Feudingen. Zahlreiche Menschen aus Wittgenstein und dem Umland beteiligen sich an der Spendenaktion der Dorfgemeinschaft Feudingen.
Die Dorfgemeinschaft Feudingen ist beeindruckt von der gewaltigen Spendenbereitschaft der Bevölkerung für die Flutopfer in Dernau an der Ahr und bedankt sich für jeden einzelnen Betrag, der schon geflossen ist. „Was unsere Sammler an den Haustüren erlebt haben, ist nicht zu übertreffen. Damit haben wir selbst nicht gerechnet“, sagt Rolf Kaden, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Feudingen.
Zur Erinnerung: Die Dorfgemeinschaft hatte um Spenden für die von den Wassermassen schwer getroffenen Menschen in Dernau gesammelt. Die kleine Ortschaft ist in erheblichem Umfang zerstört. Der Feudinger Bauunternehmer Christian Bernshausen hatte mit zahlreichen Helfern vor Ort angepackt und bei den Aufräumarbeiten geholfen. Die Oberlahntaler wollen auch in den nächsten Wochen und Monaten nach Dernau fahren. Eine Endsumme könne er noch nicht nennen, erklärt Rolf Kaden, weil nach wie vor Überweisungen auf den beiden Konten der Dorfgemeinschaft eingingen. Und: Diese Spenden beschränkten sich nicht allein auf die Menschen aus Feudingen, sondern es kämen auch sehr viele Überweisungen aus anderen Wittgensteiner Ortschaften – und darüber hinaus.
Die Dorfgemeinschaft Feudingen dankt außerdem den 20 ehrenamtlichen Straßensammlern, die sich in 18 Bezirken an der Aktion beteiligt haben. Dass das Geld auch garantiert bei den Menschen vor Ort in Dernau ankommt, das garantiert Christian Bernshausen, der kommende Woche auch für drei Tage im Krisenstab in Dernau mitarbeitet. Er stehe in einem permanenten Austausch mit Ortsbürgermeister Alfred Sebastian. Es werde aktuell eine Prioritätenliste erarbeitet, welche Familien extrem betroffen seien und zuerst von den Spenden profitieren sollten. „Konkret geht es um Menschen, die es derzeit aus eigener Kraft nicht schaffen können.“
Wittgenstein wäscht
Noch ein Wort zur ebenfalls geplanten Aktion „Wittgenstein wäscht“. Die Idee dahinter: Die Helfer würden Wäschesäcke aus Dernau mitbringen zu einem Sammelpunkt in Feudingen, wo sie dann von Helfern abgeholt und anschließend geaschen werden. In einigen Ortschaften des Katastrophengebietes funktioniert dieses Modell bereits. Doch in Dernau ist das aus verschiedenen Gründen nicht in die Tat umzusetzen.
Christian Bernshausen erklärt, dass die Kleidung vieler Bewohner auf dem Müll gelandet sei, weil sie einfach nicht mehr zu verwerten gewesen sei: „Der Gestank von Schlamm und Öl war zu stark.“ Rolf Kaden bedankt sich dennoch bei rund 60 bis 80 Freiwilligen, die signalisiert hatten, Wäsche aus Dernau zu waschen. Er sei sich sicher, dass man für diese Helfer in den nächsten Monaten noch Möglichkeiten finden werde, um sich einzubringen. Christian Bernshausen bringt es auf den Punkt: „Wir haben alles gegeben, was man tun konnte. Und das soll auch weiterhin so sein.“