Hilchenbach. Erst der Marktplatz, bald auch der Ruinener Weg: Immer mehr Parkplätze in der Hilchenbacher Stadtmitte fallen weg. Das kommt nicht überall gut an.

Fünf neue Linden stehen auf dem Hilchenbacher Marktplatz. Sie säumen den neuen Markt- und Veranstaltungsplatz, der zwischen dem „Grünen Norden“ mit dem Wasserspiel und dem künftigen Spiel- und Verweilbereich am Rathaus angelegt wird. Infrastrukturausschuss und Rat hatten wiederholt darüber diskutiert. Denn vorher wurden die vorhandenen Linden an der Nordseite des Marktes gefällt. Die Fachleute hatten den Bäumen keine lange Zukunft mehr gegeben. Nach der Neupflanzung ist nun zudem ein für Feuerwehr und Versorgungsfahrzeuge befahrbarer Streifen vor den Häusern entstanden.

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Nicht nur auf dem Marktplatz wird in diesem Sommer gebaut. Auch auf dem Ruinener Weg werden Arbeiten beginnen: Der letzte Abschnitt des Langenfelder Bachs, der in einer betonierten Rinne neben der Straße verläuft und weiter in die Ferndorf fließt, wird geöffnet und bekommt eine richtige Uferlandschaft. An der Straße selbst wird die Netphener Bäckerei Schneider ein Bäckerei-Café mit Außenterrasse errichten.

Erster Schritt wird die Umlegung der Gasleitung sein. Der Infrastrukturausschuss hat jetzt den Bürgermeister ermächtigt, den Auftrag auch während der Sommerpause zu vergeben, ohne dass das Gremium nochmals tagen muss. Auch hier, wie beim Kulturellen Marktplatz Dahlbruch (kmd) drückt die Verwaltung nun aufs Tempo: „Es soll ja auch alles fertig werden“, sagt Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis. Rund 1,5 Millionen Euro kostet die Renaturierung des dritten Bachabschnitts. 2017 war die Neugestaltung im Bereich von Rathaus und Gerichtswiese abgeschlossen worden, vorher schon die Renaturierung im Bereich des früheren Lederwerke-Geländes – die von dort eingeleiteten Abwässer geben dem Bach auch den unschönen Beinamen „Blaue Donau“.

Neue Ufer für den Langenfelder Bach – 30 Parkplätze weniger

Christoph Rothenberg (FDP) spricht eine Folge der Bauvorhaben an: Parkplätze im Zentrum gehen verloren. „Gerade wurden auf dem Marktplatz zwölf Parkplätze vernichtet“ – dort, wo jetzt der von den neuen Linden gesäumte Platz entsteht. Und nun am Ruinener Weg noch einmal 30, wenn die Parkpalette dem neuen Ufer des Langenfelder Bachs weicht. „Wenn wir jetzt ÖPNV im Stundentakt hätten …“, sagt Rothenberg. Halbstündlich sogar, erwidert der Bürgermeister. „Aber nicht nach Grund“, erinnert der FDP-Fraktionschef an die schlechtere Anbindung der kleinen Ortsteile.

„Ich denke nicht, dass hier ein Mangel an Parkplätzen herrscht.“

Lukas Debus, SPD

Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis weist darauf hin, dass auch am Ruinener Weg wieder neue Parkplätze entstehen werden, räumt aber den möglichen Bedarf ein: „An den Wochenenden merkt man es schon.“ Lukas Debus (SPD) schlägt eine Bestandsaufnahme vor: „Wir sollten uns das auf der Basis von Zahlen genau angucken.“ Festzustellen sei, dass das Oberdeck des Gerberparks („Da steht so gut wie nie jemand“) eine Reserve sei, ebenso der zum Netto-Markt gehörende Parkplatz. Vielleicht, so sein Vorschlag, könne die Stadt mit den privaten Eigentümern Vereinbarungen zur Nutzung als öffentliche Parkplätze abschließen. „Ich denke nicht, dass hier ein Mangel an Parkplätzen herrscht.“ Zu diesem Schluss waren auch frühere Untersuchungen gekommen – vorausgesetzt, man ist gut zu Fuß.

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