Bad Berleburg. „Wir wollten nicht ewig zur Miete wohnen und unsere eigenen Herrn sein“, sagt Philipp (29). Mit seiner Verlobten Anna hat er ein Haus gekauft.
Anna und Philipp erfüllen sich ihren Traum: Den von einer gemeinsamen Zukunft. Ein wesentlicher Baustein dieser Zukunft steht bereits im wahren Sinn des Wortes. Das gemeinsame Haus.
„Wir wollten nicht ewig zur Miete wohnen und unsere eigenen Herrn sein“, sagt Philipp Grebe (29). Wenn man Miete zahle, könne man auch einen Abtrag für einen Hauskauf zahlen. Die aktuelle Niedrigzinsphase hat diesen Entschluss noch klarer werden lassen.
Ruhig, aber stadtnah
Dass er mit seiner gleichaltrigen Verlobten Anna Friedrich dann so schnell fündig werden würde, haben beide nicht geahnt. Wir treffen das Paar in ihrem neuen Heim in der Alten Warthe, einem Neubauviertel aus den 1950er Jahren. Hier stehen einige kleine aber feine gemauerte Eigenheime mit Garten. Die Grundschule ist eine Steinwurf entfernt und es herrscht Ruhe. „Ja, daran muss man sich erstmal gewöhnen“, sagt Philipp Grebe. Zusammen mit Anna hat er zuletzt unten in der Stadt gewohnt, da war es lauter. „Aber man vertut sich, auch wir sind in drei Minuten in der Stadt und am Rewe“, sagt er.
Auf den 200 Quadratmetern Wohnfläche fühlen sich die beiden pudelwohl. Selber bauen wollten der Techniker und die Industriefachwirtin gar nicht. Und mit Blick auf die explodierenden Preise bei Baumaterialien sind sie auch froh über ihren Plan mit einer Bestandsimmobilie.
„Wir haben von Anfang an nach Häusern geschaut“, sagt Anna. Vier haben sich die beiden angesehen. Schon beim ersten habe es Klick gemacht. „Aber dabei sind wir überboten worden. Zum Glück, muss ich heute sagen“, schmunzelt Philipp. Ihr Haus haben sie 2019 von einen Ehepaar mit Teenagern gekauft, die das alte Haus über Jahre hinweg mit viel Liebe zum Detail und technischem Sachverstand eingerichtet und ausgestattet hatten – und sich dann spontan auch noch einmal einen anderen Haustraum erfüllt haben.
Tipp von einer Freundin
„Eine Freundin hat uns gesagt, dass dieses Haus zum Verkauf steht und uns bekannt gemacht“, berichtet Anna. „Wir haben es uns angeschaut und uns war sofort klar: Das wollen wir kaufen. Hier können wir so einziehen.“
Das war an einem Montag vor zwei Jahren. Am Dienstag klärten die beiden ihre finanziellen Verhältnisse auf der Bank und am Mittwoch haben sie zugesagt. Bis zum Einzug dauerte es aber noch ein Jahr. So lange brauchten die Vorbesitzer, um ihr neues Traumhaus zu renovieren.
Auch wenn sie ihr neues Heim so übernommen haben, wie sie es gesehen hatten, gab es noch viel zu tun: „Wir haben die Holzböden abgeschliffen, Wände gestrichen und Vinyl im Schlafzimmer verlegt.“ Auch den großen Garten haben sie sich vorgeknöpft. Gerade in Coronazeiten ein wichtiger Ort. „Als das Ganze anfing, saßen wir noch in unserer Mietwohnung und wussten, dass wir da oben bald einen 1000 Quadratmeter großen Garten haben“, berichtet Philipp über die Vorfreude.
Sonnenenergie vom Dach?
Auch wenn sie sich quasi ein gemachtes Nest gekauft haben, gibt es immer etwas zu reparieren: Die Gasheizung muss erneuert werden. „Und wir denken über regenerative Energien nach. Auf unser Dach scheint den ganzen Tag die Sonne. Wir denken an Solarstrom oder Solarthermie“, sagt Philipp.
Apropos Sonne. Die scheint an diesem Tag nicht. Aber doch hoffentlich in ein paar Monaten – dann nämlich erfüllt sich das Paar den nächsten Teil seines großen Traums. Im August wollen die beiden heiraten und mit Familie und Freunden feiern. Wenn Corona es zulässt.