Berghausen.. Jagdaufseher Bernd Womelsdorf staunt nicht schlecht, als er ein totes Reh unweit des Sohlbacheinflusses in die Trufte am Wegesrand entdeckt.

Jagdaufseher Bernd Womelsdorf aus Bad Berleburg staunt nicht schlecht, als er morgens in dem von ihm betreuten Revier ein totes Reh unweit des Sohlbacheinflusses in die Trufte am Wegesrand entdeckt. Die Untersuchung offenbart eindeutige Bissspuren am Hals des Tieres, die unzweifelhaft von einem größeren Hund stammen.

Da dies nicht der erste Hunderiss in seinem Revier ist und auch andere Jäger von ähnlichen Beobachtungen und Erlebnissen berichten, wendet er sich auf diesem Weg an die Öffentlichkeit mit der Bitte, insbesondere größere Hunde im Wald und in Waldnähe nicht frei laufen zu lassen. Hundebesitzer, so der allgemeine Eindruck, nehmen für sich in Anspruch, Tierfreunde zu sein. Dies scheint aber schnell an Grenzen zu stoßen, wenn es „um die freie Entfaltung ihrer vierbeinigen Tierlieblinge“ zu gehen scheint, wie verschiedene Jäger, die namentlich nicht genannt werden wollen, unisono zu berichten wissen.

„Mein Hund wildert nicht“; „…ich habe meinen Hund unter Kontrolle...“ sind typische Entgegnungen, wenn Jäger und andere Tierfreunde Hundebesitzer auf diese Problematik hinweisen. Abgesehen davon, dass (insbesondere größere) Hunde generell im Wald nicht frei laufen dürfen, sollte ihren Besitzer auch das Wohl der freilebenden Tierwelt am Herzen liegen. Besonders das zierliche Rehwild scheint auf größere Hunderassen einen besonderen Jagdtrieb auszulösen.

Und noch etwas bringt Bernd Womelsdorf auf die Palme und treibt ihm die Sorgenfalten auf die Stirn, die Erkenntnis nämlich, dass Hunde, die einmal jagdlich Erfolg hatten, also ein Reh gerissen haben, dies immer und immer wieder versuchen werden. So entwickeln sie sich im Laufe der Zeit zu wahren Problemhunden. In diesem Fall war es ein Schmalreh, also ein Rehkitz vom letzten Jahr. Besonders tragisch enden solche Hunderisse, wenn eine führende Ricke betroffen ist, da dann ihre zwei Kitze ebenfalls dem Tode geweiht sind.