Siegen. „Fusion Lab“ im früheren „Feinbier“ an Siegener Sandstraße hat wichtige Aufgabe: Die Bürger zu Wort kommen lassen - denn sie sind die Siegen-Experten.

Mit dem „Fusion Lab“ hat die Uni Siegen einen weiteren Schritt in die Innenstadt vollzogen. Das Stadt- und Regionallabor für Siegen und Umgebung versteht sich als „Diskurs- und Veranstaltungsraum für Forschung zu Stadtentwicklung in ländlich industrialisierter Region“. Das fakultätsübergreifende Forschungsprojekt ist als Schnittstelle gedacht zwischen Wissenschaft - in diesem Fall der Architektur - und der Zivilgesellschaft. Es geht darum, einen Dialog zwischen Hochschule und Bevölkerung zu schaffen, Transparenz herzustellen, erklärt Prof. Thorsten Erl. Zum Beispiel bei der Konzepterstellung für das „neue“ Karstadt-Gebäude.

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Die Uni will den Menschen hier zeigen, was sie macht, wie sie arbeitet - und das nicht abgekoppelt von der Stadt und den Menschen, für die sie das tut. Wissen und Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger sollen aufgenommen werden, ausdrücklich auch Ängste und Zweifel, die bei so großen Projekten wie dem Uni-Umzug natürlich da sind, bekräftigt der Hochschullehrer. „Die Menschen wollen informiert werden und mitreden und nicht mehr vor vollendete Tatsachen gestellt werden.“

Siegen: Wer kennt die Stadt besser als die Menschen, die in ihr wohnen?

Das gelte privat und beruflich genauso wie bei der Stadtentwicklung. „Sie wollen mitreden und es tut auch nicht weh, sie mitsprechen zu lassen“, sagt Erl - im Gegenteil: Auch wenn nicht jeder Wunsch erfüllbar sei, könne man von ihrem Wissen viel lernen. Und das erleichtere auch die Umsetzung solch großer Projekte, weil für mehr Akzeptanz gesorgt werde. Die Menschen, sagt der Städtebauer, kennen ihre Stadt einfach gut.

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Das Fusion Lab ist für vier Jahre finanziert und untergebracht in den ehemaligen Feinbier-Räumen an der Sandstraße - also genau da, wo künftig der Teilcampus Nord entlang der Friedrichstraße entsteht. Die Fläche könne flexibel genutzt werden; neben Arbeitsbereichen für Hochschulangehörige auch für Ausstellungen, Workshops, Diskussionsveranstaltungen. Was mit dem Gebäude längerfristig passiert sei derzeit noch nicht klar. Aber so oder so dauert es noch bis hier Bagger rollen.