Bad Berleburg. Den Rahmen für die neuen Routen als derzeit laufendes Projekt bildet die Holz-Agenda der Stadt. Zum Stand der Dinge berichtet der Bürgermeister.
Lesekörbe, Bushäuschen,Stammhaus und Co. – auf dem Holzweg sein bedeutet nicht immer etwas Schlechtes. Im Gegenteil: Die Stadt Bad Berleburg hat mit der Holz-Agenda ein Konzeptpapier entworfen, um auch in Zukunft die Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel weiter in den Fokus zu stellen. Dabei spielt das Holz eine wichtige Rolle. „Die Holz-Agenda verdeutlicht, dass gerade eine nachhaltige und naturverträgliche Holzverwendung wesentliche Forderungen einer modernen Umwelt- und Wirtschaftspolitik erfüllt“, resümierte Ursula Heinen-Esser nach einer gemeinsamen Tour durch die Bad Berleburger Landschaft. Dazu aber später mehr.
Lesen Sie auch: Förderung für Bad Berleburger Holz-Parkhaus-Studie
Ein Projekt
Während mit den Lesekörben und den Bushäuschen aus Käferholz bereits einige Projekte abgeschlossen werden konnten, sind weitere bereits in der Mache oder in Planung – so wie auch zwei Radwege, die im Rahmen der Holz-Agenda noch in diesem Jahr fertig gestellt werden sollen. So sollen in Kooperation mit dem BLB Tourismus Wege für Radfahrer entstehen. Dabei sollen Waldwege, Wege entlang holzverarbeitender Betriebe, Holztraditionen und Holzbauten mit eingebunden werden. Wie lang die Wege am Ende sind, steht noch nicht fest. „Wir sind gerade dabei, mögliche Wege zu prüfen“, so Bürgermeister Bernd Fuhrmann. „Das wird eine Wochenend-Radtour werden.“ Fest steht aber: Start- und Endpunkt ist das Besucherzentrum am Markt. Und: „Es wird kein analoger Weg werden. Auch hier wollen wir die neuen Medien einbinden“, sagt Colette Siebert, Stabsabteilung Regionalentwicklung der Stadt.
Lesen Sie auch: Bad Berleburg setzt auf Vielseitigkeit des Käferholzes
Vorbildcharakter
Von der Bushaltestelle über Wohnhäuser bis hin zu Feuerwehrgerätehäusern – die kommunale Holz-Agenda der Stadt Bad Berleburg befindet sich längst in der Umsetzung. Davon überzeugt hat sich auch NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser bei einer Tour unter anderem mit Bürgermeister Bernd Fuhrmann, Johannes Röhl (Forstdirektor Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer), Colette Siebert (Leiterin der Stabsabteilung Regionalentwicklung) und der heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Anke Fuchs-Dreisbach. Unter anderem ging es im Rahmen einer Projektrundfahrt um realisierte Projekte wie das Stammhaus in Wingeshausen, Käferholz-Bushaltestellen sowie das Feuerwehrgerätehaus in Weidenhausen – und um eine Betriebsbesichtigung von Holzbau Kuhmichel in Weidenhausen. „Man sieht hier deutlich, dass das Thema Nachhaltigkeit über vielen politischen Aktivitäten steht. Bad Berleburg zeigt ein hohes Interesse daran, denn Stoffkreislauf zu schließen und hat somit Vorbildcharakter auch für andere Kommunen in Deutschland“, so Heinen-Esser.
Lesen Sie auch: Blockhaustypen – die Holzhaus-Manufaktur aus Wittgenstein
Und doch ist das Potenzial des nachhaltigen Bauens mit Holz längst nicht ausgeschöpft. „Holz übernimmt eine Schlüsselfunktion beim klimaneutralen Bauen. Umso schöner ist es zu sehen, dass es hier in der Region so viele holzverarbeitende Betriebe gibt“, so die NRW-Ministerin. Am besten gefallen haben ihr bei der Tour die Lesekörbe.
Der Prozess in der Stadt der Dörfer steht erst am Anfang, die Möglichkeiten sind vielfältig. Heinen- Esser: „Mit der kommunalen Holz-Agenda ist Bad Berleburg Vorreiter-Kommune in Nordrhein-Westfalen und ein wichtiger Impulsgeber für die Verwendung von heimischem Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Um das Klima zu schützen und andere Ressourcen zu schonen, müssen wir Holz und Holzprodukte länger als bisher im Wirtschaftskreislauf nutzen und wiederverwerten.“
Lesen Sie auch: Bad Berleburg baut jetzt Bushäuschen aus Käferholz
Gemeinsam aktiv
Das dies in der Stadt der Dörfer bislang so gut funktionierte, liegt vor allem an der Verzahnung zwischen Akteuren und Politik – denn: Nur gemeinsames Handeln bringt die Region nach vorn. Da sind sich alle sicher. „Mit der kommunalen Holz-Agenda haben wir die Weichenstellung unserer Nachhaltigkeitsstrategie noch einmal deutlich manifestiert“, so Fuhrmann. „Nun können wir auf unserer Arbeit aufbauen. Wir haben starke Partner in der Region und Hand in Hand mit allen Akteuren – den ehrenamtlichen Helfern, den Firmen und der Politik sowie der Unterstützung durch das Land – können wir noch einiges erreichen.“ Und Johannes Röhl, Forstdirektor der Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer, ergänzt: „Es macht einfach Spaß, sich auch ohne Mandat hier einzubringen und zu engagieren. Der Klimawandel stellt uns vor große Herausforderungen. Mit der Holz-Agenda begegnen wir diesem nicht nur, sondern schaffen eine nachhaltige Verwendung für den nachwachsenden Rohstoff Holz.“
Die Agenda steht für eine gemeinsame Verpflichtung, den regionalen Herausforderungen durch den Klimawandel zu begegnen.