Bad Berleburg. Für den ersten Platz beim Stadtradeln bekommt Bad Berleburg ein Parklet vom Kreis. Was hinter dieser besonderen Holzkonstruktion steckt.

Es ist so groß wie ein Parkplatz – 2,20 Meter mal 4,80 Meter – und aus Holz. Die Rede ist vom neuen Parklet. Einer Rastmöglichkeit für Radfahrer mit einer kleinen Fahrradservice-Station, an der kleinere Reparaturen durchgeführt oder Reifen aufgepumpt werden können. Die überreichte Landrat Andreas Müller nun offiziell an die Stadt Bad Berleburg. Als Preis für den ersten Platz beim Stadtradeln. „Mit großem Abstand hat Bad Berleburg gewonnen. Ein ganz herausragender und klarer Sieg“, sagt der Landrat. Mit umgerechnet 5,79 Kilometer pro Einwohner wurde in der Stadt der Dörfer im am meisten geradelt. Damit lagen die Berleburger sogar weit vor Platz 2 im Kreis, der von Hilchenbach mit 3,88 Kilometern pro Einwohner besetzt wurde.

An einer Fahrradservice-Station können kleine Reparaturen durchgeführt oder Reifen aufgepumpt werden.
An einer Fahrradservice-Station können kleine Reparaturen durchgeführt oder Reifen aufgepumpt werden. © WP | Annelie Manche

In der Zeit vom 18. Mai bis 7. Juni dieses Jahres sind die Berleburger Teilnehmer 109.710 Kilometer geradelt – verteilt auf 524 Teilnehmer. Bürgermeister Bernd Fuhrmann stellt folgende Rechnung auf: „Jeder Teilnehmer in Bad Berleburg ist mehr geradelt als der Eder-Radweg lang ist“ – und das sind 166 Kilometer. Und genau da steht das Parklet nun: Auf dem Gelände der SAB Sägewerksanlagen in Aue direkt am Eder-Radweg. Die neue Streckenführung von Aue nach Berghausen ist nun auch endlich fertiggestellt. „Da haben wir fürchterlich lang für gebraucht, aber das ist jetzt auch abgeschlossen“, sagt der Bürgermeister. Der sich dafür auch beim Dorfverein Aue-Wingeshausen bedankt, denn der Verein setzt sich seit mehr als neun Jahren für den Radweg ein. Der Dorfverein übernimmt auch die Pflege und die Begrünung des neuen Parklets.

Das Parklet ist in Handarbeit in den AWO-Werkstätten im Kreis gebaut worden

Dass die neue Rastmöglichkeit für Radfahrer aus Holz gebaut ist, „passt gut“ zur Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bad Berleburg. Gebaut wurde das Parklet in Handarbeit von den AWO-Werkstätten des Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein/Olpe. „130 Meter Holz, 18 Meter Eisen und 600 Schrauben sind verbaut worden“, sagt Tim Sprengel, Betriebsleiter der AWO-Werkstatt Netphen-Deuz.

Für den ersten Platz beim Stadtradeln gibt es ein Parklet für Bad Berleburg.
Für den ersten Platz beim Stadtradeln gibt es ein Parklet für Bad Berleburg. © WP | Annelie Manche

Die Größe wie ein Autoparkplatz ist dabei ganz bewusst gewählt: „Damit bleibt der Gedanke, öfter mal das Rad an Stelle des Autos zu nehmen“, sagt Landrat Andreas Müller. „Außerdem brauchen wir weniger Parkplätze, wenn weniger Autos fahren.“

Stadt Bad Berleburg will bis 2035 Radwegenetz ausbauen

Und wie beim Eder-Radweg ist auch in Berleburg „alles im Fluss“, sagt Bürgermeister Bernd Fuhrmann, zumindest was die Nachhaltigkeitsstrategie angeht. „Wir waren in der Vergangenheit ziemlich hinterher was Radfahren angeht, durch die E-Bikes gab es einen Boom“, so Bürgermeister Fuhrmann. Das Radwegekonzept der Stadt Bad Berleburg sieht deswegen vor, bis 2035 alle Radwege in der Stadt der Dörfer fertig zu stellen, so der Bürgermeister weiter. Dabei sollen auch alle Dörfer miteinander verknüpft werden.

Die Fahrradstation mit Sitzgelegenheit steht am Eder-Radweg in Aue. 
Die Fahrradstation mit Sitzgelegenheit steht am Eder-Radweg in Aue.  © WP | Annelie Manche

Insgesamt radelten die Teilnehmer der Aktion Stadtradeln im gesamten Kreis Siegen-Wittgenstein fast eine halbe Million Kilometer: „Das sind zwölfmal um die Erde“, sagt der Landrat. „Damit wurden 81 Tonnen Kohlendioxid eingespart, die entstanden wären, wenn man dieselbe Strecke mit dem Pkw zurückgelegt hätte.“

Auch im kommenden Jahr wird es wieder die Aktion Stadtradeln geben, vom 31. Mai bis 20. Juni, kündigt der Landrat an. Und auch dann soll wieder ein Parklet an die Gewinnerkommune übergeben werden.  

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