Hesselbach. Der Kreis Siegen-Wittgenstein stellt 535.000 Euro bereit. Bis zur Übergangslösung in Hesselbach gibt es aber noch ein paar Hürden zu bewältigen.

Der Kreistag Siegen-Wittgenstein hat grünes Licht gegeben. Damit steht eine Finanzierung von 535.000 Euro zur Verfügung, um die Kinderbetreuung im Banfetal sicherzustellen. Konkret geht es um eine Übergangslösung für die seit Februar 2024 geschlossene AWO-Kindertagesstätte in Banfe. Die zweigruppige Einrichtung muss wegen eines Feuchtschadens und Schimmelbefalls geschlossen werden. Nach Einschätzung von Experten mache eine Sanierung des Gebäudes keinen Sinn.

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38 Kinder sind von dem Ausfall des Kitagebäudes betroffen. 22 kommen aus Banfe, acht aus Hesselbach, fünf aus Herbertshausen, eines aus Fischelbach und zwei aus Bernshausen. Sie werden aktuell in der ehemaligen Kindertagesstätte neben der Grundschule in Feudingen betreut. Das allerdings bedeutet eine massive Belastung für Kinder und Eltern durch lange Fahrten.

„Die Fahrt durch die engen Straßen und Kurven des Ilsetals stellt insbesondere in den Wintermonaten eine große Herausforderung dar.“

Kreis Siegen-Wittgenstein
Begründung in der Verwaltungsvorlage

„Die Fahrt durch die engen Straßen und Kurven des Ilsetals stellt insbesondere in den Wintermonaten eine große Herausforderung dar. Diese Herausforderungen werden verstärkt, wenn zu Beginn oder Ende der Betreuungszeiten in der Kita viele Eltern diesen Weg auf sich nehmen.

Zudem führt die Anfahrt zur Interimskita in Feudingen, im Vergleich zum bisherigen Standort, aufgrund der deutlich längeren Anfahrt zu einer spürbaren finanziellen und zeitlichen Belastung für die Eltern“, hat der Kreis Siegen-Wittgenstein die Entscheidung begründet, mit der Geld für eine Übergangslösung im Banfetal bewilligt wird. Ein Neubau in Banfe wäre frühestens in zwei Jahren bezugsfertig.

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Gemeinsam mit den Eltern hatte man sich auf die Suche nach möglichen wohnortnahmen Lösungen gemacht. Gefunden wurde eine in Hesselbach. Die Stadt Bad Laasphe stellt ein Grundstück oberhalb des Dorfgemeinschaftshauses in Hesselbach zur Verfügung, auf dem eine Container-Kita errichtet werden soll. Wenn alles reibungslos verlaufe, könnte die neue Übergangs-Kita schon zum 2. Januar 2025 öffnen.

Die AWO wäre auch dort Betreiber, wie bisher in Banfe. Landrat Andreas Müller hatte sich mit Bürgermeister Dirk Terlinden das Grundstück angeschaut. Es liegt zentral im Ort und ist von viel Grün umgeben. Bei dem Ortstermin waren auch Kreisjugend-Dezernent Thomas Wüst, der Dezernent der Stadt Bad Laasphe, Sören Lamm, und AWO-Geschäftsführer Jens Hunecke dabei.

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Auch Bürgermeister Terlinden machte deutlich, dass der Stadt genauso wie dem Kreisjugendamt daran gelegen sei, den Eltern eine wohnortnahe Lösung anbieten zu können. Deshalb freue er sich, dass die Stadt das Grundstück in Hesselbach zur vorübergehenden Kita-Nutzung anbieten könne.

In der Sitzung des Kreistags wurden noch einmal vorgerechnet: 300.000 Euro kostet die Herrichtung des Grundstücks. Mit 105.000 Euro werden die Mietkosten für die Module für das Kindergartenjahr 2024/25 berechnet. Die Mietkosten werden auf in Höhe von 105.000 Euro für eine Mietdauer von Januar 2025 bis Juli 2025 geschätzt.

Um die Kosten zu senken, kann mit Beginn des Kindergartenjahres 2025/26 eine LWL-Mietkistenförderung in Anspruch genommen werden. Die muss im Vorfeld eines Kindergartenjahres beantragt werden. Durch geschätzte jährliche Folgekosten von rund 130.000 Euro kommt man insgesamt auf geschätzte 535.000 Euro.

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Finanzierung noch problematisch

Es gibt aber auch noch Probleme: Das erste ist die nicht einzuschätzende Verfügbarkeit von Container-Modulen, das zweite die noch fehlende Baugenehmigung. Außerdem muss die Kreisverwaltung noch schauen, wie sie das Geld finanziert. „Derzeit ist nicht absehbar, ob die notwendigen Mehraufwendungen durch entsprechende Minderaufwendungen bzw. Mehrerträge innerhalb des Jugendhilfehaushaltes in 2024 gedeckt werden können. Insoweit sind die notwendigen Mehraufwendungen durch entsprechende Mehrerträge bei der differenzierten Kreisumlage zu decken, die der Kreis im Rahmen des Jahresabschlusses bei der Spitzabrechnung 2024 erzielt.“

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