Wunderthausen. Ortsvorsteher Martin Schneider hat die Polizei gerufen. An mehreren Stellen im Dorf wurden Parteiplakate abgerissen. Bis auf die der AfD.
Ortsvorsteher Martin Schneider ist sauer. Als er am Sonntag von einem Seniorengeburtstag in Wunderthausen auf dem Heimweg ist, sieht er die Bescherung. An insgesamt vier Standorten haben bislang noch unbekannte Täter Wahlplakate verschiedener Parteien von Laternen und Geländern abgerissen. Nur eine Partei bleibt verschont: Die AfD.
Staatsschutz ermittelt jetzt
„Ich finde das schlimm“, kommentiert Martin Schneider den politisch motivierten Vandalismus. Der Ortsvorsteher und CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat engagiert sich seit Jahren im politisch. Aber das Abreißen oder Zerstören von Wahlplakaten kann er nicht akzeptieren. Deswegen hat Schneider noch am gleichen Tag per Email auch die Polizei informiert. „Die waren am Montag im Ort und haben alles aufgenommen“, berichtet der Wunderthäuser. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
Fünf bis sieben Plakate seien verschwunden, schätzt Schneider. Eines ist direkt im Bach gelandet. „Und wir müssen jetzt wegen diesem Vandalismus aufräumen...“, ärgert sich der Ortsvorsteher. In die Whatsapp-Gruppe hat er ebenfalls geschrieben und um Hinweise gebeten. Noch ist keiner eingegangen. Aber Schneider ärgert nicht nur der Vandalismus an sich, auch dass sein Dorf bei Wahlen zu einer Hochburg der AfD geworden ist, kann der CDU-Politiker nur schwer akzeptieren. Eines aber käme ihm nicht in den Sinn, die Plakate der AfD deswegen abzureißen.
Die Tat ist nicht die einzige Sachbeschädigung im Vorfeld der Bundestagswahl. Vor wenigen Wochen wurden bereits die Großplakate der Grünen in Wittgenstein an sieben Standorten abgerissen.