Siegen. Deutschland soll technologisch mithalten: Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) besucht Siegener Spitzenforschungs-Unternehmen „eleQtron“.
Das Siegener Startup „eleQtron“ empfängt am Donnerstag, 22. August, Vizekanzler und Bundesminister Robert Habeck zur Präsentation über die Zukunft von Quantencomputern. Das Unternehmen ist enstanden aus einer Forschungsgruppe der Universität Siegen und wird mittlerweile vom Bundesministerien für Bildung und Forschung sowie für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Robert Habeck bei eleQtron in Siegen: Quantencomputer sind die Zukunft?
Die Forschung zur Errichtung und Nutzung von Quantencomputern ist deshalb so relevant, weil sie wesentlich leistungsfähiger sind als die bisher besten Supercomputer, so die Experten. Die Rechenzeiten auf Ionen-basierten Quantencomputern seien um ein Vielfaches kürzer, so dass sie in Zukunft Prozesse in Rekordzeit ausführen werden, die heute noch langwierig oder gar unmöglich sind, erklären die Fachleute.
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Quantencomputer könnten vor allem in der Wirtschaft zum Einsatz kommen. „Von der Beschleunigung der Arzneimittelforschung bis zur Lösung komplexer Logistikprobleme werden Quantencomputer die Arbeitsweise revolutionieren“, erklärte Gründer und CTO (Technikvorstand) Michael Johanning dem Vizekanzler. „Beispielsweise könnte die Deutsche Bahn von einem Quantencomputer die ideale Lösung für ihre Fahrpläne berechnen lassen, was in Echtzeit unmöglich ist.“ Zwar seien solche Problemlösungen derzeit möglich, aber mit viel Aufwand und damit auch Fehleranfälligkeit verbunden. Neben der Wirtschaft könnten auch Bereiche wie Rüstung und Verteidigung von dieser Leistungsfähigkeit profitieren. „Das finde ich verwunderlich“, kommentierte Robert Habeck: „Wir fliegen um die Welt, aber die Deutsche Bahn kann diese Probleme ohne Quantencomputer nicht lösen?“
Robert Habeck in Siegen: Quantencomputer-Forschung braucht Finanzierung
„eleQtron“ ist eigenen Angaben zufolge der erste deutsche Hersteller von Quantencomputern und leiste mit seiner Forschung nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Ausstattung Deutschlands mit neuen Technologien, sondern trage auch zur technologischen Souveränität bei - damit werde die Abhängigkeiten von anderen Ländern vermieden, etwa den USA und China. Habeck sagte seine Bereitschaft zu, alle notwendigen Kräfte für dieses Ziel zu mobilisieren.
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Im Mittelpunkt des Vizekanzler-Besuchs in Siegen stand die Diskussion über eine langfristige und nachhaltige Finanzierungsmöglichkeit für solche stark forschungsbasierten Startups. „Deutschland ist stark gestartet in der Entwicklung des Quantencomputings, aber die Welt um uns herum schläft nicht“, betont Jan Henrik Leisse, Co-Gründer und CEO (Vorstandschef) von eleQtron. „Bundesminister Habeck setzt wichtige Impulse für die Startup-Szene in Deutschland, besonders im Bereich der Hochtechnologien. Seine Unterstützung und die der öffentlichen Hand sind essentiell, um die Entwicklung in Deutschland voranzutreiben.“