Rinthe/Weidenhausen. Weil zwei Kreisstraßen saniert werden, fließt mehr Schwerlastverkehr zum Industriegebiet Weidenhausen durchs Dorf. Ein Besuch auf der Baustelle.
Seitdem die vielbefahrene Kreisstraße K 45 zwischen der Leimstruth und der Rohrbach wieder frei ist für den Verkehr, rauschen auch wieder mehr Lkw von und zur B 62 durchs Dorf Rinthe. Dazu kommt im Moment noch Schwerlastverkehr von und zum Industriegebiet Weidenhausen, der wegen einer Baustelle über Hemschlar und Rinthe umgeleitet wird – von den Anlieferungen zur Baustelle einmal ganz abgesehen. Da spricht Anwohner Joachim Hedrich lieber über die relative Ruhe der vergangenen Wochen, als auf der komplett gesperrten K 45 noch gebaut wurde.
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„Wir hatten erheblich weniger Verkehr“, stellt Hedrich mit Blick auf die letzten Tage fest. Allerdings hätten sich während der Bauarbeiten auch viele Lkw-Fahrer bis zur Absperrung verirrt – um dort dann zu wenden und am Ende über Balde die B 62 zu erreichen. Und das liege nicht zuletzt an unzureichender Beschilderung und fehlender Sperren auf der K 45 schon am Abzweig nach Balde, schätzt Hedrich.
Paul-Stefan (9) hilft dem Vater auf dem Kipper
Unterdessen laufen die Bauarbeiten auf der Kreisstraße von Rinthe über das Industriegebiet Weidenhausen bis zur Einmündung in die B 480 bei Weidenhausen auf Hochtouren. Die Mitarbeiter der Baufirma geben am Freitag noch einmal alles, um mit Hilfe eines Fertigers auf dem ersten, rund 400 Meter langen Bauabschnitt die letzte Asphaltschicht aufzubringen.
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Gerade liefert Berufskraftfahrer Christian Linde mit seinem großen Kipper eine neue Ladung Asphalt an, damit die Maschine läuft. Heute hat er sogar Unterstützung an Bord: Paul-Stefan (9) hilft seinem Vater beim notwendigen Reinigen des Fahrzeugs mit dem Spachtel. Verklebte Asphalt-Reste müssen raus, vor allem aus den beweglichen Teilen des Kippers.
B 480: Einmündung künftig breiter für Lkw
Sicher: Der Neunjährige geht in Berghausen noch zur Grundschule, kommt dort demnächst in die vierte Klasse. Aber der Job auf Vaters Kipper und die Baustellen faszinieren ihn so, dass er seine Ferientage dafür opfert. „Ich bin schon als kleines Kind mitgefahren“, erinnert er sich. Damals sei er zweieinhalb gewesen. Später einmal Berufskraftfahrer werden wie Papa – das kann sich Paul-Stefan gut vorstellen.
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Im weiteren Verlauf der K 48 hinüber nach Rinthe – ab nächster Woche der zweite, etwa 1,3 Kilometer lange Bauabschnitt – wird „Am Baldenberg“ bereits auf mehr als 100 Metern der Hang abgebaggert: Hier soll am Fahrbahnrand eine Drainage eingezogen werden, über die der Berg entwässert wird. Bisher lief austretendes Wasser oft über die Fahrbahn – und gefror im Winter schnell zu einer gefährlichen Rutschbahn.
Nicht die letzte Baustelle zwischen Balde und Rinthe
Und so geht’s weiter
Wohl noch bis Anfang September wird auf dem Kreisstraßen-Abschnitt zwischen Rinthe und der Einmündung in die B 480 bei Weidenhausen die Fahrbahn saniert. Begonnen hatten die Bauarbeiten Ende Juni.Nachdem der erste Bauabschnitt von der B 480 bis zum Industriegebiet Weidenhausen am Freitag weitgehend fertiggestellt werden konnte, soll es laut Landesbetrieb Straßen NRW Mitte nächster Woche mit dem zweiten Bauabschnitt vom Industriegebiet hinüber nach Rinthe weitergehen. Gebaut werden soll hier ebenfalls unter Vollsperrung.
Im Zuge der Bauarbeiten ist auch die Einmündung der K 46 in die B 480 erweitert worden – das hilft hier größeren Lkw und Lastzügen künftig enorm beim Abbiegen. Derzeit ist der Kreuzungsbereich allerdings noch durch Absperrungen eingeengt, fließt der Verkehr dort nur einspurig. Das wird sich aber wohl kommende Woche ändern, wenn die Baumaschinen in den zweiten Bauabschnitt zwischen Industriegebiet Weidenhausen und Rinthe wandern. Unter dem Strich investiert der Kreis Siegen-Wittgenstein rund 485.000 Euro in die Baumaßnahme.
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Rund um Balde und Rinthe wird die aktuelle Baustelle aber nicht die letzte gewesen sein. Vielmehr stehen beim Kreis Siegen-Wittgenstein auch benachbarte Abschnitte etwa der K 46 von Balde bis zur K 46/48 und der K 47 von Balde bis zur K 45 unterhalb von Rinthe für Oberbau-Erneuerungen auf der Liste. Geplant ist eine Umsetzung bislang für 2023 – aber eine konkrete Zeitplanung lasse sich dafür noch nicht nennen, heißt es beim Landesbetrieb Straßen, der im Auftrag des Kreises baut.