Erndtebrück. Ungewöhnliche Wende im Prozess: Anwalt greift zur Brieftasche. Trotzdem folgt eine Geldbuße für den Angeklagten.
Weil er Autoreifen kaufte, diese aber nicht bezahlte, musste sich ein 30-Jähriger Vater vor dem Berleburger Amtsgericht verantworten.
„Ich hätte mir gewünscht, dass das schneller gegangen wäre“
Er hatte am 1. Mai 2021 in Erndtebrück Reifen im Wert von 400 Euro erhalten, den Kaufpreis aber nie bezahlt. Erst vor Gericht - fast drei Jahre später - ließ der Angeklagte die 400 Euro über seinen Rechtsanwalt an den Geschädigten aushändigen. „Ich hätte mir gewünscht, dass das schneller gegangen wäre“, sagte dieser vor Gericht aus und betonte auch, er hätte sich auf eine Ratenzahlung schon zu einem früheren Zeitpunkt eingelassen. Auch die Vertreterin der Staatsanwalt findet die direkte Bezahlung bei der diesigen Verhandlung angemessen.
Verfahren wird eingestellt
Das Verfahren wurde gegen die Auflage einer Geldbuße eingestellt: 150 Euro muss der 30-Jährige innerhalb der kommenden sechs Monate in Raten an die Landeskasse zahlen. Kommt er dem nicht nach, wird die Verhandlung wieder aufgenommen. Auf Wunsch des dreifachen Vaters muss die erste Rate erst im kommenden Monat bezahlt werden.