Erndtebrück. „Seite an Seite“: Ab sofort befindet sich die Praxis in der Marburger Straße. Neben neuen Räumen gibt es auch ein neues Angebot für Mütter.
„Seite an Seite“ - der Name der Erndtebrücker Hebammen-Praxis ist Programm. „Wir sind Schulkameradinnen seit der sechsten Klasse, Kolleginnen in der Ausbildung, Patentanten und zuletzt Gründerinnen unserer eigenen Hebammenpraxis im Jahr 2020“, schreiben Stephanie Dornhöfer-Roth und Diana Brachmann auf Social Media über die Anfänge der Praxis. Seitdem ist viel passiert, die Nachfrage immer weiter gestiegen. Heute arbeiten sie mit Madeleine Vogel und Irmhild Imhof zu viert in der Praxis, die nun in der Marburger Straße 3b befindet, besser bekannt als Eder-Arkaden.
Und dort, direkt neben der Zahnarztpraxis Marburger, ist am Dienstagvormittag bereits einiges los. Im neuen, großen Kursraum sitzen einige Mütter mit ihren Babys. „Das waren ursprünglich mal zwei kleine Räume“, berichtet Diana Brachmann. Sie und ihre Kolleginnen haben nur wenige Tage zuvor die Praxis bezogen. „Der Umzug selbst fand eigentlich am Wochenende statt“, so Brachmann. Mit vereinten Kräften und familiärer Unterstützung haben sie sich dort eine Wohlfühloase geschaffen. Dabei war dies ursprünglich gar nicht geplant. „Unser vorheriger Vermieter hatte Eigenbedarf angemeldet. Wir mussten zum 1. Oktober aus unseren früheren Räumen in der Siegener Straße raus“, berichtet Stephanie Dornhöfer-Roth.
Das Team begab sich direkt auf die Suche nach einer Lösung und fand sie kurz darauf in der Marburger Straße 3b. Im August wurden die Verträge schließlich unterschrieben. Dabei bietet der Standort für die vier Hebammen und die Frauen, die zu ihnen kommen, einige Vorteile. „Die Lage hier im Haus ist optimal“, so Madeleine Vogel mit Blick auf die Praxis Haas und Röhl, mit der die Hebammen schon länger zusammenarbeitet. Und auch mit der Apotheke haben sie bereits Kontakt aufgenommen. Zudem befindet sich im Haus ein Aufzug. Aber nicht nur die Lage ist für die Praxis optimal, sondern auch die Größe. Neben einem großen Kursraum gibt es unter anderem auch zwei Behandlungsräume. „Wir sind dem Eigentümer und Berge Bau sehr dankbar, dass sie unsere Wünsche hier realisiert haben.“ Wie stolz die vier Hebammen sind, zeigen sie unter anderem in einer kleinen Video-Tour durch die neuen Praxisräume, die sie auf Facebook hochgeladen haben.
Aber nicht nur auf Facebook kann man einen Blick in die neue Praxis werfen, auch bei der Neueröffnung haben Interessierte die Chance, durch die Räume zu gehen. Die wird am 13. Oktober ab 14 Uhr gefeiert. „Als besonderes Highlight gibt es eine Verlosung, bei der ihr tolle Preise gewinnen könnt, die unter anderem von Hoppediz, Emma und Noah und Paediprotect unterstützt wird“, schreibt das Team auf seiner Facebookseite. „Wir freuen uns darauf, diesen Tag mit euch zu verbringen, und stehen euch natürlich auch für alle Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zur Verfügung.“
Durch die neue Praxis haben die vier Hebammen auch mehr Kapazitäten, um die Frauen auf ihrem Weg zu begleiten. „Viele begleiten wir vom positiven Schwangerschaftstest an“, sagt Brachmann. „Es ist eine lange, intensive, aber schöne Zeit“, berichtet auch Dornhöfer-Roth. „Viele Familien begleiten wir auch mehr als einmal.“ Dabei kommen die Frauen längst nicht mehr nur aus dem Raum Erndtebrück. „Wir fahren auch bis nach Girkhausen, Banfe oder auch Richtung Hilchenbach“, so Dornhöfer-Roth. Die Nachfrage nach den Angeboten der Hebammen-Praxis ist hoch. Daher stieß im Frühjahr 2023 Madeleine Vogel zum Team hinzu und nun auch Irmhild Imhof. „Viele wollen das komplette Paket haben“, sagt Madeleine Vogel.
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Und das umfasst neben den Hausbesuchen oder Beratungen in der Praxis unter anderem auch Kurse wie Babyschwimmen, Geburtsvorbereitung, Babymassage, Taping oder auch Massagen und Akupunktur, die auch am Wochenbett angeboten werden. „Eine große Unterstützung am Wochenbett ist übrigens auch der Soft-Laser“, berichtet Vogel. Durch ihn können unter anderem Schmerzen gelindert werden. „Auch hilft er bei der Wundheilung der Brustwarzen“, erklärt die Hebamme. Auch kommen Familien zum Thema „Schlafberatung“ in die Praxis.
Ganz neu ist seit diesem Monat hingegen das Stillcafé. Das findet einmal im Monat statt, geleitet von Annette Langenbach. „Wir arbeiten schon länger mit ihr zusammen“, berichtet Brachmann. Die Idee zum Stillcafé komme nicht von ungefähr. „Nach den Kursen fragen sich viele Frauen: was jetzt? Sie wollen auch weiterhin begleitet werden.“ Genau hier knüpft das Stillcafé an. Man komme mit anderen Müttern zusammen, kann sich austauschen. „Das ist für die Frauen sehr wichtig“, sind sich alle vier einig. Aber nicht nur beim Thema Stillcafé, auch beim Job allgemein. „Es ist ein vielfältiger und erfüllender Beruf“, sagt Diana Brachmann.