Bad Berleburg. Die Bürokratie in Europa könnte laut dem Unternehmen Ejot dafür sorgen, dass Europa im Vergleich zu China und der USA an Stärke verliert.

„Jede Woche besuche ich ein Unternehmen“, erzählt Yazgülü Zeybek, NRW-Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Jetzt, so geht es aus einer Pressemitteilung von Ejot hervor, war die Firma Ejot in Bad Berleburg das Ziel der Politikerin, die in Begleitung der Grünen-Kreisvorsitzenden Janina Singh sowie Susanne Bald, Fraktionsvorsitzende im Bad Berleburger Stadtrat, am Produktionsstandort Herrenwiese zu Gast war. „Die mittelständischen Unternehmen tragen die Wirtschaft in diesem Land und gestalten die Transformation vor Ort – und das in sehr herausfordernden Zeiten. Davor habe ich größten Respekt. Ich spreche daher mit den Unternehmen über aktuelle Herausforderungen und nehme Ideen mit in die politische Arbeit“, wird Zeybek zitiert.

Im Gespräch mit Ejot-CEO Christian Kocherscheidt und CFO Wolfgang Bach ließ die Antwort nicht lange auf sich warten: „Wir schlängeln uns durch die Krise“, betonte Christian Kocherscheidt. Trotz Technologieführerschaft und Innovationskraft der Ejot-Gruppe sowie wirtschaftlicher Stabilität sei die Situation, insbesondere auf dem europäischen Markt, derzeit schwierig, so Kocherscheidt weiter. „Wir befürchten, dass Europa mit bürokratischen Hemmnissen wie dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz im Vergleich zu den USA und China an wirtschaftlicher Stärke verliert“, machte Wolfgang Bach deutlich.

Wir befürchten, dass Europa mit bürokratischen Hemmnissen wie dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz im Vergleich zu den USA und China an wirtschaftlicher Stärke verliert.
Wolfgang Bach - CFO Ejot

Vorgestellt wurde den Besucherinnen der Bündnis-Grünen das „wejot“-Projekt als Bestandteil des strategischen Ziels, die CO2-Emissionen der EJOT-Gruppe bis zum Jahr 2035 auf null zu senken. Bestandteile des „wejot“-Projektes ist die Mitarbeiterkapitalbeteiligung, die an das Erreichen der jährlichen Ziele zur CO2-Einsparung gekoppelt ist. Bislang sei das gelungen, sodass EJOT die Kapitaleinlagen der Mitarbeitenden verdoppeln konnte und die jährlichen Investitionen zur CO2-Einsparung ebenfalls. Hinzu komme ein erheblicher Einspareffekt bei Energiekosten. Weiterer Projektbestandteil ist ein Ideenwettbewerb der Belegschaft zur CO2-Einsparung im Unternehmen. „Das Einmalige an diesem Modell ist, dass Mitarbeitende, die Umwelt sowie das Unternehmen in hohem Maße profitieren“, betonte Wolfgang Bach. Weitere CO2-Einsparpotenziale verspricht sich die EJOT-Gruppe durch die verstärkte Nutzung von CO2-reduziertem Stahl und recyceltem Granulat.

Beim Rundgang durch die Fertigung erhielten die Politikerinnen Einblicke in die Produktion von unterschiedlichsten Verbindungselementen: Von gewindefurchenden Schrauben für Kunststoffe und Metalle bis hin zu komplexen Umformteilen aus Metall.