Erndtebrück. Die Stiftung möchte Projekte in Erndtebrück unterstützen. Der Rat hat nun veranlasst, dass Gelder aus der Windkraft in die Stiftung fließen.

Vor wenigen Wochen wurde mit Unterzeichnung des „Stiftungsgeschäfts“ durch die beiden Erndtebrücker Unternehmer Christoph Schorge und Dirk Strohmann die Zukunftsstiftung „Unser Erndtebrück“ ins Leben gerufen. Gleichzeitig legten beide mit einer Stiftung von jeweils 50.000 Euro in das Stiftungsgrundvermögen die Grundlage für die Anerkennung der Stiftung durch die Bezirksregierung Arnsberg als selbstständige Stiftung bürgerlichen Rechts.

Die Zukunftsstiftung „Unser Erndtebrück“ als gemeinnützige und unabhängige Organisation möchte breit gefächerte Projekte in Erndtebrück unterstützen und fördern, die dem vorgegebenen Zweck der Stiftung entsprechen. Dazu zählen: Kinder-, Jugend- oder Altenhilfe, Kunst und Kultur oder auch Sport, Umwelt- und Naturschutz. Das geht jetzt aus einer Pressemitteilung der Stiftung hervor.

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Noch sei es nicht so weit, dass auf Erndtebrücker Gemeindegebiet die ersten Windkraftanlagen Strom erzeugen. „Aber bald sollen durch die Betreiber zusätzlich zu den dem Gemeindehaushalt zufließenden Geldern auch Beiträge geleistet werden, die den Bürgerinnen und Bürgern Erndtebrücks zugutekommen. Der Gemeinderat hatte schon im vergangenen Jahr die Verwaltung beauftragt, hierzu die Gründung einer Stiftung vorzusehen. Grundlage hierfür ist das seit Dezember 2023 in NRW rechtskräftige Bürgerenergiegesetz“, heißt es in der Mitteilung.

Die Gemeinde hat sich demnach in den vergangenen Jahren konstruktiv zum Thema Windenergie und den daraus resultierenden Projekten aufgestellt. „Vorrangiges Ziel hierbei war es, dass aus der Windenergie auch positive Effekte für die Gemeinde und ihre Bürger entstehen. Zwischen der Gemeinde Erndtebrück und dem Unternehmen WestfalenWind wurde daher in der Vergangenheit eine Vereinbarung geschlossen, die diese positiven Effekte für Gemeinde und ihre Bürger fixiert. Der Gemeinde fließt aus der entstehenden Windkraft zukünftig ein Betrag von 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde zu. Diese Möglichkeit sieht Paragraf 6 EEG vor. Zudem wurde zwischen der Gemeinde und WestfalenWind vereinbart, dass ein zusätzlicher, freiwilliger Betrag zur Verfügung gestellt wird. Dieser soll den Bürgern zugutekommen“, teilt die Stiftung mit. Der Rat der Gemeinde hat nun für die sieben genehmigten Windenergieanlagen (im Bereich Hermeskopf) entschieden, dass diese Zahlung der Zukunftsstiftung „Unser Erndtebrück“ zugeordnet wird. Aus den ersten sieben Anlagen wird somit sowohl ein jährlicher Betrag von mehreren hunderttausend Euro dem Haushalt der Gemeinde als auch der Bürgerstiftung zufließen.

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Mit Anerkennung der Stiftung am 25. März verfügt Erndtebrück nun über die Möglichkeit, diese „Akzeptanzbeiträge“ bestmöglich für die Erndtebrücker Bevölkerung einzusetzen. „Von außen herangetragenen Irritationen über eine Verwendung dieser Gelder im Gemeindehaushalt wurde durch den Gemeinderat in seiner Sitzung am 24. April eindeutig widersprochen. Dies wurde noch einmal in einer Gesprächsrunde des Erndtebrücker Rates mit dem Vorstand und Kuratorium der Stiftung von allen Fraktionen bekräftigt“, macht die Stiftung deutlich.

„Vorrangiges Ziel muss es sein, die Stiftung in Erndtebrück bekannt zu machen, am besten durch erste Projekte. Wir werden bald die Erndtebrücker Bürgerinnen und Bürger und die Vertreter der vielfältigen Vereine zu einer Versammlung einladen, in der wir die Stiftung allen Interessierten vorstellen und Fragen hierzu beantworten wollen.“

Dieter Beck
Vorsitzender des Stiftungsvorstandes

Der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Dieter Beck, informierte den Rat gemeinsam mit allen Mitgliedern des Vorstandes und des Kuratoriums über den Entwicklungsstand der Stiftung sowie deren Ziele und den Weg dorthin. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um mit der Arbeit zu beginnen“, so Dieter Beck. „Vorrangiges Ziel muss es sein, die Stiftung in Erndtebrück bekannt zu machen, am besten durch erste Projekte. Wir werden bald die Erndtebrücker Bürgerinnen und Bürger und die Vertreter der vielfältigen Vereine zu einer Versammlung einladen, in der wir die Stiftung allen Interessierten vorstellen und Fragen hierzu beantworten wollen.“

„Um jetzt schon erste Projekte unterstützen zu können, wäre es natürlich absolut hilfreich, wenn wir weitere Zuwendungen durch Erndtebrücker Unternehmen und die Bevölkerung bekommen würden. Eine erste Zustiftung durch eine Privatperson und eine Spende der Sparkasse Wittgenstein sind seit der Gründung der Stiftung bereits eingegangen, über die wir uns sehr freuen.“ Dies nahm zur Freude von Vorstand und Kuratorium die SPD-Fraktion zum Anlass, direkt eine Spende in Höhe von 2000 Euro zuzusagen. „Ein glänzendes Beispiel, das Nachahmer sucht“, kommentiert Dieter Beck.

Auch der Vorsitzende des Kuratoriums, Olaf Wunderlich, dankte den Mitgliedern des Gemeinderats und unterstrich ausdrücklich die Bedeutung dieser Unterstützung für die Arbeit und den Erfolg der Stiftung. Auf Vorschlag des Rats wurde vereinbart, einmal jährlich in dieser Runde zusammenzukommen, um Informationen und Ideen auszutauschen. Der Gemeinderat dankte den Mitgliedern des Vorstandes und des Kuratoriums für die Übernahme dieser Funktion und der damit verbundenen Verantwortung und nicht zuletzt den beiden anwesenden Unternehmern Christoph Schorge und Dirk Strohmann für ihre Initiative und ihr finanzielles Engagement.