Siegen. Der Förderverein des Siegerlandmuseums hat das nötige Geld fast zusammen. Der Umbau des Hochbunkers Burgstraße in Siegen rückt wieder in greifbare Nähe

Die Erweiterung des Siegerlandmuseums um einen der Hochbunker in der Burgstraße wird wieder konkret, nachdem die Stadt ausgestiegen ist und das Vorhaben dem Förderverein des Museums überlassen hat. „Wir gehen aufgrund der großzügigen Spenden aktuell davon aus, dass das Projekt durchfinanziert ist und besprechen jetzt mit dem Förderverein die weiteren Schritte zur Realisierung“, sagte Bürgermeister Steffen Mues beim Jahresempfang des Fördervereins.

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Siegen: Erweiterung des Siegerlandmuseums nun in greifbarere Nähe

Günter Zimmermann als Vorsitzender des Fördervereins gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass die Spendensumme für das e Bauprojekt bei mittlerweile rund fünf Millionen Euro liege und somit die Umsetzung in greifbare Nähe gerückt sei. Entsprechende Baupläne konnten am Info-Stand des Fördervereins begutachtet werden. Die Aktiven rührten dort auch kräftig die Werbetrommel, um weitere Mitglieder für die Unterstützung des Siegerlandmuseums, das in 2025 seinen 120. Geburtstag feiern kann, zu gewinnen.

Museumsfest
Museumsdirektorin Dr. Karin Kolb (links) und Bürgermeister Steffen Mues bei der Öffnung der Truhe. Heike Böcking (rechts) hatte 2002 eine Tüte mit persönlichen Zeitzeugnissen in die Truhe gelegt – darunter eine handgeschriebene Playlist der Top-Singles des Jahres. © Stadt Siegen | Stadt Siegen

Aktuell wendet die Stadt rund 600.000 Euro auf, um die Lüftungsanlage zu sanieren – die Bauarbeiten laufen seit April und liegen bislang gut im Zeitplan, so dass die Maßnahme bis August abgeschlossen sein sollte. Ebenso im Zeitplan befindet sich laut Bürgermeister auch die aufwändige Sanierung der 1,6 Kilometer langen Schloss- und Stadtmauer; der Abschluss des 10-Millionen-Projektes soll Ende 2025 erfolgen. Außerdem hat im Museum bereits der Umbau von zwei Räumen im Dachgeschoss zu einer „Ideen-Werkstatt“ begonnen, in der Kinder wie Erwachsene künftig spannende museumspädagogische Angebote nutzen können, von der Druckerpresse und dem 3D-Drucker über eine Selfie-Station bis hin zur Krabbelecke. Die offizielle Eröffnung ist im Rahmen des Kinderfestes am 31. August geplant.

Siegen: Buntes Fest am Oberen Schloss statt Empfang im Ratssaal

Der Jahresempfang fand nicht wie bisher im Ratssaal oder der Weißtalhalle statt, sondern im Innenhof des Oberen Schlosses. Bei bestem Wetter waren zahlreiche Gäste der Einladung gefolgt; der Empfang stand jedoch – ebenfalls eine Premiere – erstmals auch allen Interessierten offen, zumal im Anschluss noch ein buntes Fest im Schlosshof und im Gebäude selbst organisiert worden war. Hier gab es unter anderem die Möglichkeit, mit der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein Stempel zu basteln oder an kostenfreien Kurzführungen durch das Museum und das Schaubergwerk teilzunehmen. Für beste musikalische Unterhaltung sorgte das Stephan-Mattner-Quartett aus Siegen und Köln mit entspannten Jazz-Klängen.

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Für die passende entspannte Atmosphäre sorgte das Stephan-Mattner-Quartett mit lässigen Jazzklängen © Stadt Siegen | Stadt Siegen

„Sie sind heute nicht einfach nur Gäste, nein, Sie sind Premierengäste“, lautete dementsprechend die Begrüßung von Bürgermeister Steffen Mues, der zunächst betonte, dass der Jahresempfang eingebettet sei in das Jubiläum „Siegen 800“, das das ganze Jahr über mit einer Vielzahl an Veranstaltungen gefeiert wird. „Es war bisher auch ein tolles Jahr für das Siegerlandmuseum, mit einem absoluten Höhepunkt: dem Festakt Mitte Februar mit unserer Ehrenbürgerin Barbara Lambrecht-Schadeberg, die von der gleichen Motivation geleitet wird wie Sie, die Mitglieder des Fördervereins: der Stadt etwas zurückgeben, anderen vermitteln, wie Kunst und Kultur das Leben bereichern.“ Einige der Gäste des Jahresempfangs waren bereits dabei, als bei besagtem Festakt ein unvergleichlicher Schatz in das Siegerlandmuseum gelangte: eine eigenhändige Ölskizze von Peter Paul Rubens mit dem Titel „Ecce homo“.

Ein weiterer Höhepunkt des Jubiläumsjahres fand ebenfalls Erwähnung in der Rede des Bürgermeisters: die aktuelle, hochgelobte Sonderausstellung „Siegen. Fremde? Heimat?“, da sie mit ihren digitalen Anwendungen, durch die die ausgestellten Objekte wortwörtlich in einen Dialog treten, zugleich laut Mues als „Fingerzeig in die Zukunft des Siegerlandmuseums“ verstanden werden kann.

Schatztüten aus dem Jahr 2002 werden ausgepackt: Fußball-WM und Euro-Einführung

Im Anschluss an die Reden von Bürgermeister Steffen Mues und Günter Zimmermann wartete ein besonderes Highlight auf die Gäste: 2002 wurden im Rahmen der Ausstellung des Künstlers Thitz (*1962) Tüten verteilt, in die Andenken, Briefe und Objekte verpackt werden konnten. Mehrere 100 Tüten wurden anschließend in einer (Schatz-)Truhe verstaut, die mit der Absicht, die Truhe zum Stadtjubiläum 2024 zu öffnen, notariell versiegelt wurde. Bürgermeister Steffen Mues hatte die ehrenvolle Aufgabe, diese Truhe im Rahmen des Museumsfestes zu öffnen. Unter der Moderation von Museumsdirektorin Dr. Karin Kolb und der Mitwirkung des Publikums wurden die ersten Tüten geöffnet. Den ganzen Nachmittag über hatten die Gäste des Museumsfestes die Chance, weitere Tüten zu öffnen und sich mit auf eine Zeitreise ins Jahr 2002 nehmen zu lassen. Ob Euroeinführung, Fußball-Weltmeisterschaft, Zukunftswünsche oder Alltagsgegenstände - die Palette der Tüteninhalte ist weit gefächert. Alles wird nun vom Team des Siegerlandmuseums gesichtet, thematisch sortiert und dokumentiert. In dieser Woche sind die Objekte noch im Foyer des Siegerlandmuseums zu sehen.

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