Schüllar-Wemlighausen. Seit zehn Jahren kümmern sich die Eltern in Wemlighausen um den Spielplatz Heiderbrücke. Warum ihnen der Spielplatz so am Herzen liegt.
Die Spielgeräte sind mittlerweile veraltet und teilweise defekt, dennoch wird der Spielplatz von Kindern aus ganz Wemlighausen stark frequentiert – die Rede ist vom Spielplatz Heiderbrücke. „Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als ich gemeinsam mit meinen Kindern hier auf dem Spielplatz war. Die Kinder haben sich ausgetobt und ich saß gemeinsam mit meinen Freundinnen hier auf den Bänken. Es ist einfach ein wunderschönes Fleckchen bei uns im Dorf“, sagt Doris Frank, ehemalige Ortsvorsteherin von Wemlighausen und Mitglied der Elterninitiative, die sich – nachdem der Spielplatz Heiderbrücke 2012 abgebaut werden sollte – gegründet hat.
Der Spielplatz Heiderbrücke – er ist für die Anwohner mehr als nur ein Spielplatz. Er ist Treffpunkt für Jung und Alt. Und: Er ist ein Ort, der mit vielen Erinnerungen verknüpft ist. „Wir waren etwa acht Kinder in unserem Jahrgang 1983. Fast täglich haben wir uns auf dem Spielplatz getroffen und gekickt“, erinnert sich Tobias Feige an seine Kindheit. Heute besucht er den Spielplatz Heiderbrücke immer noch – als Familienvater.
Versteckspiel sollte möglich sein
„Der Spielplatz hier ist etwas ganz Besonderes. Er liegt nicht direkt an einer vielbefahrenen Straße, ist gut von den Anwohnern einsehbar und bietet viel Platz“, sagt eine Mutter, die vor allem eines an Spielplätzen schätzt: „Hier können die Kinder soziale Fähigkeiten entwickeln und von anderen Kindern unterschiedlichen Alters lernen.“ Klar seien Spielgeräte in heimischen Gärten etwas Tolles. Doch gerade das Miteinander sei – da sind sich alle einig – für die Kinder enorm wichtig beim gemeinsamen Sandburgen-Bauen im Sandkasten oder beim Schaukeln.
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Doch die Geräte auf dem Spielplatz stammen zum Teil noch aus der Anfangszeit, nur wenige wurden erneuert. Die Wippe, die einst auf der Wiese stand, wurde entfernt – aus Sicherheitsgründen. „Hier ist, was die Spielgeräte betrifft, in der Vergangenheit wenig passiert“, so Frank. Dabei müssen es gar nicht die größten und teuersten Geräte sein, sind sich alle einig. „Es reicht, wenn man den Platz einfach ein wenig attraktiver gestalten würde – unter anderem mit Versteckmöglichkeiten für die Kinder.“ Und was würden sich die Kinder wünschen? „Eine Seilbahn“, flüstert das kleine Mädchen mit den langen blonden Haaren.
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Ob ihr Wunsch in Erfüllung geht? Seit gut zehn Jahren kümmert sich die Elterninitiative um den Spielplatz Heiderbrücke, möchte ihn attraktiver gestalten. Voraussichtlich noch im Herbst dieses Jahres soll der Spielplatz in einen Mehrgenerationsplatz umgebaut werden.
Der Umbau soll im Herbst starten
Der Plan steht, die Angebote der Baufirmen sollen in Kürze eingeholt werden. Dann könnten unter anderem eine Sitzecke mit Kriechtunnel, ein Spielhaus und eine Balancierstange entstehen – auch eine Barfußpfad ist angedacht. Zudem soll die Rutsche, die derzeit noch den Sonnenstrahlen ausgesetzt ist, versetzt werden. Gefördert wird das Projekt durch das Dorferneuerungsprogramm zu 65 Prozent durch das Land und 25 Prozent werden von der Stadt Bad Berleburg übernommen. Der Eigenanteil der Elterninitiative liegt bei zehn Prozent.
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„Dafür sind wir auch sehr dankbar“, so Tobias Feige. Doch: „Vieles kann eine Initiative händeln, vieles aber eben auch nicht.“ Daher würden sich die Eltern schon wünschen, dass die Stadt Bad Berleburg wieder mehr eingreift. „Das gemeinsame Rasenmähen macht Spaß und die Gemeinschaft hier im Ort ist toll“, so eine Mutter. „Aber es wäre schön, wenn alle Spielplätze gleich behandelt werden würden.“
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Und was sagt die Stadt? „Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung wurde 2012 ein Konzept zur Reduzierung von Spiel- und Bolzplätzen in der Stadt Bad Berleburg erarbeitet und politisch beschlossen. Da in allen Bereichen Einsparungspotenziale aufgezeigt werden mussten, wurden auch die Spiel- und Bolzplätze unter die Lupe genommen. In Wemlighausen gibt es zwei weitere Kinderspielplätze: an der Grundschule und im Oberdorf. Daher stand der Kinderspielplatz ,Heiderbrücke’ auf der Liste der Anlagen, die zurückgebaut werden könnten“, so Katharina Benner-Lückel, Abteilungsleiterin Kinder, Jugend- und Familienförderung. „Aktuell laufen Planungen seitens der Initiative, den Spielplatz konzeptionell umzugestalten. Die Stadt Bad Berleburg begleitet die ehrenamtlichen Planungen und ist weiterhin für die Verkehrssicherung auf dem Spielplatz ,Heiderbrücke’ zuständig.“
Da der Umbau des Platzes sehr arbeitsintensiv wird, werden freiwillige Helfer gesucht, die beim Umbau helfen möchten. Interessenten können sich via E-Mail an spielplatz.heiderbruecke@gmail.com melden.
Spielplatz-Check: Mitmachen lohnt sich
Beim Spielplatz-Check unserer Zeitung und dem Jugendförderverein Bad Berleburg können auch Eltern mit ihren Kindern mitmachen – im Internet auf wp.de/spielplatz-check. Hier gilt es, vielleicht gemeinsam ein paar Fragen zu beantworten – und dabei auch noch etwas zu gewinnen.
So möchte die Redaktion wissen, in welchem Zustand sich die Spielplätze in unserer Region befinden, welche Ausstattung sie haben, was vielleicht erneuert werden sollte oder was fehlt. Über die Ergebnisse unserer Aktion berichten wir dann in den Sommerferien.
Unter den zehn Finalisten wird am Ende der Ferien unter anderem ein großes Westfalenpost-Spielplatzfest verlost.