Siegen-Wittgenstein. Es muss nicht immer weit weg oder #syltokalypse sein, die Heimat ist ja auch schön! Empfehlungen für Kurztrips und Tagesausflüge vor der Haustür
Das 9-Euro-Ticket ist gestartet. Während manche die Rabatt-Aktion für die „Syltokalypse“ nutzen und die Nordsee-Insel der Reichen und Schönen „kapern“ wollen, hat die Lokalredaktion ihre favorisierten Reiseziele der Republik bereits zusammengestellt. Aber es muss ja nicht immer weit weg sein: Auch direkt vor der Haustür locken die Ausflugsziele, für einen kurzen Abstecher – oder auch für einen Tagesausflug.
Malerische Trupbacher Heide bei Siegen: Per Bus gar nicht mal schlecht erreichbar
Wer keinen Wald vor lauter Bäumen sehen will, ist auf der Trupbacher Heide richtig. Der ehemalige Truppenübungsplatz, auf dem hin und wieder immer noch ein Panzer durch den Schlamm pflügt, ist zum weithin bekannten – und waldlosen – Naturschutzgebiet geworden. Es bietet seltenen Tieren und Pflanzen Lebensraum und Erholungssuchenden jede Menge Ruhe. Und recht leicht zu erreichen ist der Höhenzug auch noch. Die Buslinie R 51 fährt stündlich von Siegen Richtung Olpe. Wer an der Haltestelle Langenholdinghausen Mühle aussteigt und den Heidezugang über die Straße Auf dem Bruch nutzt, weiß nach kurzer Zeit, was Borstgrasrasen ist und wie ein Wachtelweizen-Scheckenfalter aussieht. Auch über Alchen geht es auf das Gelände. Einfach am Siegener ZOB in die R 53 ein- und an der Haltestelle Alchen Waldweg/Im Seifen wieder aussteigen.
Einfach ein Klassiker: Der Alte Flecken in Freudenberg
Den Alten Flecken kennt jeder. Ja, und? Weil dieses Fleckchen Erde immer wieder schön ist, schreit der Besitz eines 9-Euro-Tickets geradezu danach, mal wieder mit dem Bus von Siegen nach Freudenberg zu fahren: In die R 38 tagsüber jeweils um .02 und .32 Uhr am Hauptbahnhof ein- und 24 Minuten später am Mórer Platz aussteigen. Von hier aus geht es zu Fuß in die Altstadt, in den Kurpark oder ins Technikmuseum. Doch allein im Alten Flecken mit Fachwerkhäusern und berückend schönen Gassen gibt es genug zu sehen, um eine schöne Zeit zu verbringen.
Von Siegen an die „schiffbare“ Sieg: Bootsfahrt ab Niederhövels
Nicht mehr im Kreis Siegen-Wittgenstein, aber da endet zumindest das Siegerland ja auch nicht zwingend. Eine Bootstour auf der Sieg ist wie geschaffen für einen Tagesausflug mit dem 9-Euro-Ticket in der erweiterten Region. Die Westerwald-Sieg-Bahn (RB 90) der HLB fährt stündlich ab Siegen Hauptbahnhof, nach 30 Minuten ohne Umsteigen ist man in Niederhövels, das zur Verbandsgemeinde Wissen gehört. Ab Bahnhof ist der Start per Kanadier oder Kajak möglich, etwa beim Bootsverleih aktive-elemente.de. Vier bis fünf Stunden Paddelzeit sollte man einberechnen bis Au/Sieg – und von dort geht es mit der gleichen Bahnlinie zurück. Der Zug braucht für die Bootsstrecke nur 4 Minuten.
Der Freizeitpark N-Flow in Netphen: Adresse für jedes Wetter
Es ist nicht besonders einfallsreich. Aber halt eine Adresse für jedes (Sommer-)Wetter. Im N-Flow, früher: „Freizeitpark“, gibt es außer Frei- und Hallenbad, Sauna und Fitness die noch ziemlich neue Trampolinarena und draußen den ersten Teil des noch ganz neuen Bewegungsparks mit Callisthenics und Parkour-Piste. Man kann sehr schön fern der Hauptstraßen mit dem Fahrrad nach Netphen und von dort weiter Richtung Obernau fahren. Nur braucht man dann kein Neun-Euro-Ticket. Bus: R 16 bis Netphen Rathaus, von dort L 162 bis Freizeitpark. Dauert 42 Minuten.
Der Siegener Schlossgarten: Am besten mit dem Hübbelbummler hin
Mit seinen mehr als 16.000 Quadratmetern umgibt der Schlosspark das Obere Schloss – mitten in Siegen nahe des historischen Stadtkerns. Besonders zur warmen Jahreszeit lädt die Gartenanlage zum Verweilen ein und bietet auf den ehemaligen Befestigungstürmen „Kleiner Krebs“ und Großer Krebs“ Ausblicke auf die Stadt. Im Zusammenspiel mit der Schlossanlage bilden die alten Bäume und die Gartenlandschaften ein anregendes Ambiente, in dem regelmäßig auch kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Von Siegen ZOB fahren mehrere Busse innerhalb von sechs Minuten zur Haltestelle „Hainer Hütte“. Von dort führt der Fußweg über die Straße „Altenhof“ zum Schlossgarten. Aber richtig stilecht nimmt man natürlich den Hübbelbummler, der mittwochs stündlich ab 14.15 Uhr (letzte Fahrt 18.15 Uhr) sowie samstags stündlich ab 9.15 Uhr (letzte Fahrt 17.15 Uhr) ab Scheinerplatz fährt – aktuell allerdings baustellenbedingt nicht alle Oberstadt-Haltestellen ansteuern kann.
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