Bad Berleburg. Auszubildende pflegen Projekt „Treeathlon“ am Albrechtsplatz, entdecken dabei auch die Spuren von wilden Eindringlingen und schützen die Bäume.
Die letzten Nebelschwaden ziehen an diesem Oktobermorgen aus dem Tal hinauf in Richtung Albrechtsplatz. Es ist mild und windig. Der Untergrund ist relativ trocken. Beste Voraussetzung für einen Arbeitseinsatz im 3,2 Hektar großen Aufforstungsareal.
Zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2022 hatte das Bad Berleburger Industrie-Unternehmen Ejot das Projekt „Treeathlon“ begründet. Auf einer eingezäunten Fläche von 3,2 Hektar hatten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ca. 6000 Setzlinge gepflanzt. Pflanzensorten wie Roteiche, Bergahorn, europäische Lärche, Küstentanne und Douglasie für einen möglichst klimaresistenten Mischwald. Projektpartner ist die Wittgenstein Berleburg’sche Rentkammer, die mit ihren Forstexperten für die fachliche Betreuung des Projektes zuständig ist. In einer Pressemitteilung berichtet das Unternehmen jetzt von Pflegemaßnahmen auf dieser Fläche.
„In etwa zwei bis drei Jahren werden sich die Roteichen so absetzen, dass das Logo aus der Luft erkennbar ist.“
Auszubildende und Ausbilder von Ejot und der Berleburg’schen Rentkammer treffen sich auch in diesem Herbst, um nach den Pflanzen zu schauen. Mit Forstwerkzeug ausgestattet, wird die Logofläche im nördlichen Teil des Areals „aufgeräumt“. Auf dieser ca. 60 x 30 Meter großen, in Form des Ejot-Logos abgesteckten Fläche, wurden im Sommer 2022 ca. 600 Roteichen gepflanzt. „In etwa zwei bis drei Jahren werden sich die Roteichen so absetzen, dass das Logo aus der Luft erkennbar ist“, sagt Forstwirtschaftsmeister Achim Fischer, der den Arbeitseinsatz leitet.
Eine andere Gruppe kümmert sich um die Trasse entlang des Zauns. Hier wuchert die Randbepflanzung mit Weide- und Haselsträuchern und drückt gegen den Zaun. Mit Schnee bedeckt könnte das Gewicht für den Zaun im Winter zu stark werden. Deshalb wird mit Akku-Heckenschere und Heppe eine Trasse von ca. 40 Zentimetern entlang des Zauns freigeschnitten. Apropos Zaun. Der wird die jungen Pflanzen noch einige Jahre vor Rot- und Rehwild schützen. „Ohne Zaun hätte das Wild schon alles abgefressen“, betont Fischer.
Sauklappen für Wildschweine
Ausnahmen sind Wildschweine, die das Aufforstungsareal am Albrechtsplatz bereits durchstreift haben, wie die Spurenlage eindeutig zeigt. An einigen Stellen haben die Wildschweine den Maschendrahtzaun angehoben und bearbeitet, dass sie am unteren Ende hindurch gekommen sind. „An diesen Stellen werden wir den Zaun dicht machen, damit er nicht weiter beschädigt und möglicherweise doch durchlässig wird. Stattdessen werden zwei Sauklappen eingebaut, damit Wildschweine ungehindert rein und raus kommen. „Die Wildschweine lassen die Pflanzen in Ruhe“, so Achim Fischer.
In gutem Zustand befinden sich auch die Douglasien, Küstentannen und Lärchen, die nach zweieinhalb Jahren schon zu Bäumchen gewachsen sind. Das gilt auch für die Heckenrosen, die am nördlichen „Waldrand“ des Areals gepflanzt wurden. Von der Heckenrose leben zahlreiche Insektenarten, für Vögel dienen sie als Nistplatz.
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Gut zu beobachten ist die Naturverjüngung in der Fläche: Die Eberesche, deren Blätter den Boden mit Humus versorgen und die im Sommer auch Schatten wirft; ebenso wie an einigen Stellen auch die Birke. Auch die Traubeneiche wächst über Naturverjüngung. „Die hat uns der Eichelhäher gebracht“, sagt Achim Fischer. Der schlaue Waldvogel versteckt die Eicheln im Boden. Und so manche findet er nicht wieder, sodass Eichen wachsen können. Auch Haselsträucher kleine Buchensetzlinge breiten sich im Areal aus.
Der für den Wald günstige Witterungsverlauf, der bereits im Jahr 2023 zu beobachten war, hat sich in diesem Jahr fortgesetzt. „Wir hatten einen Sommer mit normalen Regenmengen“, sagt Achim Fischer. Der Borkenkäfer sei zwar weiter aktiv, aber die Bäume seien durch die Niederschläge in der Lage, Harz zu bilden und den Käfer abzuwehren.