Erndtebrück. Straßen.NRW erklärt, wie es um die Umgehung Erndtebrück aktuell steht - für die Politik gibt es damit ein neues Ziel, um Druck auszuüben.

Vom Nadelöhr am Bahnübergang Altenteich zum immer größer werdenden Problem für die heimische Wirtschaft und Pendler - die Geduld beim Warten auf die allgemein hin als „Route 57“ bekannte Verbindung aus Wittgenstein ins Siegerland wird nicht größer. Im Gegenteil - nachdem der Ausschuss für Bauen und Gemeindeentwicklung in so gut wie jeder Sitzung der vergangenen Jahre seinen Verdruss über die ständigen Verzögerungen geäußert hat, sollte nun eine Einladung von verschiedenen Beteiligten, Betroffenen und Entscheidungsträgern - und vor allem Straßen.NRW als Projekt-planende Behörde - ins Erndtebrücker Rathaus Licht ins Dunkel bringen.

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Kevin Lass, seit drei Jahren zuständiger Projektleiter der Verbindungsstraße, die mittlerweile als „57-verbinden“ bezeichnet wird, erklärte im Rathaus den Erndtebrücker Politikern sowie Vertretern aus Bad Berleburg und Bad Laasphe, Lützel sowie dem Verein Route 57, wo die Umgehung Erndtebrücks derzeit steht. Dabei betonte er, dass die Entscheidungsgewalt nicht immer ausschließlich bei Straßen.NRW liege. Sowohl das Land als auch der Bund seien involviert, dazu kämen Projektpartner wie die Deutsche Bahn (bei Bahnübergängen wie Altenteich) und Gerichtsverfahren durch Klagen, die das Projekt ebenfalls verzögern. All das liege außerhalb der Kontrolle von Straßen.NRW, das zuletzt zudem einen Aderlass an Ressourcen hinnehmen musste, als es in Straßen.NRW und die Autobahn GmbH aufgesplittet wurde - inklusive der Aufteilung der Arbeitskräfte. Auch das sorge für Verzögerungen, da die Behörde nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung habe und neue Kollegen sich erst einarbeiten müssten.

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Grundsätzlich, so Lass, können einzelne Abschnitte der sechsteiligen Route anderen zeitlich vorgezogen werden, wenn dabei die Rahmenbedingungen schneller stehen. Derzeit liege die Maßnahme zur Umgehung Erndtebrücks im Bundesverkehrsministerium von Volker Wissing. Wird die Maßnahme dort abgesegnet - Lass hofft mit einer Antwort noch in diesem Jahr - können die finanziellen Mittel an diesen Abschnitt gebunden werden und das Projekt in die Trassenfindung gehen. Für die Erndtebrücker Politiker bedeutet das: Jetzt wird über die eigenen Kanäle Druck auf das Bundesministerium für Verkehr ausgeübt.