Wittgenstein. Der Reifenwechsel steht an: Ab 1. Oktober ist das Alpine-Symbol auf Winterreifen Pflicht. Das müssen Autofahrer in Wittgenstein beachten.

„Wir haben in Deutschland eine situative Winterreifenpflicht. Wenn es schneit, Raureif oder Reifglätte gibt, müssen sie auf dem Fahrzeug sein“, sagt Volker Feldmann, Geschäftsführer von Reifen Hübner in Bad Berleburg. Seit Anfang Oktober gibt es in Deutschland eine neue Regelung für Winterreifen: Sie müssen mit dem „Alpine-Symbol“ – ein Berg mit einer Schneeflocke in der Mitte – gekennzeichnet sein. Winter- oder Allwetterreifen, die nur eine M+S-Kennzeichnung (Matsch und Schnee) haben, sind nicht mehr zulässig.

Seit 1. Oktober 2024 sind nur noch Winterreifen mit dem Alpine-Symbol zulässig.
Seit 1. Oktober 2024 sind nur noch Winterreifen mit dem Alpine-Symbol zulässig. © dpa-tmn | Robert Günther

Doch was genau ist der Unterschied zwischen den Reifen? „M+S steht auf einigen Reifen, ohne dass sie wirklich Winterreifen sind. Das Alpine-Symbol kennzeichnet Winterreifen. Sie haben spezielle Lamellen und sind getestet“, erklärt Feldmann. Damit sind die Reifen bei Schnee und Glätte sicherer. Mit der Einführung des Alpine-Symbols soll die Sicherheit auf winterlichen Straßen verbessert werden.

In Deutschland gibt es eine situative Winterreifenpflicht

Auch wenn es keine generelle Winterreifenpflicht in Deutschland gibt, regelt Paragraph 2, Absatz 3a der Straßenverkehrsordnung, dass bei „Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte“ nur gefahren werden darf, wenn alle Räder mit entsprechenden Reifen ausgerüstet sind, die den Anforderungen der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (§36 Abs. 4) entsprechen. Dazu zählten bisher auch die M+S-Reifen.

„Für Wittgenstein empfehle ich auf jeden Fall Winterreifen. Keine Ganzjahres- oder Allwetterreifen, die stoßen hier an ihre Grenzen.“

Volker Feldmann
Geschäftsführer von Reifen Hübner

Von der Änderung betroffen sind vor allem Reifen, die vor 2018 produziert wurden. Seit Januar 2018 müssen neu hergestellte Winterreifen das Alpine-Symbol tragen. Wann die Reifen produziert wurden, erkennt man an der DOT-Nummer an der Reifenseite. Die letzten vier Zahlen der Nummer zeigen die Kalenderwoche und das Jahr der Herstellung. „Im Verkauf sind nicht mehr viele Reifen mit M+S-Kennzeichnung. Wer ältere Reifen auf seinem Fahrzeug hat, weil er nicht viel fährt, sollte das überprüfen“, sagt Volker Feldmann. Wichtig ist bei winterlichen Straßenverhältnissen die entsprechenden Reifen auf dem Fahrzeug zu haben. „Also rechtzeitig draufmachen“, so Feldmann. Die Werkstätten seien aktuell gut ausgelastet. Was wohl auch an der bekannten Faustregel von O bis O – von Oktober bis Ostern – und an den sinkenden Temperaturen in Wittgenstein liegt.

Tipps für Winterreifen

Der TÜV Nord teilt auf seiner Internetseite einige Tipps, worauf bei Winterreifen geachtet werden sollte: Die Reifen sollten nicht älter als acht Jahre sein. Der TÜV Nord empfiehlt sogar, die Reifen nur sechs bis acht Jahre lang zu verwenden.

Das Profil der Winterreifen muss die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter erfüllen. Der TÜV rät, die Reifen bereits ab vier Millimetern Profiltiefe zu wechseln, weil bei Regen die Haftung nachlasse. Winterreifen sind nicht nur bei Schnee oder Eis erforderlich. Bei Temperaturen unter sieben Grad Celsius sinke bei Sommerreifen die Bodenhaftung. Fahrzeuge können dann leichter ins Schleudern geraten. (Quelle: tuev-nord.de)

Bei Reifen ohne Alpine-Symbol werden Bußgelder fällig

Wer kein Schneeflocken-Symbol auf den Winterreifen hat, kann mit einem Bußgeld rechnen. Laut ADAC werden 60 Euro für die falsche Bereifung bei Matsch, Schnee und Eis fällig. Bei Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer 80 Euro und bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer sogar 100 Euro. Dazu gibt es jeweils einen Punkt in Flensburg.

„Für Wittgenstein empfehle ich auf jeden Fall Winterreifen. Keine Ganzjahres- oder Allwetterreifen, die stoßen hier an ihre Grenzen“, sagt Volker Feldmann abschließend.

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