Siegen. Die Siegerländer Metallindustriellen lehnen die Forderung der IG Metall ab, Löhne und Gehälter um sieben Prozent zu erhöhen.

Die Metall- und Elektroindustrie im Kreis Siegen-Wittgenstein sieht sich angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert.

+++ Immer auf dem Laufenden mit WhatsApp: Hier geht‘s zum Kanal der Lokalredaktion Siegen +++

Die jüngsten Entwicklungen bestätigen die pessimistischen Prognosen, die bereits zu Beginn des Jahres im Rahmen der Konjunkturumfrage des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen (VdSM) geäußert wurden, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes. Nun drohe eine weitere Belastung: Die Forderung der IG Metall nach einer Lohn- und Gehaltserhöhung um sieben Prozent stoße auf heftigen Widerstand bei den Unternehmen. Die Tarifverhandlungen in Nordrhein-Westfalen beginnen am Donnerstag, 12. September.

Metallindustrie Siegen will Belegschaften halten

Bereits im Januar hätten nur noch sechs Prozent der Unternehmen von einer guten Auftragslage berichtet, während 70 Prozent eine weitere Verschlechterung erwarteten, berichtet der Verband. Diese negativen Erwartungen hätten sich in den vergangenen Monaten bestätigt. „Der Auftragsrückgang trifft viele unserer Unternehmen hart, und es gibt wenig Anzeichen für eine schnelle Erholung“, so VdSM-Geschäftsführer Dr. Thorsten Doublet. Im Gegenteil: Der sich ankündigende massive Arbeitsplatzabbau in großen Unternehmen wie Thyssenkrupp Steel (TKS) und Volkswagen (VW), werde zusätzlich auf den Mittelstand durchschlagen. Doublet: „Die Folgen der geplanten Kapazitätsanpassungen werden massiv sein. Die IG Metall spricht ja selbst von einem Vielfachen an Arbeitsplätzen, die an den Stellen bei TKS und VW hängen.“

Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und dem Wissen um die soziale Verantwortung für die Region sei es das Ziel der VdSM-Mitgliedsunternehmen, ihre Belegschaft so gut es geht zu halten. Die derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ließen aber wenig Spielraum, mit massiven Lohn- und Gehaltserhöhungen zu operieren.

Mehr zum Thema

Vor diesem Hintergrund bewertet der VdSM-Geschäftsführer die Forderung der IG Metall nach einer Entgelterhöhung von sieben Prozent als „überzogen und unangemessen“: „Die Gewerkschaft kennt die wirtschaftliche Lage der Unternehmen sehr gut und weiß, dass eine derartige Forderung zu massiven Schwierigkeiten führen würde.“

„Jetzt geht es darum, den Standort und die Arbeitsplätze zu sichern – nicht um unrealistische Forderungen.“

Dr. Thorsten Doublet, Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen 

Metallindustrie Siegen: „Standort und Arbeitsplätze sichern“

Der Verband appelliert an die IG Metall, ihre Forderungen an die Realität in den Betrieben anzupassen: „Wir brauchen in dieser schwierigen Phase eine vernünftige und verantwortungsvolle Lösung, die sowohl den Beschäftigten als auch den Unternehmen gerecht wird. Jetzt geht es darum, den Standort und die Arbeitsplätze zu sichern – nicht um unrealistische Forderungen.“

Der Verband der Siegerländer Metallindustriellen e.V. (VdSM) vertritt rund 100 Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Siegen-Wittgenstein. Geschäftsführer ist Dr. Thorsten Doublet. Den ehrenamtlichen Vorsitz hat Christian F. Kocherscheidt, Geschäftsführer der Ejot Holding GmbH & Co. KG, inne.

+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++

+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++