Hilchenbach. Ohne sie käme keine Band, kein Sänger auf die Bühne von Kultur Pur: Hier stellen wir drei von über 200 vor: Was sie machen, wer sie sind.

Drei, die Kultur Pur hinter den Kulissen machen:

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1. Mona Bratrich: Shuttles und Hotels

Sie plant Hotels und Shuttles für die Künstlerinnen und Künstler. Zwei Fahrerinnen und Fahrer stehen ständig bereit, die sechs Künstlerbetreuerinnen springen bei Bedarf ein: Die Flughäfen in Köln und Düsseldorf fahren sie an, ziemlich oft auch den Siegener Hauptbahnhof. „Manche kommen ach einfach allein.“ Und die Großen mit dem eigenen Nightliner. Um die Musiker, Sänger, Tänzer und Schauspieler unterzubringen, hat Kultur Pur Hotels in Siegen. Hilchenbach, Netphen und Erndtebrück unter Vertrag genommen. „De haben sich gefreut.“ Nicht nur über die Gäste. Sondern auch darüber, dass sie Besuch von Kultur Pur bekommen – die, die da oben mit dem Giller zu tun haben, haben einfach einen guten Ruf. In diesem Jahr, dem ersten Kultur Pur trotz Corona, werden sogar ein paar Zimmer mehr gebraucht: Im Gillerbergheim wohnt nur noch das Festivalteam, keine Künstler mehr – damit es nicht so eng wird.

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„Ich hatte gedacht, ich habe einen Job, bei dem alles nach Plan läuft.“ Tut es aber nicht. Mal kommt der Gast mit einem anderen Zug oder auf einem anderen Flughafen an, mal kommen auf einmal mehr Leute mit als angekündigt. „Aber alle sind bisher hier angekommen.“ Die 34-Jährige gehört zum festen Team des Kulturbüros, kümmert sich um den Veranstaltungskalender und den Vorverkauf im Lyz. Die studierte Theaterpädagogin, die in vielen Siegener Theaterprojekten mitgewirkt hat, ist froh über das feste Engagement: Corona hat den Freiberuflern in der Szene den Boden unter den Füßen weggezogen.

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2. Marie-Sophie Schöler: Hausherrin im Gillerbergheim

Sie ist die neue Hausherrin im Gillerbergheim. Natürlich nur über Pfingsten – spätestens ab Mittwoch übernimmt hier wieder das Jugendwaldheim-Team des Regionalforstamts. Die eine Aufgabe: das eigene Team versorgen. Die zweite: „Wohlfühlatmosphäre schaffen“ für die Akteure auf den Bühnen. Letzteres ist gut vorbereitet. Etwa seit Mitte März hat sie Kontakte mit den Agenturen aufgenommen, nach den Wünschen für Garderoben-Ausstattung und Catering gefragt. Wobei Spiegel, Sofa und Tisch zu Mindestausstattung der kleinen Zelte hinter der Bühne im großen Zelt gehören. „Wir gehen sehr ins Detail, damit der Aufenthalt so angenehm wie möglich wird.“

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Im Haus selbst muss die Mannschaft bei Kräften gehalten werden: Mittags kommt Hausmannskost auf den Tisch, Gulasch, Braten, Klöße. Und abends Abendbrot. Wurst, Käse und so. Ab 17.30 Uhr für die Ersten, die danach bei den Top Acts im Einsatz sind. Bis 1, 2 Uhr in der Nacht für die Letzten, die nach den Shows aufräumen und für den nächsten Tag umbauen. Falls der Großeinkauf nicht gereicht hat – für Nachlieferungen am Feiertagswochenende ist ein Plan B in der Hinterhand. Auch hier ist Wohlfühlen angesagt. Dazu gehören Gummibärchen und ihre große Verwandtschaft. „Der Schnuckschrank ist im Keller. Verschlossen.“

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Marie-Sophie Schöler ist 25 Jahre alt, studiert Deutsch und Politik auf Lehramt, ist freie Mitarbeiterin des Kulturbüros – und hat in den letzten Jahren bei Kultur Pur schon so ziemlich alle Jobs gemacht, die es dort auszufüllen gibt.

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3. Ina Dinter: Chefin des Bautrupps

Sie ist die neue Chefin des Bautrupps. Die erste Frau in dieser Position. Und die einzige Frau in der Truppe, zu der noch vier Männer gehören. „Ich mag anpacken“, sagt sie, und das muss diese Abteilung auch: „Alles, was an Auf-, Um- und Abbauten anfällt, die nicht auf der Bühne stattfinden“ - denn dafür gibt es eine eigene Mannschaft. Also: Stühle stellen, Crash Barriers platzieren – so nennen sie die Drängelgitter, Einlassschleusen aufbauen, bei den Aufbauten der Künstler draußen auf dem Außengelände unterstützen. Morgens um acht kommen die ersten Anfragen, nachts um 2 sind sie immer noch in den Zelten unterwegs. Ina Dinter findet, dass sie ein tolles Team hat – und hat auch hier das Wohlfühlen im Blick: „Ich sehe zu, dass meine Jungs genug schlafen.“ Denn sie müssen über eine lange Strecke bei Kräften bleiben: Sonntag vor Pfingsten haben sie angefangen, erst Dienstagabend nach Pfingsten können sie abrücken.

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Ina Dinter ist 26, studiert Sport in Bochum – und kennt kein Leben ohne Kultur Pur. Das liegt daran, das ihr Vater Frank Dinter selbst viele Jahre den Bautrupp auf dem Giller geleitet hat. „Ich habe mir das immer angeguckt.“ Und ist dann mit 18 auch gleich selbst eingestiegen. Ebenso übrigens wie ihr Bruder Janis. Der ist auch bei diesem Kultur Pur wieder dabei: bei der E-Bike-Station, im neuen Job als Mobilitätsmanager des Kreises Siegen-Wittgenstein.

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