Rudersdorf. Geschützte Arten verlieren ihren Lebensraum, warnt die Naturschutzinitiative. „Königsweg“ wäre der Erdmassentransport mit der Bahn.

Auch die Naturschutzinitiative (NI) lehnt die Anbindung der Baustraßen zu den beiden Portalen des Rudersdorfer Tunnels ab. Die Bahn will die Baustraßen von Rudersdorf und Dillbrecht auf der L 904 zusammenführen. Wilgersdorfer Bürgerinitiative und Gemeindeverwaltung fürchten, dass schwere Lkw – die schmale Gefällstrecke hat eine Tonnagebeschränkung – vor den Ortseingang außer Kontrolle geraten könnten.

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Baustraßen getrennt auf die B 54 führen

Die vorgeschlagene Alternative über den Höhenrücken und damit den Rothaarsteig direkt auf die B 54 stößt bei der NI allerdings ebenfalls auf Widerspruch. Das wäre „noch schädlicher“, der Wald und der Lebensraum von Wildkatze und Haselhuhn würden verlärmt. Es gebe keine „zwingende Notwendigkeit“, die beiden Baustraßen überhaupt zusammenzuführen. Vom Portal Dillbrecht aus könnte eine Baustraße an Fellerdilln und Steinbach vorbei bei Haigerseelbach auf die B 54 geführt werden, von Rudersdorf über die L 904 und die L 722 auf die B 54. „Vielleicht der Königsweg“, so die NI, wäre der Abtransport der Erd- und Gesteinsmassen mit der Bahn. Dazu könnten an den Portalen Verladegleise gebaut werden. verhindern. Dadurch würden große Zwischenlagerflächen entbehrlich, die vor den Tunnelportalen artenreiches Grünland beanspruchen würden. Weiterhin würden Tausende Lkw-Fahrten über den Berg bis in die weit entfernten Erddeponien vermieden werden.

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Hier leben Hirsch, Luchs, Wolf und Haselhuhn

„Bei der jetzigen Planung werden besonders artenschutzrechtliche Vorgaben nicht beachtet. So wird die streng geschützte europäische Wildkatze viel zu oberflächlich betrachtet“, kritisiert Dipl.-Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent der NI. Hierbei handele es sich um ein schwerwiegendes Untersuchungsdefizit, so Biologe Immo Vollmer. Der Naturschutzinitiative (NI) seien dokumentierte Beobachtungen von Jungtieren der Wildkatze bekannt. Damit sei die Fortpflanzung der Art im Gebiet eindeutig belegt.

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„Die Planung muss daher sicherstellen, dass Fortpflanzungsstätten nicht zerstört, Jungtiere nicht getötet oder die Wildkatze aus einem für sie wichtigen Bereich nicht vergrämt werden“, betonte Wildkatzenexpertin Gabriele Neumann. Der Höhenzug der Kalteiche sei auch Lebensraum von Hirsch, Luchs und Wolf und dem vom Aussterben bedrohten Haselhuhn. Gerade für sie werde eine Wildbrücke über die A 45 gebaut, deren Wirkung dann geschmälert würde.

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