellung der in Rede stehenden städtischen Fläche an der Lahnstraße für eine Einzelhandelsnutzung zur Verfügung gestellt werden soll.“
Im Einzelhandelskonzept, das von der Stadt‐ und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH erarbeitet wurde, heißt es, dass Nahrungs‐ und Genussmittel rund 30 Prozent der Einzelhandelsbetriebe in Bad Laasphe ausmachen und knapp 50 Prozent des Einzelhandelsumsatzes generieren. Auffällig sei allerdings die Anhäufung im Gewerbegebiet. Hier befindet sich der Hauptteil der Angebote im Lebensmittelbereich mit mehreren großen Märkten und Discountern. Deswegen wurde folgendes Ziel für die Stadt Bad Laasphe festgehalten: Durch Steuerung im Gewerbegebiet soll die Konzentration von Einzelhandelsbetrieben und damit die Versorgung im Ortskern und in der Altstadt gewährleistet werden. Kommt damit nun doch ein Nahversorger in Altstadtnähe?
Entscheidung über einen Netto-Markt soll in der nächsten Ratssitzung fallen
„Der Rat der Stadt Bad Laasphe hat sich bisher noch nicht endgültig festgelegt, ob die Bereitstellung der in Rede stehenden städtischen Fläche an der Lahnstraße für eine Einzelhandelsnutzung zur Verfügung gestellt werden soll“, teilt die Pressestelle der Stadt Bad Laasphe auf Nachfrage der Redaktion mit. Die FDP-Fraktion forderte zuletzt, die Gedanken zur Errichtung eines Netto-Marktes nicht weiterzuverfolgen. „Nach Abwägung der Vor- und Nachteile einer Ansiedlung des Marktes in unmittelbarer Nähe zum Rathaus überwiegen für unsere Fraktion die Nachteile“, erklärte der Fraktionsvorsitzende Klaus Preis in der entscheidenden Ratssitzung 2022. Seitdem ruhte der Antrag – bis jetzt: Am 4. November wird der Rat wieder über das Thema Netto-Markt diskutieren. Konkrete Überlegungen, an einem anderen Standort im Zentrum einen Nahversorger anzusiedeln, gebe es derzeit aber nicht, teilte die Stadt weiter mit.