Deuz. Noch eine letzte Vollsperrung – so hat Deuz die fast vier Jahre mit der Großbaustelle überstanden.

Geschafft. Fast zwei Jahre später als geplant wird die Ortsdurchfahrt Deuz fertig. Um die letzte Asphaltdeckschicht aufzutragen, wird die L 729 ab Mittwoch, 23. März, noch einmal voll gesperrt:

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Von Mittwoch bis Donnerstag wird die Albert-Irle-Straße von der Einmündung Feuersbacher Straße bis zu den Bahngleisen gesperrt. Der Bahnhof in Deuz und die Geschäfte sind dann nicht mit Fahrzeugen erreichbar.

Von Donnerstag bis Montag. 28. März, werden die Kölner Straße vom Kreisel Kälberhof bis zum neuen Kreisel, die Marburger Straße bis zur Einmündung Beienbacher Weg und die Albert-Irle-Straße bis zu den Bahngleisen gesperrt. Das Einkaufszentrum bleibt erreichbar.

2,9 Millionen Euro

Insgesamt rund 2,9 Millionen Euro hat Straßen NRW in Deuz auf gut einem Kilometer Straße verbaut. Dabei schlägt die Kölner Straße einschließlich des neuen großen Kreisels L 729/L 719 in der Ortsmitte mit etwas mehr als einer Million Euro zu Buche. Der letzte, etwa 200 Meter lange Abschnitt mit der Sanierung der Brücken über Sieg und Werthe hat rund 1,9 Millionen Euro gekostet.

Die Umleitung erfolgt über die Waldstraße sowie über Im Heiteren Tal und Beienbacher Weg. Nach der Vollsperrung werden die provisorischen Kreisverkehre am Ortseingang am Knotenpunkt L 729 und Waldstraße wieder zurückgebaut.

So lange hat Deuz gewartet

Auf den Ausbau der Kölner Straße haben die Deuzer lange gewartet. Ende 2013 hatte die Stadt ihren Kostenanteil für den Neubau der Gehwege erstmals in den Haushalt eingeplant. Sehr bald konnte der Betrag dann auch wieder „eingespart“ werden. Im November 2014 war für den Landesbetrieb Straßenbau klar, dass das Budget auch 2015 nicht für Deuz reichen würde. Vom Leiter der Regionalniederlassung des Landesbetriebs Straßen NRW ließ sich Landtagsabgeordneter Falk Heinrichs einen Baubeginn für 2016 zusichern. Im Ausbauprogramm für 2016, das Ende 2015 präsentiert wurde, tauchte die Kölner Straße allerdings nicht auf. „Frühestens 2017“, musste Bürgermeister Paul Wagener dem Rat berichten. Aus dem April 2017 stammt die aktuelle Ansage: 2018 werde die „bestandsorientierte Ertüchtigung“ beginnen, erfuhren die Deuzer im April auf der Bürgerversammlung.

Von oben: der neue Kreisel in der Ortsmitte während des zweiten Bauabschnitts. Kölner Straße (links) und Marburger Straße  (rechts) sind offen, die Albert-Irle-Straße (unten) ist dicht.
Von oben: der neue Kreisel in der Ortsmitte während des zweiten Bauabschnitts. Kölner Straße (links) und Marburger Straße (rechts) sind offen, die Albert-Irle-Straße (unten) ist dicht. © Stadt Netphen | Stadt Netphen

Das wurde gebaut

Im Sommer 2018 begannen die Arbeiten des ersten Bauabschnitts, seitdem war keine Durchfahrt durch Deuz mehr möglich. 860 Meter der Kölner Straße vom Ortseingang aus Richtung Netphen bis zum Abzweig zum Einkaufszentrum Kälberhof wurden ausgebaut, die Straße dabei in bis zu zwei Meter Tiefe ausgekoffert. An der Ortseinfahrt wurde – als „Geschwindigkeitsdämpfer“ – die Fahrbahn verschwenkt und durch eine Mittelinsel geteilt. Der Kälberhof-Knoten wurde als „Minikreisel“ ausgestaltet. Ein Radweg wurde nicht angelegt: Als Alternative wird auf den Bahndamm-Radweg verwiesen, der am Deuzer Bahnhof vorbeiführt und in Richtung Salchendorf fortgesetzt werden soll. Über die Waldstraße wurde eine Umleitung ausgewiesen – zwei Jahre lang durften auch die Anwohner mit ihren Autos nicht mehr vor den Häusern halten. Auf der Feuersbacher Straße – und für den zweiten Bauabschnitt auch auf der Kölner Straße – wurden provisorische Kreisel angelegt. Autofahrer aus dem Siegtal umgingen die Sperrung der Kölner Straße gern über das Heitere Tal – zum Verdruss der Anlieger auch der Lkw-Verkehr.

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Fortgesetzt wurden die Arbeiten ab Herbst 2019 auf der Kölner Straße bis zum Knoten L 729/L 719. Dort, wo die Marburger Straße in Richtung Walpersdorf und Siegquelle abzweigt, entstand bis Mitte 2020 ein neuer Kreisverkehrsplatz.

Die Brücke über die Sieg ist saniert worden. Letzte Asphaltierungsarbeiten stehen an.
Die Brücke über die Sieg ist saniert worden. Letzte Asphaltierungsarbeiten stehen an. © Jürgen Schade | Jürgen Schade

Ende 2020 wurde die Ortsdurchfahrt nicht, wie zum Baubeginn 2018 angekündigt, fertig. Am folgenden, 200 Meter langen Bauabschnitt wurde auch im ganzen Jahr 2021 bis zum Beginn einer letzten Winterpause gebaut: die Albert-Irle-Straße vom neuen großen Kreisel bis zur Einmündung in die Feuersbacher Straße, einschließlich der Erneuerung der beiden Brücken über Sieg und Werthe. Ebenfalls ersetzt wurden die Schienen der Werkbahn von Walzen Irle – das, was von der Kleinbahn Weidenau-Deuz übrig geblieben ist. Während dieses Bauabschnittes war Deuz faktisch geteilt: Die Verbindung aus Richtung Grissenbach in Richtung Hainchen, also zwischen Sieg- und Werthetal, war unterbrochen, der Verkehr musste den Umweg über die Waldstraße bis zum Ortsausgang in Richtung Netphen nehmen.

Weitergehen könnte es irgendwann mit einem weiteren Verkehrskreisel am Knoten Albert-Irle-/Feuersbacher Straße. Dieses Vorhaben steht auf dem 30. und letzten Platz der Prioritätenliste des Regionalrats.

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