Bad Berleburg. Alles zu Verzögerungen, Kosten und Gefahren berichtet die Stadt auf Nachfrage dieser Redaktion.
Der Abriss des Eins-A-Gebäudes wird sich massiv verzögern und auch teurer werden, als geplant. Entsprechende Informationen dieser Zeitung bestätigte das Immobilienmanagement der Stadt Bad Berleburg jetzt auf Nachfrage. Bei einem der donnerstags zwischen 16 und 18 Uhr stattfindenden Baustellentreffs für die Bevölkerung hatte die Stadt die Verzögerung erstmalig öffentlich gemacht. Hintergrund ist die Schadstoffbelastung einzelner Bauteile des Gebäudes, die erst im Zuge der Abrissmaßnahmen entdeckt worden seien.
Die bisherigen Planungen gingen von einem Abschluss der Abrissarbeiten im August dieses Jahres aus und auch die Internetseite der Stadt Bad Berleburg, die zahlreiche Fragen rund um das Prestigeprojekt beantwortet, berichtet noch von einem Abschluss im August.
Bereits im Juni, als zwei zur Gesamtbaustelle gehörende Wohnhäuser an der Schulstraße abgerissen worden waren, hatte die Stadt Bad Berleburg über Schadstoffe in der Fassadendämmung des ehemaligen Einzelhandels- und Wohnkomplexes berichtet. Die entnommenen Proben waren analysiert worden und ergaben eine Schadstoffbelastung in einem verwendeten Styroporkleber. Für die eine emissionsfreie Entfernung des Styroporklebers unter Absaugung möglicherweise auftretender Stäube wurde eigens ein Verfahren entwickelt, hieß es damals. Jetzt kommt die Belastung mit Asbest hinzu.
Im Zusammenhang mit dem Abriss der Wohnhäuser kam es ebenfalls kurzzeitig zu Verzögerungen, weil ein Abrissbagger einen Maschinenschaden hatte.
„Die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitskräfte sowie aller Menschen stehen während der gesamten Abrissarbeiten an erster Stelle.“
Die Abteilungsleiterin des Immobilienmanagements Tanja Daus hat die Details und sie hat auch gute Nachrichten. Eine Gefahr für Anwohner oder die Mitarbeiter des Abbruchunternehmens bestünde nicht.
Was führt zu den Verzögerungen?
Im Zuge der weiteren Arbeiten im ehemaligen Eins-A-Komplex wurden im Rahmen von obligatorischen Probenentnahmen mit Schadstoff belastete Bauteile entdeckt. Diese müssen nun gesondert entfernt werden.
Womit sind die Bauteile belastet und wie müssen diese Baustoffe entsorgt werden?
Die einzelnen Bauteile sind mit Asbest belastet. Wichtig ist in diesem Kontext, dass es sich um verhältnismäßig kleine Bauteile handelt. Positiv ist dabei, dass es zur Entfernung der entsprechenden Bauteile ein bereits genehmigtes Verfahren gibt, mit dem diese entfernt werden können. Auf diese Weise ist auch sichergestellt, dass von den Schadstoffen keine Gefahr für die Arbeitskräfte oder Anwohnende ausgeht. Die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitskräfte sowie aller Menschen stehen während der gesamten Abrissarbeiten an erster Stelle.
Wann ist der Abriss beendet?
Der finale Zeitpunkt lässt sich aufgrund der Funde weiterer schadstoffbelasteter Bauteile nicht mit Sicherheit benennen. Dies hängt in hohem Maße auch davon ab, wie schnell die zusätzlichen Arbeiten abgeschlossen werden können. Vorsorglich hat die Stadt Bad Berleburg eine Verlängerung des Förderzeitraums bei der Bezirksregierung Arnsberg beantragt. Dennoch gehen wir davon aus, dass der Großteil der Gesamtkosten noch während des Förderzeitraums – und damit unabhängig von einer Verlängerung – ausgegeben werden kann.
Bedeutet die Verzögerung eine Veränderung der Kosten?
Voraussichtlich werden Mehrkosten durch die zusätzlichen Arbeiten entstehen. Wie hoch diese ausfallen könnten, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht beziffern.