Banfe. Die Kita-Diskussion im Banfetal geht weiter: Kreisjugendamt strebt wohnortnahe Übergangslösung an und geht Vorwürfen nach.

Seit Monaten fragen sich viele Eltern in Banfe, wie es mit der Kita im Ort weitergeht. Im Februar mussten die Kinder unter anderem aufgrund eines Schimmelbefalls in die Übergangslösung - die frühere Kita im Welsenbach in Feudingen - umsiedeln. Nun meldet sich auch der Kreis Siegen-Wittgenstein mit einer Pressemitteilung zu Wort.

Dort bestätigt der Kreis, dass für das Gebäude der zweigruppigen Kindertagesstätte in Banfe ein Ersatzneubau zwingend erforderlich sei. „Das bisherige Gebäude kann seit einigen Monaten nicht mehr genutzt werden und eine Sanierung ist nicht sinnvoll“, heißt es. Das Kreisjugendamt strebe aber eine wohnortnahe Übergangslösung an, für die mögliche Optionen geprüft werde.

„Wir untersuchen, welche wohnortnahen Möglichkeiten es gibt, eine Übergangsbetreuung bis zur Fertigstellung einer neuen Kita zu realisieren.“

Thomas Wüst
Jugenddezernent des Kreises Siegen-Wittgenstein

„Wir sind der AWO sehr dankbar, dass sie das ehemalige Kita-Gebäude in Feudingen bis auf Weiteres als Betreuungsort für die Kinder aus dem Banfetal zur Verfügung stellt. Nur so können und konnten wir den Eltern durchgehend ein Betreuungsangebot für ihre Kinder machen“, wird Thomas Wüst, Jugenddezernent des Kreises Siegen-Wittgenstein, zitiert: „Wir sehen aber auch, dass die tägliche Fahrt nach Feudingen mit zusätzlichem Aufwand für die Eltern verbunden ist, der auch gar nicht immer organisiert werden kann.“

Kreis bemüht sich um Einzelfalllösungen

Für Eltern, die beispielsweise kein Auto haben und ihr Kind nicht nach Feudingen bringen können, bemühe sich das Kreisjugendamt um Einzelfalllösungen. „Darüber hinaus möchten wir die Interimszeit in Feudingen für alle Eltern so kurz wie möglich halten“, sagt Thomas Wüst, auch mit Blick auf die Winterzeit, in der die kürzeste Straßenverbindung zwischen dem Banfetal und Feudingen nicht optimal sei. „Deshalb untersuchen wir, welche wohnortnahen Möglichkeiten es gibt, eine Übergangsbetreuung bis zur Fertigstellung einer neuen Kita zu realisieren.“

Das Kreisjugendamt prüfe zudem mit der Stadt Bad Laasphe, ob in Banfe Gebäude oder Grundstücke zur Verfügung stehe, in denen eine KiTa dauerhaft betrieben bzw. errichtet werden kann. „Dieser Prozess wird erfahrungsgemäß einige Zeit in Anspruch nehmen, da die konkreten Planungen erst nach politischen Beratungen und Entscheidungen im Kreistag erfolgen können.“ Das Kreisjugendamt ist auch den Vorwürfen nachgegangen, die AWO habe in der Vergangenheit zu wenig für die Instandhaltung des KiTa-Gebäudes in Banfe unternommen. „Untätigkeit“ könne man der AWO aber aus Sicht des Kreisjugendamtes nicht vorwerfen, da sie in der Vergangenheit einen sechsstelligen Betrag in die KiTa investiert habe. „Offenbar hat das aber nicht gereicht, sodass jetzt ein Neubau unausweichlich ist“, stellt Thomas Wüst fest.

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