Plan für Berleburgs Innenstadt: Was nach dem Eins-A kommt
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Bad Berleburg. Der Abriss des großen Gebäudekomplexes ist fast abgeschlossen: Kämmerer Spies erläutert die Zukunft des Eins-A-Geländes.
Nach über 40 Jahren Ist der Eins-A-Komplex im Herzen der Stadt Geschichte. Oder besser gesagt, er ist ein Haufen Trümmer. Bis zu Ende der Woche sind die letzten großen Gebäudeteile des ehemaligen Wohn- und Geschäftskomplexes gefallen.
Anfang der 1980er Jahre waren hier von der Immoba ein Gebäudekomplex mit 6000 Quadratmetern Nutzfläche errichtete worden. Darin waren neben einem Supermarkt auch kleinere Läden, Gastronomie, eine Spielhalle und 19 Wohnungen untergebracht - das alles ergänzt um ein Parkhaus. Nach zwei guten Jahrzehnten folgte der Niedergang und anschließend ein Kampf um die Weiterentwicklung des Geländes, den die Stadt Bad Berleburg mit einem Investor führt. Erst 2023 wurde nach acht Jahren eine Einigung mit dem Besitzer erzielt.
Von all dem sind jetzt nur noch die aufragenden Rückwände des Marktes übrig, die das Grundstück zum Bahndamm hin absichern, und ein paar Fundamente.
„Damit wurden nicht nur erhebliche Gefahrenquellen beseitigt, sondern auch das Potenzial der zukünftig zu entwickelnden Fläche vollständig sichtbar gemacht.“
„Der wesentliche Meilenstein ist erreicht: Alle maroden Leerstände auf dem ehemaligen Eins-A-Areal sind abgerissen. Damit wurden nicht nur erhebliche Gefahrenquellen beseitigt, sondern auch das Potenzial der zukünftig zu entwickelnden Fläche vollständig sichtbar gemacht“, kommentiert der Kämmerer der Stadt Bad Berleburg, den Fortgang der Arbeiten. Die sind bei weitem noch nicht zu Ende.
Spies erläutert auch die nächsten Schritte: „Im Fokus stehen in den kommenden Wochen nun Aufräumarbeiten. Dabei werden – wie schon beim Parkhaus geschehen – die großen Stahlbetonteile gebrochen und getrennt entsorgt. Alle weiteren Abbruchmaterialien wie Holz und Kunststoffe sowie nicht mehr benötigte Ausrüstung werden ebenfalls abgefahren“.
Ein Teil des Schutts wird noch gebraucht
Dass trotzdem noch die Schuttberge auf dem Gelände bleiben, hat einen guten Grund: „Ein Großteil des auf dem Grundstück befindlichen Recyclingmaterials wird zur planebenen Wiederherstellung der Fläche vorgehalten, der nicht benötigte Teil wird der Baustoff-Börse zugeführt.“
Bad Berleburg von oben
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Wie geht es dann mit der letzten Betonwand und den Fundamenten weiter? „Für den Abbruch der Gebäuderückwand des Marktes laufen derzeit noch Abstimmungsgespräche mit der Deutschen Bahn. Ob die Bodenplatte und die Fundamente des ehemaligen Marktes noch in diesem Jahr vollständig ausgebaut werden können, hängt unter anderem vom Verlauf der Witterung ab. Die städtischen Gremien werden in der kommenden Plenarwoche zum weiteren Verlauf der Baumaßnahme beraten.“
Konzept für den ehemaligen Schandfleck
Bad Berleburgs prominentester Schandfleck ist jetzt zu einem Filetstück für eine moderne Stadtentwicklung geworden. Ein grobes Konzept dafür gibt es bereits seit 2019. Und das soll nun zu einem „Masterplan“ mit Entwicklungsschwerpunkten werden, wie der Baudezernent der Stadt Bad Berleburg Mitte September berichtete. Begleitet wird die Stadt Bad Berleburg in diesem Prozess von der Siegener Professorin für Stadtplanung Hildegard Schröteler-von Brandt und der Universität Siegen.
Konkret soll der Masterplan mehrere Ziele erfüllen. Auf dem Gelände sollen ein zentraler öffentlicher Bereich mit Aufenthaltsqualität und Anschluss an Gastronomie oder eine Cafeteria entstehen. Es soll ein Treffpunkt für öffentliche Veranstaltungen vorhanden sein. Wichtig ist eine sichere Erschließung für Fußgänger und Radfahrer, ein verkehrsberuhigter Ausbau der Schulstraße und eine Verknüpfung mit Bürgerhaus, Markt und angrenzender Innenstadt. Es soll Parkplätze geben, diebstahlsichere Fahrradabstellmöglichkeiten, Elektroladeplätze.
Wohnen, Gastronomie und Handel
Auf dem Gelände soll Apartment-Wohnen für Singles und Auszubildende ebenso möglich sein wie Stadthaus-Wohnen für (neue) Fachkräfte oder betreutes/barrierefreies Wohnen, Wohnprojekte. Außerdem ist an ein Hotelangebot oder Boardinghouse, Einzelhandel und Versorgungseinrichtungen als Ergänzung des lokalen Angebots gedacht.
Eine Vorstellung des Entwurfs der Masterplanung mit städtebaulichen Entwicklungsvarianten ist in öffentlichen Sitzungen vorgesehen. In dem weiteren Ablauf sind Beteiligungen der Öffentlichkeit und von weiteren Fachleuten mit Workshops und Planungsgesprächen vorgesehen, berichtet die Stadt bereits im September.
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