Bad Laasphe. Politik und Verwaltung haben sich zusammengerauft. Der Kompromiss wird aber viel teuerer. Was geplant ist und was es kostet, wird vorgestellt.
Die Bürger im Laasphetal und in der Wallachei sind ihren so lange vermissten Fußgängerbrücken ein großes Stück nähergekommen. Das geht aus einer Beschlussvorlage für den Umwelt-, Bau- und Denkmalausschuss Bad Laasphe am kommenden Mittwoch, 16. August (ab 18 Uhr im Ratssaal) hervor, die in dieser Woche im Ratsinformationssystem digital veröffentlicht wurde.
Wie die Redaktion aus der Bad Laaspher Politik erfuhr, soll es eine breite Mehrheit für den Neubau der Brücken geben. „Wir haben am Montag bei einem Treffen zwischen den Fraktionsvorsitzenden und der Verwaltung die Köpfe zusammengesteckt, und dich gehe davon aus, dass wir jetzt eine Mehrheit haben“, berichtet der Bauausschussvorsitzende Günter Wagner auf Nachfrage. Einigkeit herrsche wohl bei CDU, SPD, Grünen und Teilen der FDP, erfuhr die Redaktion. Aus der Politik war auch der Wunsch gekommen, dass Thema jetzt wieder auf die Tagesordnung zu setzen, wie aus unterschiedlichen Fraktionen zu hören war.
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Deutlich teuerer als geplant
Ein kritischer Punkt ist die Entwicklung der Preise für diesen Ersatzbau. Das wurde im April diesen Jahres deutlich, als der Bauausschuss eine von der Verwaltung vorgeschlagene Vergabe der Bauleistungen zunächst zurückstellen ließ. Der Auftrag der Politik an die Verwaltung lautete damals Einsparpotenziale durch eine gemeinsame Vergabe beider Brückenbauwerke zu prüfen.
In der Vorlage wird berichtet, dass das FDP-Ratsmitglied Klaus Preis hat die Bereitschaft erklärt hatte entsprechende Angebote einzuholen, damit eine abschließende politische Entscheidung über die Errichtung der Fußgängerbrücken kurzfristig möglich sei.
„Auf Basis der vorliegenden Angebote sind für beide Vorhaben Gesamtkosten in Höhe von ca. 85.000 Euro zu erwarten. Dies entspricht dem Planansatz im Jahr 2023 für Brückenneubauten unter dem Produkt Brückenbau. Die Einhaltung der vergaberechtlichen Bestimmungen erfordern ein öffentliches Vergabeverfahren, da nach den landesweit geltenden kommunalen Vergabegrundsätzen nur bis zu einem Auftragswert von 25.000 € netto eine Direktvergabe zulässig wäre“, ist in der Verwaltungsvorlage zu lesen. Ursprünglich lag die Preisvorstellung mal bei 60.000 Euro.
Das soll gebaut werden
Wenn der Bauausschuss und der Rat die Entscheidung zur gemeinsamen Vergabe der Brücken „Im Laasphetal“ und „Über den Wabach“ treffen, umfasst dies neben einer Brückenkonstruktion in Stahlbauweise auch die Gründung, die Widerlager und Fundamente. Wenn die ersten Angebote von Unternehmen vorliegen, soll zeitnahe eine Entscheidung getroffen werden, gegebenenfalls auch als Dringlichkeitsentscheidung um zeitnah mit dem Bau beginnen zu können.
Zur Erinnerung die beiden Brücken waren 2019 zusammen mit einer dritten wegen Baufälligkeit abgerissen worden. Das Problem war damals eine mangelnde Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern, die umgehend gegen den Abriss protestierten und den Neubau forderten.
„Ich war damals im Laasphetal und wir haben den Bürgern den Neubau versprochen. Ich stehe zu meinem Wort, auch wenn es jetzt deutlich teurer geworden ist“, sagt der Bauausschussvorsitzende Wagner und ist damit politisch nicht allein.