Wittgenstein. Diese Wittgensteiner Unternehmen setzen auf Social Media für die Mitarbeitersuche. Und sie verraten, welche Rolle das persönliche Profil spielt.

„Wir nutzen seit einigen Jahren verschiedene Social-Media-Kanäle, um als attraktiver Arbeitgeber auf uns aufmerksam zu machen und gezielt passende Kandidaten für offene Stellen anzusprechen“, sagt Michaela Kurth, stellvertretende Personalleiterin bei EEW in Erndtebrück. Die sozialen Netzwerke spielen nicht nur im Privatleben für viele Menschen eine wichtige Rolle, auch im Berufsleben kommen sie immer mehr zum Einsatz. Nicht zuletzt durch berufliche Netzwerke wie Xing und LinkedIn, die den Fokus auf die Jobsuche und das geschäftliche Netzwerk gelegt haben. Vor allem bei den Stellenausschreibungen setzen Wittgensteiner Unternehmen auf die Onlinewelt.

„Ein aussagekräftiges Profil auf beruflichen Netzwerken wie LinkedIn ist hingegen hilfreich, wenn man als Bewerber von uns gefunden und angesprochen werden möchte.“

Michaela Kurth
stellvertretende Personalleiterin bei EEW

„Besonders LinkedIn ist ein wichtiger Kanal für uns, um wechselbereite Personen mit dem passenden Profil zu erreichen. Über diesen Weg können wir regelmäßig Fach- und Führungskräfte für uns gewinnen“, sagt Kurth weiter. Auch über Social-Media-Anzeigen auf Facebook und Instagram finde die EEW Group regelmäßig Mitarbeitende. „Eine wichtige Rolle spielt dabei ein einfacher und komplett digitaler Bewerbungsprozess“, sagt die stellvertretende Personalleiterin. Um weitere Hürden bei der Bewerbung abzubauen, werden die Interessierten nach Klick auf die Anzeige durch ein kurzes Online-Formular geführt. „Dieser Weg hat den klassischen Lebenslauf und die Bewerbung auf Papier mittlerweile weitgehend ersetzt“, so Kurth.

Stellenanzeigen bei Instagram und Facebook

Auch die Firma Ejot mit Standorten in Bad Berleburg und Bad Laasphe setzt auf online Stellenanzeigen – bei Facebook und Instagram. „Über Stellenmarkt.de bzw. Youfirm erscheinen unsere Anzeigen auch auf anderen Plattformen – hin und wieder nutzen wir die Möglichkeit eine Stellenanzeige auf LinkedIn zu platzieren“, sagt Andreas Wolf, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Firma Ejot. Aktive Suche betreiben sie auf den sozialen Netzwerken nicht.

Antje Gröpl, Referentin für Unternehmenskommunikation an der Helios Klinik Bad Berleburg

„Wir nutzen sowohl Xing als auch LinkedIn und erhalten Bewerbungen über diese Kanäle.“

Antje Gröpl-Horchler

Die Vamed Klinik Bad Berleburg schaltet „mehrheitlich“ Stellenanzeigen in sozialen Netzwerken und auf Onlinestellenportalen. „Da jede Berufsgruppe andere Kanäle bevorzugt nutzt und es zudem fachspezifische Online-Plattformen gibt, unterscheiden sich unsere Kanäle abhängig von der Stelle, die wir besetzen möchten. Zielgruppen, die mehrheitlich wohnortgebunden nach einer Stelle suchen, erreichen wir auch gut über regionale Printmedien“, erklärt Antje Gröpl-Horchler,
Referentin für Unternehmenskommunikation bei der Vamed Klinik Bad Berleburg. Die online Jobnetzwerke werden ebenfalls genutzt: „Wir nutzen sowohl Xing als auch LinkedIn und erhalten Bewerbungen über diese Kanäle“, sagt Gröpl-Horchler weiter.

Stellenanzeigen werden oft in den sozialen Netzwerken geteilt.
Stellenanzeigen werden oft in den sozialen Netzwerken geteilt. © Shutterstock / Vasin Lee | Vasin Lee

Rathäuser suchen online nach Mitarbeitern

Auch die drei Wittgensteiner Rathäuser nutzen Social-Media-Plattformen für die Mitarbeitersuche. Die Stadt Bad Berleburg informiert über Stellenanzeigen auf Instagram und Facebook sowie im Newsletter. Es handele sich dabei um redaktionellen Inhalt, keine bezahlten Anzeigen. „In den Stellenanzeigen verlinken wir die Stelle, sodass Interessierte per Direktlink auf die Stellenanzeige auf unserer städtischen Internetseite landen. Dort ist dann eine Bewerbung in per Online-Formular möglich“, erklärt Jens Strack, Abteilungsleiter Personal und Organisation der Stadt Bad Berleburg. Bewerbungen bei der Stadt Bad Berleburg sind ausschließlich über die Internetseite möglich. Die beruflichen Netzwerke Xing und LinkedIn nutzt die Stadt noch nicht aktiv. „Generell möchten wir uns im Bereich der Personalgewinnung permanent weiterentwickeln und prüfen dabei natürlich auch regelmäßig neue Möglichkeiten, um Stellenanzeigen zu platzieren.“

„In den Stellenanzeigen verlinken wir die Stelle, sodass Interessierte per Direktlink auf unserer städtischen Internetseite landen. Dort ist dann eine Bewerbung in per Online-Formular möglich.“

Jens Strack
Abteilungsleiter Personal und Organisation der Stadt Bad Berleburg

Die Stadt Bad Laasphe nutzt für Stellenanzeigen Facebook, allerdings nicht standardisiert. „Das wird jeweils einzelfallbezogen entschieden“, sagt Sören Lamm, Dezernent der Stadt Bad Laasphe. „Digitale Plattformen, die für diesen Zweck bestimmt sind, werden im Regelfall benutzt. Das sind derzeit vor allem Interamt, Bund.de und die Bundesagentur für Arbeit.“

Nathalie Treude von Gemeinde Erndtebrück

„Aktuell wird geplant, das Profil der Gemeinde Erndtebrück auf LinkedIn aktiv zu nutzen.“

Nathalie Treude

Die Gemeinde Erndtebrück setzt bei der Mitarbeitergewinnung aktiv auf die sozialen Medien. „Auf dem Instagram-Kanal des Bürgermeister Erndtebrücks sowie dem Facebook-Kanal der Gemeinde Erndtebrück werden alle Stellengesuche präsentiert“, teilt Pressesprecherin Nathalie Treude mit. Xing oder LinkedIn werden von der Gemeinde nicht genutzt. „Aktuell wird geplant, das Profil der Gemeinde Erndtebrück auf LinkedIn aktiv zu nutzen“, sagt Treude weiter.

Private Profile werden nicht überprüft

In einem Punkt sind sich aber alle einig: Die persönlichen Profile der Bewerber spielen im Bewerbungsprozess keine Rolle. „Auch wenn wir Plattformen wie Instagram und Facebook als Werbekanäle nutzen, überprüfen wir private Social-Media-Profile von Bewerbern grundsätzlich nicht“, sagt Michaela Kurth von EEW. „Ein aussagekräftiges Profil auf beruflichen Netzwerken wie LinkedIn ist hingegen hilfreich, wenn man als Bewerber von uns gefunden und angesprochen werden möchte“, sagt sie weiter. „Für unsere Mitarbeitersuche ist ein gut gepflegtes Profil sekundär, allerdings freuen wir uns natürlich sehr darüber, wenn unsere Mitarbeiter in ihren Profilen angeben, dass sie bei uns beschäftigt sind“, sagt Antje Görpl-Horchler von Vamed.

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