Bad Laasphe. Mit gerade einmal 18 Jahren ist Yasin Ajjour für die SPD in der Kommunalpolitik tätig. Dabei verfolgt er klare Ziele.

„Ich möchte etwas bewegen, mich für die Menschen einsetzen“, sagt Yasin Ajjour. Der Bad Laaspher SPD-Politiker hat klare, politische Ziele. Bereits einen Tag nach seinem 18. Geburtstag saß er als stellvertretender sachkundiger Bürger im Ausschuss für Jugend, Soziales und Sport - im öffentlichen Teil. „Sobald ich im Ausschuss als Mitglied verpflichtet werde, darf ich auch an den nicht-öffentlichen Sitzungen teilnehmen“, sagt er. Für den Laaspher ein besonderer Moment.

Mit seinen 18 Jahren zählt Yasin Ajjour zu den jüngsten Politikern in Siegen-Wittgenstein. Bereits mit 13 Jahren wuchs in ihm der Wunsch, sich politisch zu engagieren. „Damals fanden in den USA die Wahlen statt. Ich habe mich anschließend viel über das politische Geschehen informiert - sowohl außenpolitisch als auch auf kommunaler Ebene.“ Regelmäßig verfolgt der Bad Laaspher seitdem die Nachrichten. „Mir war aber schon damals klar, dass ich mich politisch engagieren und somit unsere Zukunft mitgestalten möchte.“

Seine politischen Ziele

Er selbst durfte in diesem Jahr zum ersten Mal bei der Europawahl mit wählen. „Dass wir wählen können, ist ein Privileg“, sagt er, betont aber auch: „Ich war erschüttert vom Wahlergebnis.“ Für die Zukunft hat der junge Politiker daher ein klares Ziel: „Wir müssen die Demokratie schützen und dem Rechtsdruck entgegenwirken“, so Ajjour, der bei seiner Großmutter und Mutter aufgewachsen ist. „Sie kommen aus dem ehemaligen Jugoslawien, mein Vater aus der Türkei. Mit meiner Herkunft gehe ich offen um. Schon allein, weil ich es den Rechtsextremisten zeigen will.“ Er selbst möchte sich für Minderheiten einsetzen, für Geflüchtete und ihnen Toleranz zeigen. „Ich toleriere keinen Rechtsextremismus.“ Nicht das einzige politische Ziel, dass der 18-Jährige verfolgt.

Faire Löhne und eine gute Rente seien weitere Themenfelder, ebenso möchte er sich für die Frauenrechte einsetzen. „Frauen sollen gleichberechtigt sein“, sagt Ajjour. Ebenso wünsche er sich, dass beispielsweise alleinerziehende Mütter finanziell besser ausgestattet werden. „Meine Mutter ist alleinerziehend. Uns ging es immer gut, aber es war sicherlich nicht immer einfach, Job und Kind unter einen Hut zu bekommen.“ Auch seine Oma war alleinerziehend, kam damals mit zwei Kindern nach Deutschland.

Mehr Angebote für die Jugend

Am Herzen liegen dem 18-Jährigen laut eigenen Aussagen aber auch die Kinder und Jugendlichen. „Wir brauchen hier mehr Angebote für sie. Ein Fußballplatz in der Stadt reicht da nicht“, sagt er. Er selbst wisse, dass viele Kinder und Jugendliche in der Wallachei auf der Wiese Fußball spielen. „Aber wo soll man sich nach dem Spielen dort hinsetzen? Es gibt dort keine Bänke, weshalb wir nun schauen möchten, ob es nicht möglich wäre, dort zwei Bänke aufzustellen, um die Aufenthaltsqualität zu steigern.“

Immerhin, so Yasin Ajjour, sind die Jugendlichen die Zukunft. Daher würde er sich wünschen, dass sich mehr junge Menschen politisch engagieren. Sein Motto: „Nicht nur auf Social Media rumdaddeln, sondern aktiv mitwirken und etwas bewegen.“

Seine Anfänge bei der SPD

Er selbst suchte mit 17 Jahren den Kontakt zur Laaspher SPD, sagte, dass er sich politisch in der Partei engagieren wolle. Kurz darauf durfte er bereits mit zu seiner ersten Sitzung. „Samir Schneider hat mich mitgenommen. Auch durfte ich mit zur Jahreshauptversammlung und mich dort den anderen Parteimitgliedern vorstellen. Das ist nicht selbstverständlich“, sagt er. Offizielles Fraktionsmitglied aber wurde er erst mit seinem 18. Geburtstag.

Ajjour ist froh und dankbar, dass er nun die Möglichkeit hat, sich politisch mit einzubringen. „Es ging alles sehr schnell, nachdem ich das Parteibuch erhalten habe. Samir Schneider war für mich der Schlüssel“, sagt Ajjour. „Ich habe ihm viel zu verdanken.“ Und auch für die Zukunft hat der 18-Jährige große Pläne. „Ich möchte irgendwann in den Bundestag. Klar habe ich noch viel zu lernen, aber für mich ist es ein Privileg, dass ich mich politisch engagieren darf.“ Sein Wunsch: „Dass alle friedlich miteinander leben!“

Mehr zum Thema