Bad Laasphe. Der Landesbetrieb Straßen lässt sich nicht auf den Vorschlag der Politik ein, in der Ortsdurchfahrt vorerst nur eine Asphaltdecke aufzuziehen.

Die Bundesstraße B 62 durch das Bad Laaspher Stadtgebiet soll im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden – allerdings vorläufig nicht in der Bad Laaspher Ortsdurchfahrt, sondern zunächst bei Niederlaasphe. Das macht der Landesbetrieb Straßen NRW, Regionalniederlassung Südwestfalen in Netphen, auf Anfrage unserer Redaktion deutlich.

Der Ratsbeschluss

Julia Ollertz, Sprecherin des Landesbetriebs, verweist auf einen Beschluss, den der Rat der Stadt Bad Laasphe im Frühjahr gefasst habe – „gegen den weiteren geplanten Umbau der Ortsdurchfahrt“. Die Sprecherin weiter: „Gemeinsame Planungsaktivitäten, die zur Umgestaltung der Ortsdurchfahrt notwendig sind, gibt es aktuell nicht.“

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Beschlossen hatte der Rat am 29. März mit 27 Ja-Stimmen und einer Gegenstimme: „Die Verwaltung wird beauftragt, mit dem Landesbetrieb Straßen NRW Gespräche dahingehend zu führen, dass für die B 62 in der Ortsdurchfahrt Bad Laasphe zunächst lediglich eine vollständige Oberflächen-Sanierung durchgeführt wird“ – also ein „Abfräsen der vorhandenen Fahrbahndecke und Aufbringen einer neuen Asphaltschicht“. Mehr nicht. Darauf möchte sich der Landesbetrieb aber offensichtlich nicht einlassen.

Die Komplett-Sanierung

„Im Bereich der Ortsdurchfahrt ist ein grundhafter Neuaufbau der Straße notwendig“, betont Sprecherin Julia Ollertz. „Eine oberflächliche Erhaltungsmaßnahme mit kurzzeitigen Vollsperrungen würde nur dazu führen, dass die aktuellen Schäden nach kurzer Zeit wieder erneut auftreten. Deshalb ist das keine wirtschaftlich vertretbare Erhaltungsmaßnahme.“ Die B 62 werde aber auf jeden Fall „in einem verkehrssicheren Zustand gehalten“, versichert Ollertz.

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„Vollsperrung der Ortsdurchfahrt Niederlaaasphe“ – so wie schon einmal 2017 könnte es auch im nächsten Jahr wieder auf der B 62 aussehen.
„Vollsperrung der Ortsdurchfahrt Niederlaaasphe“ – so wie schon einmal 2017 könnte es auch im nächsten Jahr wieder auf der B 62 aussehen. © Unbekannt | Eberhard Demtröder

Die geplante Komplett-Sanierung jedenfalls werde mehrere Jahre in Anspruch nehmen, argumentieren die Ratsfraktionen einhellig – mit „massiven Beeinträchtigungen und Belastungen des ortsansässigen Handels und Gewerbes“, die zum Teil ohnehin schon durch die Corona-Pandemie in ihrer Existenz bedroht seien. Würde der Landesbetrieb jetzt erst einmal nur die Oberfläche der B 62 sanieren, bleibe Zeit, um bis zu einer späteren Komplett-Sanierung die bereits angedachten Konzepte zur Stadtentwicklung und zum Verkehr auszuarbeiten. Sie seien im Übrigen auch Basis für die Neugestaltung des Straßenraumes.

So soll es nun weitergehen

Vor diesem Hintergrund konzentriere sich der Landesbetrieb derzeit vorrangig auf die Oberbau-Erneuerung der Bundesstraße bei Niederlaasphe, so Julia Ollertz, „die im nächsten Jahr umgesetzt werden soll“. Dabei geht es um einen etwa einen Kilometer langen Abschnitt zwischen der Niederlaaspher Ortsmitte und dem sogenannten Puderbacher Kreisel (Knoten B 62/L 903 Richtung Puderbach/Industriestraße) – geschätzte Baukosten: etwa 1,5 Millionen Euro, Kreisel-Erneuerung inklusive.

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Nach bislang vorliegenden Plänen zum weiteren Ausbau der B 62 sollte der Abschnitt „Ost“ vom Puderbacher Kreisel bis zum Kreisel B 62/Stockwiese/Friedrichstraße in den Jahren 2023/24 an der Reihe sein – und die Abschnitte „Zentral“ und „West“ bis zum Ortsausgang Richtung Saßmannshausen ab 2025. Dieser Zeitplan ist nach dem jetzigen Stand der Dinge aber wohl nicht haltbar.

Die Baukosten

Wie würden sich eigentlich die Baukosten für eine Oberflächen-Sanierung im Abschnitt Kernstadt und einem späteren Komplett-Ausbau unterscheiden? „Natürlich ist eine grundhafte Erneuerung des Oberbaus kostenintensiver als eine reine Erneuerung der Oberfläche“, heißt es dazu vom Landesbetrieb Straßen NRW.

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Die Kosten hingen jedoch „stark vom Ausbaustandard in den Nebenanlagen ab, zum Beispiel für Parkplätze und Gehwege, auch in Zusammenarbeit mit der Kommune. Das lässt sich aktuell nicht genauer beziffern“.